Sei froh, wenn dich so einer verlässt
liebe Zoko. Das hilft dir zwar mit deiner Frage bestimmt nicht weiter, aber ich kann dir sagen, da wird nie was draus, selbst wenn die bleiben. Vermutlich hab ich das gleiche Problem, wie du. Wenn mir ein Mann wirklich gefällt, dann kann ich ihn eigentlich schon postwenden fragen, wo seine Macken sind. Denn nette normale Männer sind mir viel zu langweilig, also funkts und klickts bei mir bei sog. Problemfällen. Inzwischen bin ich immerhin dahinter gekommen, dass ich dahingehend in der Richtung einen an der Klatsche habe, was Cefeu gefragt hat, nämlich ist es so, dass man sich instinktiv beziehungsunfähige Männer sucht um definitiv nicht Gefahr zu laufen in eine normale gute Beziehung zu geraten? Und nur darin ganz gefahrlos ist man fähig sein ganzes Gefühlsrepertoire auszuleben, denn er wird ja niemals ernst machen. Das ist definitiv bei mir der Fall und es geht noch weiter, sollte sich so ein vermeitlicher beziehungsunfähiger Mann als Fehlgriff (sprich er ist ja ganz normal und lässt sich auf ne gesunde Beziehung mit mir ein) herausstellen..... Hm hm, ist mir einmal passiert und ich bin davongesprungen. Das ist extrem krank. Leider musst ich erst die letzten 4 Monate ne Geschichte durchleben, die ein wahrer Augenöffner war. Mit nem extrem bindungsgesörten Mann - hach, wir haben uns wunderbarst ergänzt, waren ineinander verliebt, dass es weh tat, sind voreinander davongesprungen, haben uns zurückgeholt, er hat seine Hürden aufgestellt, ich hab sie niedergerissen und umgedreht wir sind uns unserer Probleme aber sehr bewusst geworden. Jeder hat dem anderen ja das gezeigt, gegeben, entzogen, was quasi das Karma der ganzen Geschichte war. Keiner konnt loslassen, keiner den andern nen Tritt in Arsch geben - wir haben bemerkt, dass wir uns gegenseitig in Abhängigkeiten stürzten, haben uns fasziniert angesehen, wozu einer den andern gefühlmäßig bringt und weiter, weiter weiter gemacht. Jeder kann den anderen von Himmelhoch jauchzend zu Tode betrüben - es gab für beide viele Tränen. Wir haben uns ja noch eingebildet, wir arbeiten daran - wir leben das gemeinsam aus... Wir haben die Karre dermaßen in den Graben gefahren, haben unser Unvermögen ne vernünftige normale Beziehung führen zu können nur noch bestärkt, wir haben Abhängigkeiten geschaffen, die dazuführten, dass mal ich, mal er immer wieder quasi Schluss gemacht haben und doch nicht mehr loslassen konnten. Es war nie ne Beziehung, steuerte auch schon gar nicht darauf zu, nur die Abhängigkeit wurde größer. Und es war wie ein Rausch. Wir haben uns bekämpft, doch kaum war einer Sieger, war er nicht befreit, sondern kam wieder angekrochen... Für normale Menschen ist das unfassbar und das muss ich mir nie wieder geben - aber nicht, weil ich überzeugt bin, es wäre ein heilsamer Lernprozess dabei gewesen, sondern weil bei uns schon wieder zum xten Mal Schluss ist, ich zwar nicht mehr seinen Kontakt suche, aber nicht loslassen kann. Er ist mir ständig allgegenwärtig. Da er schon mehrmals die Geschichte wieder anstieß, bin ich auch nicht sicher, ob nicht er erneut meinen Kontakt suchen wird. Ich weiß ich werd ihn wieder nicht wegschicken können. Ich hoffe, ich werd ihn diesmal bei der Hand nehmen können und sagen, wir machen jetzt ne Therapie. Doch im Leben gibts für solche Geschichten kein Happy End. Und ich kann mich mit kein andern Mann mehr einlassen, solange ich so drauf bin und mich nicht ändere. Ja, es hat mich weiter gebracht, die Erfahrung mit ihm hat mir Abgründe in mir gezeigt, die ich erst mal verdauen muss.
Auf sowas könntest wirklich verzichten, denn es tut brutal weh - dann ist wirklich besser, sie gehen vorher.