Ich bin seit 10 Jahren mit meinem Mann zusammen und seit fast 8 Jahren verheiratet. Seit ein paar Monaten bin ich verliebt in einen anderen, mit ihm läuft nichts, wir verbieten uns den Kontakt. Das war vor ungefähr vier Monaten. Dachte, das geht wieder weg, wenn wir konsequent nichts voneinander hören und sehen.
Aber es geht nicht, ich kann machen was ich will. Habe meinem Mann von dem Flirt erzählt, mehr wars nicht. Es gab nicht mal einen Kuss.
Musste meinem Mann das 3 Mal erzählen, bis er das endlich als einen deutlichen Warnschuss gehört hat. Jetzt gibt er sich Mühe, versucht zu zu hören, erledigt Dinge im Haushalt, übernimmt Pflichten, die er bisher niemals angenommen hätte.
Aber mich rührt das alles nicht mehr. Ich komme mir vor wie eine Eisprinzessin.
Habe das Gefühl, mir lange nicht eingestanden zu haben, dass mein Mann und ich nicht zusammen passen. Stattdessen habe ich gekämpft wie eine Löwin:
Gegen seine negative Einstellung, gegen das Rumgemotze mit den Kindern, für mehr partnerschaftliches Denken, gegen ein Nebeneinanderherleben, für mehr gemeinsame Unternehmungen und Interessen, für positives und Lebensbejahendes Handeln, kam mir schon vor wie sein Dauermediator.
Jetzt bin ich des Kämpfens, Argumentierens, aufeinander Zugehens, Vorschläge zu machen, den anderen aus der Reserve zu locken, sich auch zu äußern, und dem Erbitten, auf meine Bedürfnisse einzugehen, etc. soooo müde geworden. Ich bin dabei am ausgestreckten Arm verhungert.
Er sagt, er liebt mich. Vom Kopf her kann ich das annehmen, aber in meinem Herzen kommt das nicht an. In anderen Beziehungen gabs da keine Probleme.
Die romantische Schiene, um mich zu gewinnen, probiert er nicht. Das wäre es aber, was so fehlt. Sich kümmern, behaglich und geborgen fühlen, nicht immer um alles bitten müssen, mal nichts zu entscheiden, nichts zu sagen. Das habe ich schon 1000 Mal angeregt. Aber davon kommt nichts an. Alle Varianten
habe ich schon versucht. Er muss sich ganz erschlagen gefühlt haben von meinem Aktionismus. Und dann habe ich mich zurück gehalten, gewartet...und es kam trotzdem wenig von ihm. Ich brauche wohl mehr als er geben kann. Dabei fühle ich mich schlecht, wie unersättlich und ständig fordernd.
Das ist eigentlich keine Rolle, die ich einnehmen möchte. Jetzt habe ich keine Erwartungen mehr und anfangs war er super. Aber wie gesagt, es lässt mich kalt.
Mein Herz ist woanders und ich frage mich, ob sich das überhaupt wieder ändern lässt, ob es wieder zu meinem Mann finden kann?
Wir haben zwei Kinder (6 und 7), die ihre Eltern lieben... Wegen der Kinder zusammen bleiben, auch ohne Gefühle? Das wäre doch auch nicht gut.
Was soll ich nur tun, oder eben gerade nicht tun? Ich weiß mir keinen Rat, ich spüre nur, wie sehr es mich zum anderen hinzieht. Den kenne ich kaum und weiß auch nicht einmal wie er zu mir steht. Wie auch, wir haben ja keinen Kontakt. Wollte eigentlich erst meine Krise klären, bevor ich auf ihn zugehe, oder das dann eben gar nicht mehr ansteht.
Aber ich denke er hängt mit drin, ob er das weiß/will oder nicht. Seit mindestens 10 Jahren habe ich niemanden mehr so klasse
gefunden und mich so stark hingezogen gefühlt....
Gibts noch Hoffnung? Welchen Weg soll ich gehen?