Hallo Ihr Lieben.
In meiner Verzweiflung habe ich im Internet nach Hilfe gesucht und festgestellt, dass es hier vielen genauso geht oder ging wie mir.
Ich bin offensichtlich ein klassischer Fall oder vielleicht auch nicht. Mein Mann und ich sind seit 30 Jahren verheiratet. Natürlich gab es auch Streit, ist normal. Jedenfalls für mich.
Er ist 50 ich bin 52. Unser einziges Kind starb als Baby, doch wir haben es trotzdem miteinander geschafft und uns ein schönes Leben aufgebaut, teilen unsere Hobbies und sind zusammengewachsen.
Im Mai hatte ich durch eine Thrombose aus heiterem Himmel einen schweren Herzinfarkt und war für zwei Minuten klinisch tot. Das ich das überlebt habe und keinerlei Schäder zurück geblieben sind, ist mehr als ein Wunder. Es MUSS einfach Schicksal und von Gott gewollt sein. Ich war unendlich dankbar, dass ich noch bleiben durfte. Für meinen Mann unsere Hunde (13 an der Zahl). Wir hatten einen wunderschönen Sommer und unternahmen viel zusammen. Unser Leben lief absolut rund und ich war der dankbarste,glücklichste und zufriedenste Mensch der Welt. Alles war so perfekt.
Bis sich durch den Verein, bei dem mein Mann Vorsitzdender ist, eine Frau in unser Leben geschlichen hat, die wie er sagt, eine Tür aufgestoßen hat, die bei mir 30 Jahre verschlossen war.
Er weiß jetzt, wie es sein könnte und hat Angst, die Chance, dass ihn einmal im Leben ein Mensch liebt so wie er ist, verpasst.
Sie hatten noch nichts körperliches (sie wohnt - zum Glück - weiter weg), aber er fühlt sich magisch zu ihr hingezogen und will nicht weiter mit seiner 30jährigen Lüge mir gegenüber leben. Er fühlte sich immer von mir ungeliebt und die letzten Jahre ist für mich einfach nichts mehr an Gefühl da.
Ich kann das nicht glauben. Als ich nach meinem Koma im Mai wieder aufwachte, war das erste was ich sag, sein Gesicht. Ich werde nie diesen Ausdruck vergessen. So voller Liebe und Zärtlichkeit und alles. Das ist erst sechs Monate her und nun soll das alles und unser ganzes Leben plötzlich nicht mehr wahr und alles falsch gewesen sein?
Anfangs sagte er, wir versuchen es und machen eine Therapie, eben wegen der 30 Jahre und er sagt der anderen, dass aus Ihnen nichts werden kann.
Aber als ich gestern realisiert habe, dass sie nach wie vor Kontakt haben, schreiben und telefonieren, konnte ich nicht anders als durch meine unendliche Verzweiflung ihn anflehen, dass er den Kontakt abrechen MUSS, wenn wir ein Chance haben wollen. Die Frau, die ihn absolut und mit aller Gewalt haben will und nicht locker lässt, ist der letzte Mensch, den wir in dieser Situation in unserem Leben gebrauchen können. Er soll uns BITTE eine Chance geben und wir versuchen es mit der Therapie. Doch er hat total dicht gemacht und sagt nein.
Ich liebe ihn so und sehne mich so sehr nach ihm. Wie soll ich mich nur verhalten. Ich weiß, ich hätte stark sein müssen, so dass er sich neu in mich verlieben kann. Aber der Schmerz darüber, dass die andere eigentlich völlig fremde Frau ihm so viel mehr gibt und bedeutet als ich, ist einfach unertragbar.
Ich komme nicht mehr an ihn ran. Er will mich nicht mehr und ich soll mir heute überlegen, wie es weitergeht mit der Wohnsituation. Es ist die Hölle.