Ehrliche Gefühle oder Selbstbestätigung?
Aus dem Beitrag geht hervor, dass es Frauen nicht wirklich auf die Gefühle der Männer ankommt. Wie komme ich zu diesem Schluss, wo doch der Titel "Männer und Gefühle zeigen" heisst?
Was wird in diesem Beitrag denn wirklich bemängelt? Nicht etwa, dass Männer keine oder zu wenig Gefühle zeigen würden. Sondern vielmehr, dass sie sie Frauen weniger in deren eigenen Gefühlen und in deren Selbstverliebtheit bestätigen, als es ihnen lieb wäre. Die Gefühle der Männer selbst sind Frauen, soweit ich es bisher erlebt habe, herzlich egal.
Zeigen Männer "positive" Gefühle, wie etwa Freude, so können sie von Seiten der Frauen bestenfalls mit wohlwollender Akzeptanz rechnen - dass sich eine Frau ehrlich mit einem Mann gefreut hätte, durfte ich bisher nicht erleben. Noch schlimmer steht es, soweit meine Erfahrung reicht, allerdings, wenn Männer sogenannte "negative" Gefühle zeigen, wie Wut, Angst, Unsicherheit und Traurigkeit: Im Falle der Wut wird nicht etwa der Grund dafür hinterfragt. Nein. Der Mann wird als aggressiv und deshalb potentiell Gefährlich eingeschätzt, und auf eine Stufe mit einem verhinderten Meuchelmörder gestellt. Im Falle der Angst, Unsicherheit, oder Traurigkeit variiert die Reaktion von Ignorieren bis zu der Bezeichnung als "Schlappschwanz" oder Feigling.