Hallo zusammen,
seit 2,5 Jahren bin ich nun mit meinem Freund zusammen.
Seit wir uns kennen ist er sehr aktiv und seine Familie steht über allem.
Somit besucht er sie, wann immer er kann (und fährt zu ihnen). Daneben hat er viele Freunde und trifft sich regelmäßig mit ihnen. All das finde ich toll und liebe ihn dafür.
Immer wieder entstehen aber Streitigkeiten, weil zwischen seinen Interessen aus meiner Sicht zu wenig Zeit für mich bleibt. Das habe ich mehrfach kritisert - und er ist von dieser Kritik total genervt.
Nun bin ich in einer besonderen Situation. Meine Großmutter hat eine Krebsdiagnose - und weil meine Eltern sie nicht unterstützen gibt es einen großen Familienstreit. Das hat mich ausgesprochen stark belastet. Die Sorge um meine Oma, das Wissen dass sie nicht gut umsorgt ist - und der direkte Konflikt mit meinen Eltern.
Eine Situation in der ich wirklich Rückhalt gebraucht hätte. Er war durch ein paar Telefonate für mich da und hat sich ansonsten entschieden, seine Familie zu besuchen. Als ich ihn darauf angesprochen habe nannte er, dass er immer für mich da gewesen sei - und nun sei sein Energiespeicher "empty". Es ging soweit dass er sogar den Kontakt auf ein Minimum reduziert hat - und selbst auf eine Nachricht von mir erst stark verzögert geantwortet hat.
Nun habe ich ihm seine Auszeit gegeben - er konnte sich erneut seiner Familie widmen, ich bin zu meiner Oma geflogen - und im Anschluss war er wieder für einen Tag für mich da. Und den Tag haben wir schön verbracht, auch wenn ich etwas belastet war. Er hat mir geholfen die Gespräche mit meiner Familie zu sortieren und wir waren an der Sonne.
Nun, nachdem wir drei Wochenenden voneinander getrennt waren (er war wieder bei seiner Familie), habe ich für das folgende WE einen Besuch am Meer vorgeschlagen. Er sagt er sei dabei, könne aber nur einen Tag da sonntags Fußall anstünde.Ich habe das zunächst geschluck, es hat mich aber gekränkt. Erneut.
Ich zweifle inzwischen stärker an der Beziehung und an meiner Partnerwahl, obwohl er zu Beginn (auch wenn immer sehr aktiv) mehr Zeit mir mir verbracht hat.
Trotzdem forciert er nun seit dieser Woche dass wir zusammenziehen.
Ich bekomme das Verhalten und den Wunsch mit mir zusammen zu ziehen nicht "kohärent" und habe ihm gesagt dass das auf mich nicht stimmig wirkt, da er aus meiner Sicht eher Distanz als Nähe suche. Ich aber natürlich dabei sei, sofern wir dann nicht einfach beieinander wohnen und trotzdem getrennt leben.
Ihn hat das stark verärgert und er ist sauer. Als wir heute Morgen telefonierten hat er den Geburtstag eines Freundes abgesagt. Ich habe aufgelegt, er schrieb daraufhin es sei ein Spaß gewesen. Diese Späße macht er häufig. Irgendwelche Dinge die mich kränken und auf Konflikte abzielen die wir haben, um mich zu provozieren.
Ich verstehe das alles nicht mehr. Ich habe mich in einen tollen Mann verliebt, der sich nun nicht mehr toll verhält. Und ich weiß nicht was ich tun soll.
Ich bin sehr offen in meinen Gedankengängen und Beobachtungen und habe ihm das obenstehende mitgeteilt. Er sagt dass ich nur sehen würde, was ich sehen will. Das letzte Jahr sei sehr anstrengend für ihn gewesen, da ich mit meinem Job nicht zufrieden gewesen sei. Das kann ich verstehen, das war bestimmt nicht leicht für ihn. Den Job habe ich aber gewechselt, bin nun zufrieden und habe ihm bereits da so viel Raum gelassen.
Es ist auch nicht so dass ich schwierige Sitautionen permanent mit mir trage. Wir hatten tolle Urlaube, gute Unterhaltungen und vieles mehr.
Meine Freunde kritisieren ebenfalls dass er zu gemeinsamen Events selten mitkäme. Zurecht. Und meine Freunde sind so cool, ich verstehe es nicht.
Wie seht ihr das? Und wie würdet ihr an meiner Stelle handeln? Ich bin für jeden Hinweis dankbar, da ich völlig ratlos bin.
LG Sternchen