Also, erstmal vorher erwähnt: Mein Freund und ich sind seit anderthalb Jahren zusammen. Er ist meine erste Beziehung, ich seine längste. Vor unserer Beziehung waren wir beste Freunde, also hatten wir eine ganz gute Basis. Leider sind wir beide sehr impulsiv und streiten uns deswegen sehr oft. Doch da wir nach den Streits uns immer wieder gut fangen konnten, war es für uns kein Problem. Im Sommer, als er das Zocken (Pc-Spiele, nicht Casino) anfing, ging die Beziehung bergab. Er hat halt die Nächte durchgezockt, wodurch er tagsüber für nichts zu gebrauchen war. Im Oktober hatte es bei uns dann richtig gekriselt, sodass ich irgendwann aus Wut schluss machte. Im ersten Moment fühlte sich das richtig an. Am Abend ging dann das Geheule los. Ich meldete mich also bei ihm. Er hatte sich mit ner Freundin getroffen und wollte von mir erstmal nichts wissen. Schlug ne Freundschaft vor und später 10 Tage Pause. Die Pause hielt nur 2 Tage an, weil er mich vermisste. Mit der Freundin wurde sich aber immernoch getroffen, weil er mit ihr "mehr Spaß habe", was mich extrem verletzte. Später stellte sich dann heraus, dass er sich nur mit ihr traf und das zu mir sagte, um sich wegen der Trennung zu "rächen" :roll:
Naja, nun ist es so: Nach der kurzen Trennung lief die Beziehung erst weiterhin schlecht. Irgendwann funktionierte sie aber wieder. Er war sehr lieb zu mir, hat mir sehr viel Liebe gezeigt, hatte mir einfach so Rosen geschenkt und meldete sich abends oft bei mir, um mir zu sagen, dass er mich vermisst. Sehr oft meinte er auch zu mir: Ich will, dass du zu mir ziehst. Das wäre so schön für mich.
Nun gut, das war noch bis letzte Woche.
Ab Dienstag fing er an, so komisch zu reagieren, wenn ich mich bei ihm gemeldet habe. Keine wirkliche Freude mehr. Am Mittwoch ging es mir dann schlecht, weil plötzlich der Gedanke an meinem verstorbenen Opa (verstarb im Oktober) hochkam, weil es das erste Weihnachte ohne ihn wäre. Dazu bin ich das 3. Mal diese Woche in der Schule eingeschlafen, was mich schon besorgte. Mir ging es einfach überhaupt nicht gut. Da er an dem Tag ein bisschen was zu tun hatte, hatte ich ihm das geschrieben, weil ich das los werden wollte. Da von ihm nur ein "ouh ..." kam, war ich ziemlich enttäuscht. Hatte darauf gehofft, dass er, wie ich es bei ihm tue, wenns ihm schlecht geht, anbiete, mich anzurufen und dann alles versuche, um ihn aufzumuntern. Ich hatte ihn schließlich selber angerufen und bekam nicht gerade das Verständnis, auf das ich gehofft hatte. Ich war total schockiert, da er in der letzten Zeit ja immer sehr lieb zu mir war. Am Ende des Gesprächs hieß es dann noch: Ich will mich am Freitag mit ner Freundin treffen.
Ich kenne diese Freundin nicht, also schlug bei mir wieder die Eifersucht zu, die viel extremer ist, wenns mir schlecht geht. Ich hatte ihn darum gebeten, das Treffen zu verschieben und das tat er dann auch.
Als ich Donnerstag zu ihm kam, waren wir am Anfang etwas kalt zueinander. Irgendwann sagte er mir dann, dass es ihn sehr aufregt, dass ich nicht auf ihn zugekommen bin und umarmt hatte. Im Verlauf des Tages hatten wir miteinander gekuschelt, gelacht und alles war wieder toll. Keine Stunde später lag er da - nachdenklich. Ich fragte ihn bestimmt 5 Mal, was er hat, bis er mit der Sprache rausrückte. Dort hieß es dann, dass er keine Zukunft für unsere Beziehung sieht. Er hätte schon seit längerem im Kopf, dass wir nicht mehr wirklich zusammen passen und uns sehr differenzieren und uns viel ähnlicher waren, als wir noch befreundet waren. Er hatte den Gedanken aber immer wieder verdrängt, weil er keine Entscheidung treffen wollte. Später hieß es dann auch, dass er mich nicht mehr wirklich liebt und dass er mich aber brauch und mit mir befreundet sein will. Das sagte er mir alles in einem ruhigen Ton und drückte mich ganz doll, als ich anfing zu weinen. Er wollte mich nicht gehen lassen, bis es mir besser ging. Mir gings aber nicht besser, aber ich musste nachhause. Dort schrieb er mir dann die ganze Zeit, wie es mir geht, wie er mir helfen kann, ob wir telefonieren sollen. Ich wies ihn immer ab. Als ich schlafen gehen wollte, kam dann von ihm statt ein "Ich liebe dich! <3" nur noch ein "Ich hab dich ganz doll lieb <3 ", was mir sehr weh getan hat. Gestern sollte ich dann nochmal zu ihm kommen, um zu klären, was wir nun machen. Ich habe ihm gesagt, dass ich keine Freundschaft will, sondern einfach keinen Kontakt mehr. Er war ziemlich verzweifelt, hatte mir einige (zum Teil total blöde) Vorschläge gemacht, damit wir noch im Kontakt bleiben, aber ich habe alles abgelehnt. Ich werde auf diese Weise niemals von ihm los kommen.
Er sagte mir dann, dass er nicht ohne mich kann, er mich braucht und es niemanden gibt, der ihn besser kennt, als ich. Er hätte mir alles anvertraut.
Nun ja, er tat mir Leid. Aber ich habe in dem Moment nur an mich gedacht und daran, dass er mich tierisch verletzt hat, sodass ich wieder nur den Kontaktabbruch in Erwägung zog. Er schlug dann vor, dass wir in einer Beziehung bleiben. Er meint, die Gefühle können sich ja wieder entwickeln. Vor lauter Trauer habe ich dieses Angebot angenommen, bin aber tottraurig darüber, dass ich mit jemanden in einer Beziehung bin, der mich "nur" lieb hat.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich kann mich nicht von ihm lösen. Ich liebe diesen Jungen viel zu sehr. Aber eine Freundschaft wird für mich nicht funktionieren, aber ich weiß, dass eine Beziehung auch nicht das Richtige ist. Dazu kommt noch die Verwirrung, dass er erst letzte Woche total anders war und ich mir Hoffnung mache, dass er voreilig gehandelt hat und dass er nur aufgrund seines Stresses das Gefühl hat, mich nicht mehr wirklich zu leiben und es ihm zusätzlich belastete, dass ich auch noch mit meinen Sorgen angekommen bin.
Was soll ich bloß tun?