Mein Freund (32) und ich (26) kennen uns seit fast 1 1/2 Jahren. Von Anfang an war alles sehr intensiv - von 0 auf 100 quasi - wir haben von Anfang an viel über unsere Gefühle, unsere Ängste, unsere Vergangenheit gesprochen.
Wir sind beide sehr feinfühlige Menschen, merken sofort, wenn irgendetwas nicht ganz harmonisch ist, was einerseits sehr schön ist, weil wir sehr offen miteinander sind und uns verstanden fühlen, andererseits aber auch schnell kippen kann.
Als wir uns kennenlernten war er gerade 6 Monate von seiner Ex getrennt, mit der er über 10 Jahre zusammen war. Ganz hinweg über die Trennung war/ist er bis heute nicht. Irgendwie auch verständlich - hat er doch quasi sein ganzes Erwachsenenleben mit ihr verbracht. Anfangs war das auch kein Problem.
Jetzt ist es aber so, dass zwischen tiefer Harmonie, großen Gefühlen, viel Nähe und Innigkeit, Verständnis und Aufmerksamkeit immer wieder Zweifel und Grübeln seinerseits dazwischen kommen. Er zieht sich dann von einem Tag auf den anderen völlig zurück, ist gefühlskalt und abweisend. Wie zwei völlig konträre Persönlickeiten.
Ich versuche dann verständnisvoll zu sein und das Ganze nicht auf mich zu beziehen, aber es zehrt unglaublich und ich bin oft verzweifelt. Das lasse ich ihn sicher auch spüren. Bei mir ist in diesen Phasen ja weiterhin alles gut. Ich bräuchte weiter Nähe und Sicherheit
2x haben wir es dann mit "Pausen" probiert. Die aber dann eh seinerseits immer durchbrochen oder nicht ausgehalten wurden. Dann ist wieder 1,2 Monate alles wieder gut, später kommt dann wieder folgendes:
"Ich weiß nicht ob ich das kann - du tust mir so gut, ich mag dich so sehr, ich hab das Gefühl, bei dir wirklich aufgehoben zu sein, aber ich grüble immer wieder" "Ich will das nicht aufgeben, ich will daran arbeiten, aber ich kann einfach nicht zu 100% dahinter stehen" "Ich will meine Ex auf keinen Fall zurück, aber ich denke einfach oft an sie" "Ich brauche Abstand, ich verlange von dir das Verständnis."
Uff. 2 Woche später benimmt er sich dann wieder so, als wär nie etwas gewesen. Er spricht mittlerweile selbst von Bindungsängsten, denen er auf den Grund gehen will, dass ihn solche Gedanken schon immer beschäftigen. Kommende Woche beginnt er eine Therapie.
Ich will ihn nicht verlieren, das Positive überwiegt für mich nach wie vor, weiß aber einfach nicht, wie ich damit länger umgehen kann beziehungsweise ihm helfen kann, ohne mich selbst zu verlieren. Er meint auch immer, er will nicht, dass ich mich an seine Launen anpasse & weiter mein Ding mache, aber durch dieses Nähe-Distanz-Spiel hat am Ende doch immer er die Zügel in der Hand. Ich kann im Endeffekt nur "warten"...
Ähnliche Situationen? Gedanken? Meinungen von außen? Ich wäre unfassbar dankbar.