Hier meine Geschichte in Kurzfassung:
Vor ca. 1,5 Jahren ist mein Freund nach Deutschland (er ist Italiener und 3 Jahr jünger als ich) zu mir gezogen, seit 8 Monaten wohnen wir zusammen in meiner Wohnung.
Am Anfang war alles romantisch und schön, er hat auch eine Deutschschule besucht und arbeitet ganz normal (allerdings abends, da Gastronomie). Freunde hat er mittlerweile auch, d.h. er geht ab und zu nach der Arbeit noch mit Leuten was trinken oder so.
Mein Problem ist folgendes: Er glaubt, dass seine 7 Stunden Arbeit am Tag und sein Job (relativ schlecht bezahlt und soziale Absicherung ist geradezu skandalös) genug Aufopferung sind, so dass er sich ansonsten physisch und geistig nicht bemühen muss. Dass er nicht sehr gebildet ist stört mich jetzt nicht allzu sehr. Allerdings interessiert er sich auch für nichts, was um ihn herum passiert, weder für Politik noch für sonstige Dinge. Es könnte der Krieg ausbrechen und er würde es erst merken, wenn eine Bombe ins Haus einschlägt. Hier verbringt er übrigens 90% seiner Freizeit, und zwar ausschließlich auf dem Sofa, entweder vorm Fernseher oder PC (youtube...). Ich habe studiert und arbeite tagsüber, also sehen wir uns kaum. Mittwochs ist unser gemeinsamer Abend, da er einen Abend unter der Woche frei hat. Doch was sehe ich regelmäßig, wenn ich nach Hause komme? Er liegt auf dem Sofa.... Dazu schafft er es dann nicht mal, seine benutzten Handtücher vom Bett ins Bad zu tragen oder die Spülmaschine einzuschalten. Er ist einfach dermaßen faul! Wenn ich was sage wird er aggressiv und der Abend ist gelaufen. Mittlerweile habe ich schon gar keine Lust mehr, nach Hause zu gehen! Um seine berufliche kümmert er sich auch in keinster Weise, d.h. er spart weder was von seinem Geld (kauft lieber den Media Markt leer usw) noch recherchiert er nach Möglichkeiten zur Weiterbildung (sein italienischer Abschluss wird bei uns nicht anerkannt, was sehr ärgerlich ist). Auch Versicherungen und so werden von mir geregelt, er fragt dabei aber nicht einmal nach, um was es genau geht. Ist ihm einfach zu lästig oder er denkt er braucht das alles nicht.
Ich liebe ihn wirklich noch sehr, weiß aber nicht, wie es weitergehen soll. Klar ist er für mich hergekommen und hat alles andere aufgegeben, aber man muss doch auch mal über die Zukunft nachdenken?! Ich bin gut abgesichert und werde mal erben, d.h. ich mache mir nicht sehr viele Sorgen um mein Alter. Aber soll ich ihn dann ständlig mitfinanzieren? Dazu hab ich echt keine Lust! Soll ich ihn einfach ins Verderben rennen lassen?
Ich wäre echt dankbar, wenn Ihr mir Eure Meinungen schreibt (Kritik wird auch gern angenommen:-)). Mir geht langsam die Energie flöten und ich brauche irgendeine Art "Strategie", mit der ich mich besser fühle...