Ich greife noch einmal die Frage auf, die Lillyflower schon vor Jahren gestellt hat - und auf die ich keine Antwort gefunden habe, die Sinn macht. Hier der Beitrag von Lillyflower:
"Hallo
ich melde mich mit einer Frage, die mich schon seit langem beschäftigt. Ich bin seit 10 Jahren verheiratet und Mutter dreier Kinder. Unsere Ehe würde ich als gelungen bezeichnen. Aber etwas verletzt mich immer wieder aufs Neue: Zu Hause bin ich eine vollwertige Partnerin meines Mannes, d.h. ich bekomme die Aufmerksamkeit, die ich brauche und bin ihm eine ebenbürtige Partnerin.Sobald wir aber das Haus verlassen und an die Öffentlichkeit treten, zu einer Party eingeladen sind oder auch bei seiner Familie weilen, höre ich für meinen Mann auf zu existieren. Weder sucht er den Blickkontakt mit mir geschweige dann ein Gespräch; es ist, als wären zwei Fremde zufällig am selben Ort.
Letztes Wochenende ist die Situation eskaliert, als er, an einem Fest eines Freundes, mich und die Kinder beim Essen an einem Tisch sitzengelassen hat (ohne uns zu sagen, er setzte sich anderswo hin) und zu einem alten Bekannten hingegangen ist, um an seinem Tisch zu essen. Das wäre mir vielleicht nicht dermassen sauer aufgestossen, wenn nicht ausnahmslos alle Paare beeinander gesessen hätten.Ich fühlte mich wie eine Frau kurz vor der Scheidung. Nicht, dass ich verlange, dass man ständig aneinanderklebt, aber ich hätte schon gerne, wenn er mir auch in der Öffentlichkeit das Gefühl gäbe, ich bin seine Frau.Vor allem in Situationen, in denen ich die Leute nicht kenne.
Es ist mittlerweile soweit, dass ich keine Lust mehr habe, überhaupt noch gemeinsam mit ihm irgendwo aufzutauchen, aber das kann es wohl auch nicht sein!?
Er selbst meint, es sei ihm gar nicht so bewusst, dass er so handle, er sei irgendwie auf einer Schiene, sehe alte Freunde oder wen auch immer und habe dann das Gefühl, es allen recht machen zu müssen.Und da sei ich halt die Erste, die man quasi vernachlässigen könne. Nun, aber auch wenn wir zusammen einkaufen oder mit den Kindern unterwegs sind, geht er meist 5-10 Meter vor mir. Also sticht dieses Argument wohl auch nicht.Sein ganzes Verhalten in dieser Sache vermittelt mir das Gefühl, nur als Heimchen geliebt zu werden, so eine Art Hafen, aber in der Öffentlichkeit wird Unabhängigkeit demonstriert.
Was denkt Ihr darüber
Lillyflower"
Auch mein Mann benimmt sich (seit über 10 Jahren, wir haben 2 Kinder), als sei ich gar nicht da, wenn wir mit anderen zusammen sind. Er schaut mich nicht einmal an!
Ich habe schon oft mit ihm darüber gesprochen, dass ich mich ignoriert fühle, aber erst gestern konnte ich so konkret sagen, dass er mich während eines stundenlangen Gespräches mit zwei Gästen nicht ein einziges Mal angeschaut hat.
Ich glaube ihm inzwischen, dass ihm das nicht bewusst ist, und er schadet sich letztlich damit ja auch selbst, weil es wohl kaum jemand toll findet, wenn ein Mann seine Ehefrau schlecht behandelt. Aber warum benimmt er sich so? Ist er als Kind früher auch so behandelt worden?
Er ist durchaus bereit, an sich zu arbeiten, aber wie ist das möglich (außer natürlich, bewusst daran zu denken, mich ab und zu anzuschauen)?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder eine Idee zu diesem Thema?
Carlasue