Kurz zu meiner Vorgeschichte: Mein Vater hat mir nie viel erlaubt. Während andere Mädchen sich aufgetusst haben um durch die Clubs zu ziehen, musste ich zuhause bleiben. Ein paar seltene Male durfte ich bei einer Freundin übernachten und zweimal hat mein Bruder mich mit auf eine Party genommen. Ich war fasziniert und begeistert davon. Dann habe ich meinen Ex kennen gelernt und war von Kopf bis Fuß verliebt. Wir haben uns ziemlich schnell verlobt um uns nicht mehr immer nur heimlich treffen zu müssen. Anfangs hatte ich noch das Gefühl, dass ich durch ihn mehr erleben kann und mehr sehen kann. Ich habe ihn paar Mal gebeten mich mit in einen Club zu nehmen. Er ist mitgekommen aber hatte nie wirklich Lust dazu. So dass ich ihm gesagt habe, dass ich auch mit Freundinnen gehen kann. Das wollte er dann aber plötzlich auch nicht und auch er begann mir Vorschriften zu machen und ich habe mit der Zeit realisiert, dass ich nicht frei sein würde, wenn ich weiter verlobt bleibe. Ich sagte meinem Vater, dass ich die Verlobung auflösen will und es gab einen riesen Streit infolge dessen er mir gesagt hat, wenn ich jetzt gehe, brauche ich nicht mehr wieder kommen und ich habe meine Sachen gepackt und bin zu einer Freundin gegangen.
Ich habe mit einem Studium begonnen, mir ein eigenes Leben aufgebaut, hatte zu kaum noch jemandem aus meiner Familie Kontakt (eigentlich waren es nur meine Mutter und mein Cousin, die sich regelmäßig bei mir meldeten. Von meinem Vater habe ich in der ganzen Zeit kein Wort gehört) und ich bin wieder in einer Beziehung seit einiger Zeit. Er ist das komplette Gegenteil von meinem Ex und lässt mich alles tun und machen was ich möchte. Ich bin fast jedes Wochenende ausgegangen, habe mich aufgetusst wie ich es früher an anderen Mädchen beneidet habe und hatte viel Spaß. Irgendwann hat es aber angefangen, dass ich mich unglücklich und einsam gefühlt habe. Ich hatte meinen Freund nachts angerufen ob er mich abholen könnte, da ich nicht alleine fahren wollte. Er sagte mir, dass ich ein Taxi nehmen soll. Ich weiß nicht genau was da in dem Moment mit mir war aber hatte mir gewünscht, dass er kommt und seine Antwort hat mich tief verletzt und ich fühlte mich noch mehr alleine. Ich wollte mit jemandem reden und bei meiner Familie anzurufen hab ich mich nicht getraut, also habe ich meinen Ex angerufen. Obwohl wir seit der Sache kaum noch gesprochen haben und ich ihn wahrscheinlich zutiefst in seinem Stolz gekränkt habe, meinte er wo ich bin als ich angefangen habe zu weinen und ist hergekommen und wir haben den ganzen Rest der Nacht miteinander verbracht und einfach nur geredet.
Dann ein paar Wochen später stand mein Bruder vor meiner Tür. Die Adresse muss er sich von meinem Cousin geholt haben, weil ich selber kaum mit ihm Kontakt hatte nach meinem Auszug, weil es ständig zum Streit kam und er mir Vorwürfe gemacht hat und angebrüllt.
Auf jeden Fall wollt er wissen, wann ich vorhabe nach Hause zu kommen. Wir haben uns fast wieder gestritten und ich meinte zu ihm, dass ich ja nicht mehr erwünscht sei. Er ist wieder laut geworden, dass es alles doch meine Schuld sei und was ich unserer Familie angetan hätte. Aber am Ende hat er sich kurz vorm gehen noch einmal umgedreht, kurz meine Hand genommen und mich wieder so genannt, wie er mich früher immer genannt hat und gesagt, dass ich nach Hause kommen soll.
Seit dem denke ich viel darüber nach. Ich habe auch mit meinem Freund darüber gesprochen. Er ist der Meinung, dass es ein riesen Fehler von mir wäre. Dass ich doch endlich das habe (ein freies Leben ohne Zwang), was ich haben wollte. Als ich ihm gesagt habe, dass ich aber tatsächlich darüber nachdenke, die Versöhnung zu suchen, hat er gemeint, dass es dumm wäre von mir wieder den Kontakt zu suchen. Ich habe ihm auch davon erzählt, dass ich wieder Kontakt zu meinem Ex habe und er meinte an sich würde es ihn nicht stören, wenn ich Kontakt zu anderen Männern habe (freundschaftlich) aber wieso zu dem und dass ich irgendwie gestört sei, weil ich genau zu den Männern zurücklaufe, vor denen ich "abgehauen" bin und die mich klein halten wollen.
Ich weiß überhaupt nicht mehr was ich machen soll.