Hallo liebe Forengemeinde,
die nachfolgende Thematik behandelt das Zusammenprallen von erzieherischen "Maßnahmen" zw. einer jahrelang alleinerziehenden Mutter und ihrem neuen Partner.
Mich würden Erfahrungen von Frauen interessieren, welche das Gleiche mit einem neuen Partner durchgemacht haben.
Ich bin derzeit mit zwei Frauen befreundet, die ich Monate hinweg mit deren Kindern begleitete. Daher darf ich sagen, jeweils ein Freund der Familien zu sein und näher in das Geschehen involviert zu sein.
Beide Frauen sind neue Partnerschaften eingegangen, jedoch ähneln sich die Probleme, die sich mit der Zeit ergaben, sehr.
Beide Kinder scheinen nicht besonders glücklich über die neuen Umstände zu sein und äußern dies auch durch aggressives Verhalten gegenüber Dritten (war vorher nicht der Fall). Die Ursachen sind natürlich zum einen die normalen Eifersüchteleien, aber auch die Erziehungsmethoden der neuen männlichen Partner. Und hier sehe ich auch das größte Problem:
Die beiden jeweils neuen Partner glauben nun mit Zucht und Ordnung die Erziehung der Kinder übernehmen zu müssen und ziehen ihr Ding ohne Rücksicht auf Verluste durch. Beide Männer haben weder eigene Kinder noch Erfahrungen mit ihnen.
Als Aussenstehender empfinde ich allerdings auch die Reaktionen der Mütter als völlig falsch: Beide glauben nämlich nun, in der Vergangenheit die Erziehung völlig falsch angegangen zu sein (das sehe ich anders) und ziehen mit dem neuen Partner mit. Selbst wenn sie mit der ein oder anderen Entscheidung des neuen Partners nicht zufrieden sind, verlassen sie lieber den Raum und weinen, anstatt etwas gegen Ungerechtigkeiten, die das eigene Kind in diesem Moment erfahren muss, zu unternehmen. Ich sage Stopp !
Ein Kind erzieht man nicht mittels Bestrafung, sondern mit Respekt und Liebe/Fürsorge.
Ich habe mittlerweile bei beiden Familien den Eindruck gewonnen, dass die beiden Männer vergessen, dass sie es mit Kleinkindern zu tun haben und nicht mit Maschinen die zu funktionieren haben. Die Maßregelungen, die mir angetragen wurden, sind für mich das sprichwörtliche Kanonenschiessen auf Spatzen. Ich halte es auch für ein total unsinniges Argument, dass beide Herren ebenfalls eine strenge Erziehung erfahren haben sollen. Eine selbstkritischere Beobachtungsgabe würde ihnen helfen zu erkennen, dass sie nicht in der Lage sind, mit Kindern umzugehen. Ein Erwachsener, der einem Kind keinen Respekt zollt, muss sich nicht wundern, wenn dieser auch nicht zurückkommt.
Die Mütter verlieren m.E. die Kontrolle oder besser gesagt, sie übergeben die Kontrolle an den jeweils neuen Partner. Das halte ich für den absolut falschen Weg, denn so wundert es mich nicht, dass beide Kinder völlig desorientiert ihren Frust a.) am neuen Partner und b.) an Dritte weitergeben. Ich denke, dass beide Frauen ihre "neu" gesetzten Prioritäten überdenken sollten.
Über eure Erfahrungen, aber auch sachlicher Kritik an meiner Denkweise bin ich sehr dankbar.
Liebe Grüße und ein besinnliches Weihnachtsfest euch allen