Liebe Forengemeinde,
Auch ich bitte euch um eure Ansicht. Vielleicht passt dieses Thema nicht ganz in die Reihe bunter Beziehungsgeschichten, die hier in schöner Reihenfolge auftauchen und mit hunderten von Antworten durchdiskutiert werden. Viele (sinnvolle) Antworten wünsche ich mir natürlich auch, doch mein Problem ist viel komplexer als "fremder Slip" und andere Meilensteine der Kommunikationskultur auf gofeminin.
Wie viele von euch, habe auch ich mit Anfang Dreissig eine harte Trennungsituation mit anschliessender Trennungsphase durchlebt, habe mein Leben völlig neu organisiert, wozu ich zwei Jahre benötigte, und bin nun wieder frei, um mich den schönen Dingen der Welt, u.a. auch der Liebe zuzuwenden...
So weit, so gut. Doch die Lebensumstellung hat u.a. auch mit sich gebracht, dass ich mich selbst besser kennen lernte. Und hierbei entdeckte ich, dass ich eine nicht enden wollende Wunde mit mir herumtrage. Nicht die Wunde, die mein Ex-Ehemann mir geschlagen hat. Damit kann ich mittlerweile, nach vielen Verarbeitungsschritten, ziemlich souverän umgehen. Es spielt keine Rolle mehr in meinem Alltag. Auch meine anderen, früheren Beziehungen sind für mich bgeschlossen. Ich denke tatsächlich nicht mehr daran. Aber...
Es gibt die große unerfüllte Liebe. Vielleicht ist es nur eine Einbildung, sicherlich eine Illusion, doch das Ganze hat mittlerweile eine Dimension angenommen, die mich an meiner Gesundheit zweifeln lässt. Ich denke permanent an einen Typen, der mich dreimal (!) fallen liess - einmal gerade dann, als sich vor einigen Jahren eine Beziehung zwischen uns entwickelte, dann beim Wiederaufgreifen der Beziehung und ein drittes Mal vor einigen Monaten, nachdem er mir gerade angekündigt hatte, er wolle mit mir zusammenleben.
:shock: :shock: :shock:
Ja, wer nun denkt "der Typ hat einen an der Waffel", mag nicht Unrecht haben, und wer denkt "na die Sonnenblume ist aber auch nicht richtig gedüngt", dem kann ich es nicht verübeln. Die Geschichte ist so dermassen schräg und absurd, dass ich selbst keine Erklärung finde, weder a) für sein Verhalten noch b) für meine Unfähigkeit, die Gedanken an ihn einzustellen. Ich bin eigentlich nicht masochistisch und stehe auch nicht darauf, abgelehnt zu werden. Wahrscheinlich ist nur mein Stolz dermassen verletzt, dass ich mich gedanklich permanent mit ihm auseinandersetze, d.h. eigentlich nicht mit ihm als Person, sondern mit der Unverschämtheit, dass ein Mann mich derart "abserviert" und das sogar drei Mal (!), eine Zumutung, wie ich sie nie zuvor in meinem Leben erfahren habe. Ich kann das nicht fassen und auch nicht verarbeiten - viel weniger als die schmerzhafte, aber "saubere" Trennung von meinem Ehemann, bei der immerhin die Fronten klar waren.
Wer weiss einen Rat?