Hallo,
dem Namen und Beiträgen nach, ist das Forum wohl eher für Frauen. Auf der Suche durch's Netz bin ich mit meinen Stichworten aber hier gelandet und vielleicht ist es sogar sehr gut vom anderen Geschlecht Denkanstöße und Hilfe zu bekommen:
Es geht, wie ich hier schon gelesen habe, darum, dass ich mich mit Trennungsgedanken quäle. Ich bin echt verzweifelt und habe wirklich schon an Suizid gedacht, weil ich aus dieser emotionalen Zwickmühle einfach nicht herauskomme. Ich lebe nun seit fast 8 Jahren mit einer sehr, sehr, sehr lieben Frau zusammen. Sie macht alles für mich, liebt mich, stellt mich auf ein Podest und tut nur alles erdenkliche um mir eine Freude zu machen, kümmert sich um alles ... einfach eine Frau, die sich man(n) nur wünschen kann. Nur ich kann diese Liebe die sie für mich aufbringt, nicht in dem Maße aufbringen. Wir sind relativ schnell zusammengezogen nachdem wir uns kennengelernt haben. Das Kennenlernen war aber eher eine "Zusammenführung", arrangiert von ihren Freundinnen. Nach einer wirklich schlimmen Beziehung, bzw. echt hinterhältigen (entschuldigt bitte liebe Frauen !!!) Frau, hatte ich nun das ganze Gegenteil kennengelernt. Auf eine Art war ich froh so einen Engel kennengelernt zu haben. Vom optischen Eindruck (sie ist nicht häßlich) her, wäre sie mir aber nicht aufgefallen, nur so habe ich sie durch dieses Arrangement kennen und ihr liebes Wesen schätzen gelernt. Mit den Jahren ist mir aber aufgefallen, dass wir sehr wenig gemeinsam haben, Interessen, Themen des Lebens. Es war ein ganz harmonisches Leben, ohne Höhen und Tiefen. Einfach ein dahin plätschern. Wir haben uns nicht einmal gestritten. Nach Jahren erst, und selbst das war kein Streiten, weil es einseitig von mir kam und ich nicht einmal da einen Gegenpol hatte. Sie ging und geht jede Disharmonie aus dem Weg. Ich lebte und lebe wie mit einem Wattebausch. Keine Reibungsflächen, immer nur Harmonie, mir gefallen wollen. Obwohl mir das in den Jahren immer mehr auffiel, dass ich eigentlich nicht lebe, dass wir nicht miteinander leben, sondern eher zusammenleben, habe ich gedacht:
Was willst Du eigentlich, Du hast ein liebes Wesen an deiner Seite, das alles für Dich tut, andere Männer wären glücklich, so eine Frau zuhaben. Die Unzufriedenheit, weitete sich aber aus. Mir wurden immer mehr Dinge bewußt, die ich eigentlich gern anders hätte. Auch so profane Dinge wie Äußerlichkeiten in Mode, Haarschnitt, Kommunikation mit anderen Menschen. Das Thema Heirat und Kinder war auch ab und zu aktuell, ich wich dem aber aus, mit Worten wie später. Aber tief im inneren hatte ich Angst vor dem Gedanken und der Vorstellung eine tiefere, feste Sache daraus zu machen. Ich fragte mich immer selbst, liebst du sie ? Und ich gab mir die Antwort: Ja. Aber ich wollte sie nicht heiraten und schon gar nicht Kinder mit Ihr. Aber liebe ich sie dann, fragte ich mich öfter.
Ich fand immer mehr Dinge, die mich störten oder mir auch einfach fehlen. Sex, ja das ist auch so ein Thema. Ich bin bestimmt nicht pervers und wünsche mir schreckliche absonderliche Dinge, aber so ein klein wenig Leidenschaft, oder nach Jahren traute ich mich nach vorsichtigen hinführen an Dinge die mir gefallen, sie auch zu artikulieren, weil nicht darauf eingegangen worden ist.
Aber auch da ist wieder nur ein Wattebausch. Es werden Dinge aufgenommen, die dann irgendwie im Nirwana ohne Reaktion verschwinden. Ich bin jetzt so weit, dass ich keinerlei Leidenschaft mehr für Sex mit Ihr empfinde. Ich sogar schon Kopfschmerzen vorgebe und dem ganzen zu entgehen. Auch das wird hingenommen.
Ja ich bin auch schon ein paar mal ausgebrochen, ja ich bin "fremdgegangen", ich hatte da für Momente, Gefühle, von Spass, Leidenschaft, ich habe mich gut gefühlt. Diese Frauen wollten auch mehr, ich war nahe dran, eine neue Beziehung zu beginnen. Aber ich hielt und halte mir immer noch dieses liebe Wesen und Gutmütigkeit und all diese einfach liebevolle Fürsorge vor Augen. Ich sagte mir, dass kann es nicht sein, für sowas profanes und vergängliches wie sexuelle Leidenschaft willst Du etwas aufgeben, was eigentlich doch ein viel höhren Wert hat und bei allen Alterserscheinungen ewig da sein wird. Nein ich konnte sie nicht verlassen, ich hatte sie betrogen und will eigentlich ein anderes Leben, aber ich bin ihr dankbar, habe Mitleid, und mir würde es sehr schlecht gehen, zu wissen, das ich diesem liebevollen Menschenkind so weh tue, wenn ich sie verlasse. Aber ich bin nicht glücklich, diese Beziehung lähmt mich auch, ich fühle mich einsam, ich funktioniere, gehe zur Arbeit, verbringe das Wochenende irgendwie, fahren in den Urlaub und schon wieder ist ein Jahr herum.
Ich bin nicht glücklich, aber der Gedanke an eine Trennung macht mich auch nicht glücklich. Ich wünsche mir manchmal, daß sie sagt, sie hat jemand anderen, sie geht, das wird aber nie sein, sie vergöttert mich und dennoch bin ich nicht glücklich. Der Gedanke, dass ich einen Fehler begehe, wenn ich sie verlasse, nicht mal, dass ich den Fehler bereue, sondern dass ich sie tot unglücklich mache, für eine Fehlentscheidung, finde ich unerträglich.
Aber ich habe mein inneres Gleichgewicht verloren, Lebensfreude, es ist ein tägliches ein und aus, nich mehr.
Was soll ich tun ????
Der Gedanke an Trennung ist ebenso schlimm, wie die Tatsache vor Augen zu haben, nicht richtig glücklich zu sein, weil es an vielen Dingen fehlt, die ich gern hätte.
Gespräche darüber brachten aber auch nicht viel, weil ich nicht verstanden werde, sie die Schuld bei sich sucht, alles macht um mir zu gefallen, aber die wesentlichen Dinge sind es nicht. Ich hänge an ihr, aber ich glaube ich liebe sie nicht in dem Maße wie sie mich liebt.
Hilfe ... Hilfe ... Hilfe ...