Hallo ihr Lieben,
ich (24) bin seit fast 2 Jahren mit meinem Freund (27) zusammen. Durch den Verlust der Mutter hat er eine derartige Angst entwickelt, mich zu verlieren. Das äußert sich durch Eifersucht, Unsicherheit und keinerlei Vertrauen mir gegenüber. Auch ich habe einen geliebten Menschen verloren, bringe aber meinem Partner trotzdem das entsprechende Vertrauen entgegen. Er ist zwar selbstbewusst, aber sein Selbstwertgefühl ist wohl sehr angekratzt.
Generell haben wir ein sehr unterschiedliches Nähe/Distanz-Bedürfnis. Er wohnt noch zu Hause, ich bin nach dem Studium vorübergehend wieder bei meinen Eltern eingezogen. Wir wohnen etwa 50km entfernt. Wenn es nach ihm ginge, könnten wir uns schon jeden Tag sehen. Mir sind Freundinnen und Hobbys wichtig und pro Woche hätte ich gerne 2-3 Tage zur freien Verfügung. Er möchte mich häufiger sehen und interpretiert, dass ich ihn daher nur weniger lieben kann. Für mich bedeutet Liebe aber nicht, alles für den Partner aufzugeben. Dazu kommt, dass ich mich aufgrund der täglichen Diskussionen nicht mehr so auf ihn freuen kann. Er unterstellt mir regelmäßig irgendwelche Sachen und ich muss mich permanent rechtfertigen. Wegen der Eifersucht habe ich mich teilweise so stark zurückgenommenich bin in den knapp 2 Jahren 3 mal mit Freundinnen feiern gewesen, alles aus Rücksicht. Habe meine Freundinnen teilweise auch echt vernachlässigt. Jetzt mache ich wieder mehr mit ihnen, weil ich gemerkt habe, dass sich sein Verhalten durch mein Zurücknehmen nicht bessert. Ich kann und möchte auch einfach nicht ohne meine Freundinnen.
Lange Zeit war es sogar ein Problem, wenn mich Fremde auf der Straße angeschaut haben. Eine Aktivität in der Öffentlichkeit wurde schnell zur Qual. Da ich ein Mensch bin, der aufmerksam ist und meistens recht viel in der Umgebung wahrnimmt, würde ich solche Blicke mit meiner Art provozieren. Er sagt zwar, dass ihn die Blicke Anderer mittlerweile nicht mehr so stören, trotzdem scheint er immer die komplette Bar danach zu analysieren, wer mich anschauen könnte. Ich werde schon ab und zu von Männern angeschaut, stehe aber überhaupt nicht gerne im Mittelpunkt und daher sind mir solche Blicke sehr unangenehm. Da wir meiner Meinung nach rein vom Äußerlichen etwa auf einem Level sind, wundert es mich, dass er sich mit diesen wildfremden Männern auf der Straße vergleichen muss. Mir würde es nie in den Sinn kommen, auf Frauen wütend zu sein, die ihn anschauen. Er ist ein hübscher Mann und das fällt auch anderen auf. Wo liegt also das Problem?
Meine Freundinnen wissen, dass ich ihn nie betrügen würde. Ich flirte auch nicht mit anderen Männern, wenn ich in einer Beziehung bin. Schade, dass sie mich so viel besser kennen als mein eigener Freund.
Er macht oft meine tolle Beziehung zu meinen 2 engsten Freundinnen oder meiner Mama schlecht. Er unterstellt ihnen, dass sie schlecht über ihn denken oder uns auseinanderbringen wollen (sie mögen ihn schon, finden aber, dass er eben durch fehlende Akzeptanz meiner Interessen nicht so gut zu mir passtwürden mir aber nie zu einer Trennung raten, denn das ist meine Sache). Nur weil ich meine Freundschaften pflege unterstellt er mir, ich sei so unabhängig und würde die Nähe zum Partner nicht brauchen. Für mich gehören zum Glücklichsein neben dem Partner eben auch Familie und Freunde dazu. Einfach eine gesunde Mischung aus Nähe und Freiräumen...vor allem wenn man noch nicht zusammen wohnt.
Daneben akzeptiert er mein Interesse für ein bestimmtes Land nicht, in dem ich früher regelmäßig mit meiner Familie in Urlaub war und 10 Monate studiert habe. Ich will dorthin nicht auswandern oder sonstiges, verbinde damit einfach nur schöne Erinnerungen und werde dort sicherlich auch nochmal hinfliegen wollen in meinem Leben. Warum muss man da so dagegen gehen, obwohl er ganz genau weiß, was ich damit verbinde?
Ich weiß nicht, wie ich das alles mit mir vereinbaren soll. Er bedeutet mir viel, aber wird er mich, mein Umfeld und meine Vergangenheit je akzeptieren? Eben diese Sachen machen mich doch aus.
Über Meinungen oder Ratschläge freue ich mich! :-)