Hallo ihr alle...
... ich habe da ein Problem und möchte mir mal die Meinungen von sogenannten Außenstehenden einholen.
Also: mein Freund ist vor etwa einem halben Jahr in die Schweiz gezogen wegen einem neuen Job und weil er, wie er sich ausgedrückt hat, "endlich mal was für sich machen wollte, ohne auf jemanden Rücksicht nehmen zu müssen". Zur Erklärung: er ist 32 und hatte 2 lange Beziehungen, die jeweils fast 8 Jahre gingen und in denen er sich (zumindest in der letzten) anscheinend ziemlich eingeengt fühlte.
Nun ja, dann kam vor gut einem Jahr ich ins Spiel (nachdem er 4 Monate solo war) und anfangs lief auch alles prima. Für mich war es ein Traum. Ich dachte, ich hätte nach all den Fröschen in meinem Leben endlich den Prinzen gefunden :roll: Doch dann kam diese Idee mit der Schweiz...und seitdem sehen wir uns nur noch sporadisch :-( Was leider zusätzlich auch noch an unseren teilweise besch....Arbeitszeiten liegt. Nun ja!
Irgendwann, nachdem ich ihn ewig gedrängt habe, doch mal offen und ehrlich darzulegen, welche Erwartungen und Pläne er bezüglich unserer Beziehung hat, hat er mir dann gesagt, dass er nicht weiß, inwieweit er im Moment eine feste Beziehung haben will. Das war schon mal ein dick-fetter Brocken für mich....aber den hab ich geschluckt, weil er mir so viel bedeutet, wie noch nie jemand zuvor und ich ihn daher einfach nicht loslassen wollte. Das war vor knapp 3 Monaten. Nach dieser Aussprache hatten wir dann nochmal einen wunderschönen Abend mit lecker Essen gehen, einfach nur schön entspannt quatschen und etwas kuscheln. Es war wieder kribbelig wie am Anfang :shy:
Nun ist es so, dass wir uns mittlerweile 6 Wochen nicht gesehen haben und es auch dieses Wochenende wieder nicht klappen wird (was zwar nicht wirklich sicher ist, ich aber stark davon ausgehe weil er heute wieder so blöd rumgedruckst hat). Und warum haben wir uns nicht gesehen? Weil er mal ganz spontan über Weihnachten mit seinem besten Freund in den Urlaub geflogen ist, um danach ebenso spontan mit ein paar Kollegen über Silvester in die Berge zu fahren. Natürlich ohne mich, obwohl er mir versprochen hatte, dass wir uns nach seinem Urlaub bald sehen werden. Und das sicher...sagte er. Als ich ihn wegen Silvester angesprochen habe, hat er gemeint: "Da hättest du mal eher was sagen müssen, jetzt hab ich da schon zugesagt". Paff! Warum hat er denn nicht mich gefragt, ob ich Silvester mit ihm verbringen will? Mal davon ganz abgesehen, dass ich dachte, das wäre klar. Ich war sowas von enttäuscht... :-(
Was mir aber am meisten zu schaffen macht, ist, dass mir sein Rumgedruckse wegen dem kommenden WE heute fast egal war. Ich hatte nicht ernsthaft erwartet eine Zusage zu bekommen, dadurch konnte er mich das erste Mal nicht enttäuschen. Nun denke ich seit Wochen darüber nach, wie ich denn nun weiter machen soll. Ich bin im Moment so weit, den Kontakt quasi "abzubrechen", mich von mir aus nicht mehr zu melden. Ich habe sowieso im Moment den ein Eindruck, ich störe ihn, oder bin ihm lästig. Ihm scheint sein neues Leben ohne superfeste Bindung so gut zu gefallen, dass er nicht mal merkt, wie sehr er mich verletzt. Oder aber, was noch viel schlimmer wäre: ohne dass es ihn interessiert... :-(
Seltsamerweise ist er aber nie abweisend, wenn wir zusammen sind. Da ist er supersüß, aufmerksam, gibt mir immer das Gefühl nirgendwo anders lieber zu sein als bei mir und ich sehe auch in seinen Augen, dass er verliebt in mich ist. Aber warum ist er dann ansonsten oft so rücksichtslos egoistisch? Gefällt ihm seine "Freiheit" sooo gut, dass alles andere als ich wichtiger ist? Mir kommt es so vor, als würde er immer dann, wenn Freunde und Kollegen mit Ideen zu spontanen Ausflügen und/oder Besuchen ankommen, sofort Zeit haben und freudestrahlend zusagen, während er bei mir in solchen Fällen immer erst "planen" muss. Bin ich ihm denn tatsächlich so unwichtig? Oder überwiegt da einfach die Freude über diese neugewonnene "Freiheit"? :roll:
Ich habe nun (vor lauter Enttäuschung über sein Verhalten speziell in den letzten 3 Wochen) noch nicht mal mehr großartig Lust ihn am Wochenende zu treffen. Denn warum sollte ich immer Zeit haben, wenn es ihm gerade passt? Ich hatte bisher fast immer Zeit, wenn er ein Treffen wollte (einfach aus dem Grund, weil ich jede Möglichkeit ihn sehen zu können, nutzen wollte). Doch nun habe ich überlegt, ob er sich meiner nicht auch einfach zu sicher und sich nicht bewusst ist, dass ich vielleicht irgendwann keine Lust mehr habe, auf ihn zu warten und seinen Egotrip mitzumachen... Meine einzige Chance sehe ich im Moment nur noch darin, mich rar zu machen. Ich hasse solche Spielchen im Grunde. Aber nachdem ich ihm auf konventionellen Weg (also mit ihm über meinen Gefühlszustand reden) nicht klar machen konnte, wie wichtig er mir ist und wie sehr mich sein Verhalten schmerzt, möchte ich ihm sozusagen "die kalte Schulter zeigen", sprich: auch oft irgend etwas anderes vorhaben und nicht sofort springen, wenn er pfeift... Vielleicht erkennt er ja dann, dass ich doch nicht alles mit mir machen lassen und ewig an seiner "Lebenstüre" stehen und auf Einlass hoffen werde. Oder aber, es stört ihn nicht weiter :-( Aber dann weiß ich wenigstens, dass jedes weitere Hoffen auf eine Zukunft mit ihm sowieso vergebens wäre...
Was meint ihr? Glaubt ihr, er wird sich mir wieder mehr zuwenden, wenn ich nicht mehr selbstverständlich zur Verfügung stehe?
Ich wäre sehr dankbar über einige Meinungen.
Grüße, sadgirl
PS. Falls dem ein oder anderen der Gedanke kommt: "Der will sie doch nur fürs Bett", muss ich da noch wiedersprechen. Ich bin diejenige, die häufiger Sex will. Häufiger als er. Darum geht es ihm nicht.