Situation: Mein Freund und ich sind anderthalb Jahre zusammen und eigentlich hatten wir viele schöne Momente... allerdings auch viele, viele Tiefen....
Er hat mir vor etwa einem halben Jahr (nach 1 Jahr Beziehung) einen Heiratsantrag gemacht, den ich aber abgelehnt habe. Dazu kam (ich weiß, das sind Kleinigkeiten, aber sie haben den Moment zerstört, der eigentlich so toll sein soll), dass mir der Antragsring ÜBERHAUPT nicht gefallen hat und eher ihm und seinen Vorstellungen als mir entsprach (hat er sogar selbst gesagt, dass er einen ausgesucht hat, den er immer sehen kann! o.O ??? ) - wie dem auch sei. Wir zwei haben zumindest sehr unterschiedliche Lebensplanungen.
Meine: Studium beenden, Masterstudium anfangen, arbeiten, ein bisschen auf der Karriereleiter steigen, ganz eventuell ne Promotion und dann heiraten und Kinder kriegen....
Seine: Während dem Studium noch heiraten, Kinder kriegen, nebenbei arbeiten, Familie versorgen. Möchte, dass Frau daheim bleibt und sich um Kinder kümmert.
Also - sehr unterschiedlich. Ich hab ihm schon oft gesagt, dass ich das nicht kann und dass, wenn es für ihn so furchtbar ist, auf mich zu warten, er sich nach jemandem umsehen soll, die im Stande ist und es vor allem auch möchte, seine Anforderungen und Wünsche früher zu erfüllen.
Blabla... er meinte, er könnte das... und es wär ja nicht so tragisch auf mich zu warten... blabla... ich wäre es wert, zu warten... und so weiter und so fort.
Jetzt fängt er dauernd an, sentimental zu werden wenn es um Babys geht, heult fast (das ist bald täglich)... und ärgert mich mit diversen Dingen:
- sagt, dass er am Wochenende eventuell feiern geht (ich bin gerade bei meinen Eltern zu Besuch), obwohl er das sonst NIE macht und er weiß, wie sehr er mich damit provoziert (nicht, dass ich es ihm verbieten würde, das würde ich nie machen... aber er weiß, dass es mich ärgert)
- lässt mir keine lieben Worte mehr zukommen in Nachrichten oder SMS, ganz zu schweigen von Telefonaten
- wenn ich bei ihm klingel, öffnet nicht er die Tür, sondern seine Familie und er bequemt sich nicht mal mehr, mir nen Begrüßungskuss zu geben
- ich bin immer nur noch bei ihm, weil er nicht gerne zu mir in die Wohnung kommt
- macht sich drüber lustig, wenn ich irgendwas naturwissenschaftliches nicht weiß und meint, mich hätte das ja noch nie interessiert...
- weiß, dass ich finanziell nicht so viel zur Verfügung hab wie er und macht vor meinen Augen riesig große Klamotteneinkäufe einfach so, weil ihm was gefällt
Klingt für manche vielleicht nicht tragisch, aber das waren früher alles Dinge, die selbstverständlich waren und keine große Mühe gekostet haben... da war ER der Verfechter, dass sowas nicht nachlassen darf und nun ist er derjenige, der nachlässt.
Ich hab das Gefühl, die Luft ist bei ihm raus und so sehr ich ihn auch liebe... mein Gefühl sagt mir, dass das ganz irgendwie bald ein Ende hat...
Retten oder sagen: hat sowieso keinen Zweck die ganze Sache noch weiterzuführen...
und wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten?