Hallo Nicole,
der Leiterin unseres Kindergartens, mit der ich mich auch mal über Privates unterhalte, geht es genauso. Sie hat ihn vor über 1,5 Jahren verlassen (die 13jährige Tochter) wohnt die eine Hälfte der Woche beim Papa, die andere Hälfte bei der Mutter und deren neuem Lebensgefährten.
Ihr Mann hat seit der Trennung jeglichen Lebensmut verloren, hat abgenommen, fahle Gesichtsfarbe, ständig krank, Alkohol. Bei dem ists bereits die 2te Ehe, die den Bach runtergeht. Ich habe ihn mal auf einer Veranstaltung erleben dürfen, ein passiver, ruhiger Mann, ohne Antrieb, da war auch die Frau der Motor. Nun, da der Motor "ausgebaut" ist, ist er stehengeblieben und der eigene Motor will sich nicht so recht installieren. Er hilft da auch nicht mit, hat sich mit der Opferrolle abgefunden. Die Leiterin des Kindergartens hatte lange Zeit enorme Schuldgefühle, hatte aber noch weniger Kraft, wieder zurückzugehen.
Ich denke, Du kannst Deinem Mann absolut nicht helfen und komm bloss nicht auf die Idee, ihn wieder zurückzuholen. Ich kann es verstehen, dass er am Tiefpunkt angelangt ist, denn für ihn ist alles Lebens- und Liebenswerte verloren. Bis sich das einrenkt, braucht es Zeit und Hilfe von aussen.
Da Du schreibst, dass er labil und medikamentenabhängig ist, würde ich schon wegen der Kinder vorsichtig sein. Nicht, dass da was passiert und es ihm in seinem Frust einfällt, sich selbst und die Kids ins Nirwana zu befördern. Ich will Dir keine Angst machen, aber die sind noch sehr klein und ich hätte da schon ein ungutes Gefühl. Sei einfach wachsam!
Gruss, Caro