seid gegrüßt meine lieben,
ich würde euch gerne etwas über das liebesleben zwischen mir und meinem freund erzählen. wir haben uns vor 4 monaten kennen gelernt und das mitten auf der szene. ich hab bereits schon davor einiges an drogen konsumiert, jedoch war ich noch ziemlich unerfahren mit heroin. ich war jeden tag auf dem platz, wo er auch war. mit seinen kumpels. wir haben uns immer besser verstanden, dabei hat er mir dauernd gesagt, er fände das scheiße dass ich heroin nehme, da ich noch nicht körperlich abhängig war und noch die chance hätte, davon loszukommen aber ich wollte es einfach nicht sein lassen. irgendwann hatten wir uns so gern, dass wir auch mal ohne seine kumpels unterwegs waren. wir hatten zusammen viel spaß und in der zeit hab ich schon gemerkt, dass ich gefühle für ihn entwickle. mein freund ist seit 10 jahren drauf, war aber für mehrere jahre clean und hatte arbeit. wir haben immer mehr konsumiert, jeden tag, haben alles für geld riskiert. bei mir zu hause gab es nur noch zoff mit meinen eltern, daraufhin wurde mir alles zuviel, ich habe meine sachen gepackt und bin für paar wochen zu ihm gezogen. ich hatte ihn von tag zu tag immer lieber und konnte es mir einfach nicht mehr ohne ihn vorstellen, aber das heroin stand im weg und da wussten wir, so kann es nicht weitergehen. wenn wir nicht breit waren, haben wir uns angeschrien und gestritten oder ignoriert. das ging dann aber nicht lange so, bis er wieder bei mir ankam, mich in die arme geschlossen hat und dann war schon wieder alles vergessen. irgendwann beschlossen wir, clean zu werden. wir sind zum drogennotdienst gefahren und wollten zusammen entgiften, das ging dann aber wiederum nicht, da ich zu der zeit noch nicht volljährig war, deshalb mussten wir uns für einen monat lang trennen. ich war in der geschlossenen kinder- und jugendpsychatrie und er in einer klinik. die zeit ohne ihn war grauenhaft und zu dem zeitpunkt wurde mir echt bewusst, dass ich ihn unheimlich liebe. das, was uns am meisten gefreut hat war, dass wir wenigstens 3x in der woche für 10 minuten telefonieren durften. den ganzen tag habe ich an ihn gedacht, ob es ihm genau so dreckig wie mir geht und ob er mich wohl so sehr vermisst, wie ich es tue. nachdem wir den körperlichen entzug hinter uns hatten, hatten wir beschlossen in eine therapie zu gehen. am besten außerhalb berlins, da die gefahr für einen rückfall ansonsten zu groß wäre. nach 1 monat konnten wir uns dann wiedersehen und ich glaube, wir hatten uns noch nie so sehr gefreut, eine person wiederzusehen, wie wir es getan hatten. mein körper brauchte kein heroin mehr, mein kopf allerdings schon. ich hielt es keine 2 tage - ohne - in der freiheit aus. mein freund hat mir dauernd an den kopf geworfen, dass ich stark bleiben soll, egal, wie schwer es mir fällt. er hatte wirklich alles versucht, mich abzulenken, jedoch ohne erfolg. leider sind wir beide total schwach in solchen situationen, also hat er daraufhin auch konsumiert, nun sind wir wieder auf heroin. das ist nun mittlerweile noch gar nicht so lange her, knapp 3 wochen. die therapie steht immer noch an, allerdings müssen wir davor wieder entgiften und diesmal dürfen wir das zusammen, denn nun bin ich volljährig. wenn wir das geschafft haben, fahren wir für ein halbes jahr nach hessen zur REHA und hoffen stark, irgendwann ein ganz normales, glückliches leben ohne drogen zu führen. wie sehr wir uns immer wünschen, wie alle anderen pärchen einfach mal was essen zu gehen, ins kino oder anderen kram, der einem freude bereitet. wir sehen uns jeden tag und die liebe zu ihm wird immer stärker und intensiver. er, mit seinen 27, hat seine "erste große liebe" in mir gefunden. ich bin erst 18 aber ich kann jetzt schon sagen, dass ich keinen anderen mann so sehr lieben werde, wie ich ihn liebe. jedesmal wenn wir miteinander schlafen, sagt er mir, dass er zum ersten mal sex mit gefühlen hätte und das wäre wunderschön. wir streiten uns jedoch leider viel zu oft und das wegen jedem mist. das heroin macht unsere liebe kaputt. ich liebe ihn allerdings trotzdem sehr. mehr als alles andere. ich bin so glücklich mit ihm, zerbreche mir aber wegen den drogen noch den kopf.