Hallo ihr Lieben! :-)
ich bedanke mich schon im Voraus für das Durchlesen meines langen Textes :-)
Mein Thema habe ich zwar schön des Öfteren in ähnlicher Ausführung gelesen, jedoch nicht wirklich übereinstimmend mit meinem. Folgendes:
mit meinem Freund bin ich nun schon seit ca 1 Jahr zusammen. Alles läuft wunderbar, wir studieren zusammen, leben zusammen und harmonieren sehr miteinander. Er ist Marokkaner bzw. Deutscher (in DE geboren, dort aufgewachsen etc.)
Das einzige kritische und große Problem: seine Familie. So oft habe ich schon gelesen, dass viele entweder herzlich aufgenommen wurden oder nicht akzeptiert werden, also nur Ärger haben. Ich lese immer wieder von zwei Extremen, aber in meinem Fall passiert gar nichts. Ich habe sie noch nicht kennengelernt und da wir beide in einer anderen Stadt studieren und leben, müssen wir uns diesbezüglich auch nicht verstecken, es sei denn, es handelt sich um Telefonate mit seiner Familie oder wenn er mal zu Besuch bei ihnen ist.
Ich weiß, dass sein Bruder zwar auch eine deutsche Freundin hat, aber nicht mehr "akzeptiert" wird. Und ich habe auch von meinem Freund nichts Gutes gehört bezüglich dessen, was seine Eltern über die deutsche Freundin des Bruders erwähnten.
Auf der einen Seite kann ich ihn verstehen, es ist seine Familie, ich würde ihn nie vor die Wahl stellen und die Pistole vor die Brust setzen; gerade weil die ganze Sache einen kulturellen Hintergrund hat, kann man das nicht mit Anderen gleichsetzen.
Auf der anderen Seite sehe ich das so, dass mein Freund nicht zu 100% zu mir steht, so auch nicht zu unserer Beziehung. Er ist doch auch westlich aufgewachsen (seine Eltern leben auch schon ewig in DE), lebt nicht mal wirklich nach deren Vorstellungen auch bzgl. Religion. Er will nie heiraten und keine Kinder (eig. wie ich), also quasi ziemlich konträr zu den traditionellen Vorstellungen.
Und doch bin ich gleichzeitig so traurig und enttäuscht, dass seine Eltern so schlecht darüber denken und sich grundsätzlich weigern. Ich bin mir dessen aber auch bewusst, dass im Falle des Kennenlernens sowieso erst mal dann die Freundin vorgestellt wird, wenn man die Absicht hat, zu heiraten etc.
Die Tatsache, dass ich wahrscheinlich nie seine Eltern kennenlernen werde und auf ungewisse Zeit hin immer dieses Versteckspiel hinsichtlich Telefonate, Familie und Co. durchführen werde, stimmt mich einfach so nachdenklich und ich weiß nicht, inwieweit sich das Ganze noch entwickelt, auch wenn er sich mit mir eine Zukunft vorstellen kann (so seine Worte).
Mir geht es weniger um Ratschläge, eher um Gleichgesinnte oder ähnliche Erfahrungen. Wie ist es bei euch ausgegangen? Vielleicht kann man sich da mal austauschen, denn leider habe ich kaum Menschen in meinem sozialen Umfeld, die das annähernd verstehen könnten.
Ich freue mich jetzt schon auf Antworten! :super:
Habt vielen Dank!
Liebe Grüße