Ich habe genau das erlebt... :-D
... und bin heute mit diesem Mann glücklich verheiratet. Wir wohnten sogar noch weiter auseinander als ihr.
Ich würde es auf ein Treffen ankommen lassen. "In der Mittte" ist genau richtig, da ist keiner von beiden "im Revier" des anderen, da ist alles neutral und man kann sich gut kennenlernen. Nehmt aber auf jeden Fall Einzelzimmer in dem Hotel, in dem ihr wohnt. Mein Mann und ich haben uns damals auch in einer für uns beide fremden Stadt getroffen und hatten ein tolles Kennenlern-Wochenende miteinander.
Und danach? Nun, dann verliebten wir uns, am Anfang war es eine übelste Hin- und Herkutscherei (jedes WE 500 Kilometer EINE Strecke), und nach etwa einem halben Jahr wussten wir: Das ist das Richtige, wir wollen zusammenziehen. Und dann haben wir uns sozusagen auch "in der Mitte" getroffen. Wir pendeln zwar immer noch berufsbedingt, aber das hat jetzt bald ein Ende. Und so eine eigene Wohnung, ein gemeinsames zu Hause ist doch sehr wichtig.
Fernbeziehungen können hervorragend funktionieren, es gibt auch nicht "mehr Kummer oder Stress" als in anderen Beziehungen (zumindest war es bei uns nicht so) - Voraussetzung ist allerdings tatsächlich, dass beide Partner für so eine Fernbeziehung auch gemacht sind. Eine Fernbeziehung hat viele Nachteile, aber auch Vorteile. Beispielsweise lernt man einander zuhören, wenn man nur das Telefon hat. Ich glaube ernsthaft, dass wir als Fernbeziehungspaar noch heute mehr miteinander reden als Paare, die jeden Tag beieinander sind. Wenn man nur das Telefon hat, MUSS man reden, da kann man sich nicht beim Abendessen oder vorm Fernseher anschweigen. ;-) Und ich höre sofort an seiner Stimme, wie es ihm geht, ohne dass er auch nur einen Satz zu Ende gebracht hat. Es macht auch sensibel für Zwischentöne.
Also, mein Fazit: Versucht es doch mal und trefft euch. Ehrlichkeit ist dabei wichtig, und wenn er keinen Bock auf Fernbeziehung hat, dann soll er es gleich sagen und nicht so rumeiern. ;-)
Viel Glück!