Hallo Ihr Lieben,
da ich noch nicht so weit bin, dass ich mit meinem Problem zu Freunden gehen möchte oder kann, stelle ich meine Geschichte mal ins Forum, um Eure Meinung zu hören.
Zuvor ein paar Daten.
Bin fast 49, mein Mann seit gestern 45. Er hat 3 Kinder 18,23 und 25 Jahre alt. Ich eine Tochter 18.
Wir wohnen bis auf die Älteste (25) im Haus, das er mit der 1. Frau gebaut hat.
Kennengelernt haben wir uns 1998 auf einem Betriebsratsseminar. Dort haben wir beide unsere tollen Familien gelobt und jeder dachte vom anderen, schade, wäre nett.
Wir haben beide 1981 geheiratet, beide weil ein kind unterwegs war. Ich habe mein
1. Kind dann im 6. Monat verloren.
Mein erster Mann und ich haben uns auseinanderentwickelt und bei seiner 1.Frau und ihm war es wohl ähnlich.
Wir fahren beide Motorrad, sind beide beruflich recht erfolgreich und konnten von Anfang an wunderbar miteinander reden. Unsere Urlaubsziele wechseln zwischen Holland und Österreich, sodass jeder und auch alle Kinder immer auf ihre Kosten kommt/en.
Es war alles in Ordnung, bis ich letzten Sommer das Gefühl hatte, es sei was nicht in ok. Wir konnten das bei dem anderen immer spüren. Er hat nur immer wieder gesagt, ich solle mir nicht so viele Gedanken machen, es wäre doch alles in Ordnung. Er muss schon damals gemerkt haben und hat es verdrängt, dass sich sein "altes Problem" wieder bemerkbar machte. irgendwann würde sich in seinem Kopf ein Schalter umlegen, der ihn treibt, auszubrechen. Er hatte gehofft und gedacht, als wir 2001 heirateten, es wäre nun für immer vorbei.
Es kommt, wenn ich seine Geshichte an mir vorbeiziehen lasse, scheinbar regelmäßig, ca alle 10 Jahre vor.
Nachdem ich Weihnachten ein wenig traurig war, die Kinder sind jetzt schon so gross und es nicht mehr wie früher, als sie klein waren, haben wir am 2. Feiertag über dieses problem gesprochen. Er hat sehr geweint und gesagt, dass er grosse Angst habe.
In der Nacht hatten wir das erste mal seit Wochen wieder Sex und 2 Tage später noch einmal. Es war wie früher mit ganz viel Nähe.
Das ist die eine Sache, dass er eigentlich nur "kann", wenn er liebt.
Bis Silvester ging alles gut und es war harmonisch und liebevoll. Es war schon Neujahr, als ich sein anderes Verhalten bemerkte und morgens um 5 Uhr hörte ich dann von ihm, dass er eine andere Frau kennengelernt hat. Anfang Dezember auf seiner Arbeit und er hat sich kurz nach Weihnachten das erste mal mit ihr getroffen. Sie haben bis heute keinen Sex gehabt und reden nur. Das ist ein Punkt den ich definitiv glauben kann. Er weiss nicht, was sich daraus entwickelt und hat mir geraten, besser zu gehen. Er wolle mir nicht noch mehr weh tun und er wolle mich als Freundin nicht verlieren. Am Liebsten wäre es ihm, es könne alles so bleiben, wie es ist und er könne beides haben. Die Frau und mich.
Ich dachte damals ich sei stärker und sagte, ich wolle nicht gehen und diese Phase mit ihm duchstehen. Er ist genauso lieb wie früher, nicht abweisen, ich schlafe immer noch in seinem Arm. habe mir Tabletten geholt, weil es ja wirklich nicht einfach ist.
Hatte gestern Gespräch mit Hausarzt und der meinte es wäre wohl eine Phase und ich solle erst mal wieder endlich was für mich tun. Ich sagte das so ähnlich meinem Mann,
das ich warten wolle, was sich ergibt und ich aber ein paar Freiräume hätte. Er fand das sehr positiv, egal, wie sich alles entwickeln würde. Es würde mir in jedem Fall helfen. (Für mich getan habe ich ewig nichts, ausser Arbeit, Familie usw. und mich dadurch doch verändert. Als wir uns kennenlernten, hatte ich mich gerade von meinem Mann getrennt und war stark und autark. In den letzten Monaten war ich doch emotional sehr abhängig von ihm. Das ist mir in den stundenlangen Gesprächen, die wir seit Neujahr führten, klar geworden)
heute ging es mir erst sehr gut und heute morgen gab er mir einen Abschiedskuss, als ich zur Arbeit musste. Der erste Kuss morgens war sehr einseitig und ich sagte ihm dann ein paar Minuten später, das wir das doch evtl. lassen sollten, im Moment, weil es mir weh täte, so einen Kuss zu bekommen. Und ich will nicht mehr, dass es weh tut.
Als ich dann los musste, bekam ich einen weichen Kuss, als wäre alles, wie früher.
Heute nachmittag war er bei ihr, war mir ja klar. Aber er hatte unserem Ältesten einen Zettel geschrieben, er wäre um 14 Uhr spätestens wieder da und kam erst um 17 Uhr.
Ich habe dann gesagt, ich wolle eine Entscheidung. Nicht jetzt sofort, weil er ja noch unter den Eindrücken von der anderen Frau stehe, aber bis Ende des Monats. Und weil wir beide eigentlich wenig unüberlegtes tun.
Ich habe zwar Angst vor der Entscheidung, aber ich denke ich habe der ganzen Sache das Unerträgliche, Ungewisse genommen. Und ihm tut es leid, wenn ich traurig bin.
ich liebe ihn noch immer und kann daher diese Entscheidung nicht treffen. Er muss es tun! Er hat den Schritt nach aussen gemacht und jetzt soll er entscheiden, wo er hinwill.
Er hat mir immer wieder gesagt, irgendwann würde man ihn wegschliessen, weil er sich sicher sei, er sei durchgeknallt. und ich solle mir schon mal ein Kantholz nehmen, falls es zu schlimm würde. Damals konnte ich das nicht verstehen. Er ist ein wirklich super Vater, ein toller, aufmerksamer Ehemann, guter Gesprächspartner und Freund und sehr nett und unvoreingenommen allen und allem gegenüber.
Als ich meiner Kollegin, die nicht alles weiss, heute das mit dem kantholz erzählte, sagte sie, Du hast das kantholz doch jetzt in der Hand.
Könnte das Verlangen der Entscheidung das Kantholz sein??
Was meint Ihr.
Sorry, sehr lang, aber ich glaube zum Verständnis war das notwendig.
herta