tonka_11986051Hallo Christine
schön dass die Diskussion weitergeht und noch besser, dass es dir gut tut, darüber zu reden.
Ok, also kurz meine Einschätzung:
Fange mal mit der Kernaussage an, die dich bewegt und dich auf Dauer nicht zur Ruhe kommen lassen wird:
"mein mann hat mir gesagt, wenn du dich nicht veränderst bin ich weg. ich habe es nicht getan und jetzt ist er weg"
Ich fürchte wirklich, dass du diese deine Aussage wirklich glaubst.
Also mein Rat, vergiss das mal ganz schnell. Von dem was du mir bis jetzt erzählt hast, kann ich keine Depression feststellen.
Und noch weniger eine egoistische Haltung.
Lediglich eine massive Überforderung und deine daraus sicher fehlerhaft gezogenen Konsequenzen.
Wenn hier mal Bedarf wäre, kann ich gerne mal was über Depressionen schreiben und wann man im Therapeutenkreis davon spricht.
All zu viele Hinweise gibst du mir hier für diese Diagnose aber nicht, was wirklich darauf schließen ließe.
Ich kann keinen Egoismus erkennen, wenn du dich bei dieser Überforderung und deiner Haltung, es allen recht zu machen, nach getaner Arbeit zurückziehst.
Keinen Auftrieb mehr hast.
Wegen der fehlenden Antriebslosigkeit und der sexuellen Lustlosigkeit auf eine Depression zu schließen, da liegst du falsch.
Aussagen, wie ...ändere dein Verhalten sonst bin ich weg,.... sind in einer Beziehung nicht gerade sehr hilfreich.
Die Frage hätte lauten müssen, was ist jetzt anders geworden, was können wir im Familienverbund ändern, dass wir Beide mit uns und den Kids wieder zurechtkommen. Wie müssen wir unser Zusammenleben verändern, dass jeder seinen Part schaffen kann.
Leider höre ich diese Selbstvorwürfe sehr häufig, zu meiner großen Überraschung (war ironisch gemeint) immer nur von Frauen.
Jetzt spreche ich mal als Mann, so wie ich das in vielen Gesprächen immer wieder vorgebetet bekomme:
Ich find ne Frau ziemlich, sorry für das Wort, nutzlos, die mit mir nimmer schlafen will, die keinen Bock mehr auf mich hat, die nichts mehr unternehmen will, die sich gehen lässt, die sich immer mehr zurückzieht.
So sind wir Männer eben....Für was hab ich denn geheiratet.
Ja, so Frauen kann ich echt nicht ab.
Ich werde also stinkig und ich gehe wieder jagen. Schaue was der Markt hergibt. Wo denn die jungen, dynamischen, attraktiven nicht abgekämpften Frauen sind,
die vielleicht an einem dynamischen Mann um die 40 noch Interesse haben.
Zum Glück für uns Männer gibts da mehr als genug Frauen.
Denen es vor allem auch egal ist, ob ich verheiratet bin.
Die tatsächlich schon ein wenig egoistisch sind.
Und schon geht alles seinen Gang....
Wo liegt also dein Fehler? Wo liegt der Fehler fast aller Frauen hier im Forum?
Habt ihr eure Männer vernachlässigt....?
Habt ihr euch selber vernachlässigt....?
Oder seid ihr einfach einem falschen Rollenverständnis als Mutter und Frau aufgesessen, bedingt durch eure Erziehung....?
Denkt mal lieber darüber nach, was wirklich anders laufen kann und muss.
Wie ihr euch verändern müsst in einer Art, die vielleicht sehr viel egoistischer wäre, wie wir Männer uns das jetzt wünschen würden, aber die euch sehr viel attraktiver bleiben lässt.
So lange ich Sätze lese wie
"ich war doch wie immer, stets bemüht es allen gerecht zu machen"
sollte man psychische Krankheiten wie Depressionen nicht in den Mund nehmen.
Ich denk mal, du hast erkannt wie du wieder sein willst, aber weißt du auch schon was du machst, um dort zu bleiben, wenn du es wieder geschafft hast?
Finde den Beitrag von Sandra recht gut wenn sie schreibt:
"Die Einsicht ist toll, ist bei mir auch so...
Ich habe mich auch geändert, aber irgendwann kommst du genaus so wieder in den Trott rein, weil es keinen gibt der dir abundzu mal einen "Tritt" gibt , das du schon wieder was falsch machen könntest..."
Da ist verdammt viel Arbeit dahinter und auch eine komplette Veränderung der Sichtweise nötig. Sonst wiederholt sich alles.
Das wird schwierig.
Nichts geht schneller als das Vergessen, wenns einem wieder gut geht.
"für mich ist es im moment so unerträglich, dies alles zu erkennen"
Wieso ist es für dich unerträglich?
Klar, weil du die falschen Schlüsse ziehst.
Es war nicht dein Fehler. Es war der Fehler in eurer Beziehung.
Also weg mit den Selbstvorwürfen.
Die machen alles sehr viel schlimmer und haben, wie ich schon mal gesagt habe, eher einen selbstzerstörerischen Charakter, der dir dauerhaft im Weg stehen wird.
Für heute muss es jetzt mal genug sein.
Leider sind deine Blogs noch nicht freigeschaltet, deshalb weiß ich auch nicht, wie du dich symbolisch verabschiedest.
Bis bald mal wieder,
Konni