Hallo ihr Lieben!
Ich bin jetzt zwei Jahre mit meinem Freund zusammen und wir haben seit einigen Monaten viel Streitereien und Stress, die sich einfach nicht reduzieren. Ich fange mal von vorne an:
Es hat sehr schön begonnen und ich war bis circa vor einem Jahr wunschlos glücklich aber ganz langsam und zunächst unbemerkt, schlichen sich die Probleme ein.
Es begann damit, dass ich meine Pille plötzlich nicht mehr vertragen habe. Das ging einher mit vielen Zwischenblutungen (die ich sonst nur hatte wenn ich ziemlich gestresst war) über Blasenentzündungen die ich quasi durchgehend hatte bis hin zu Libidoverlust. Das kam ebenfalls schleichend und wurde nach und nach immer weniger bis ich wirklich GAR keine Lust mehr hatte, das ist eigentlich untypisch für mich. Früher war eine Woche ohne Sex mit meinem Freund undenkbar und er war auch glücklich darüber, dass ich so oft wollte. Seit circa 10 Monaten geht das jetzt schon so und ich finde das ist für eine 2-jährige Beziehung ziemlich viel und nicht normal. Eine Flaute kann eine Beziehung schon mal treffen aber doch nicht nach so kurzer Zeit und so lange?
Ich habe dann im Frühjahr meine Pille abgesetzt in der Hoffnung, dass die Nebenwirkungen verschwinden. Einige sind es, der Libidoverlust allerdings bleibt bestehen.
Ihn quält dieser Zustand, mich ebenfalls.
Zusätzlich zu dem Sex-Problem kommt, dass wir uns wegen jeder Kleinigkeit in die Haare bekommen. Er ist sehr sensibel und reagiert auf jede meiner Aussagen, Regungen, meine Mimik, meine Whatsapp Nachrichten etc. Und sobald ihm etwas komisch vorkommt, denkt er SOFORT es stimmt etwas nicht mit mir, ich sei schlecht gelaunt, er hätte irgendwas falsch gemacht, ich liebe ihn nicht mehr usw. (Beispiel: Es reicht schon, wenn ich bei Whatsapp Nachrichten keine Smileys mache und schon denkt er, ich hätte schlechte Laune. Dieser Gedanke bereitet ihm dann ebenfalls schlechte Laune und schon ist die Laune bei uns OHNE GRUND im Eimer. Ein einfaches "Nein ich habe nichts, alles ist gut", reicht ihm nicht)
Er lässt sich demnach von meiner vermeintlichen Laune direkt anstecken und reagiert mit unfreundlicher Stimmung.
Einerseits ist seine Sensibilität etwas schönes, da er dadurch wirklich ungemein aufmerksam ist, andererseits ist sie durch das oben genannte SEHR anstrengend.
Er ist außerdem ein äußerst gestresster Mensch, fährt schnell von 0 auf 180 und kann sich schlecht entspannen. Genau das fehlt uns in der Beziehung. ENTSPANNUNG!
Es ist durch und durch stressig, man muss ständig aufpassen was man sagt, wie man es sagt und formuliert, damit er es nicht in den falschen Hals bekommt.
Er ist eine unsichere Person und weiß gar nicht wie wunderbar er eigentlich ist! Wenn er das wüsste und mehr Selbstsicherheit hätte und mir einfach mal glauben würde, dass ich ihn liebe, dann wäre es glaube entspannter. Er will mir alles recht machen und alles für mich tun, aber das überfordert mich manchmal. Wenn es beispielsweise darum geht, wie wir unseren Abend verbringen, dann sagt er immer das wovon er denkt, ICH will es gerne machen. Anstatt zu sagen, was ER möchte. So geraten wir auch oft in einen Strudel, weil ich herauszufinden versuche, was er gerne machen möchte und er will wissen, was ich gerne machen möchte und letztendlich sind wir beide wieder gefrustet. Ich will auch mal, dass er hinter seiner Meinung steht und nicht immer nach meiner Pfeife tanzt. Seine Bedürfnisse sind genauso wichtig aber das schnallt er nicht, egal wie oft ich ihm das sage.
Ich weiß nicht weiter, am Anfang bin ich damit noch locker umgegangen, weil ich so eine Art von Männern bisher nicht kannte und habe es schnell abgetan aber mittlerweile lass ich mich mitreißen und reagiere aggressiv und wütend auf dieses ständige Fragen: "Bist du schlecht drauf?" "Habe ich was falsch gemacht?" "Liebst du mich noch?" "Du bist so komisch und schreibst anders, was ist denn?"
Sodass aus so kleinen winzigen Sachen ein riesiger Streit ensteht und ich merke, dass dadurch viel Frust zwischen uns besteht.
Ich bin eigentlich eine entspannte Person und lasse mich durch nichts so leicht aus der Ruhe bringen, aber die Beziehung hat es scheinbar geschafft. Meine Freunde und meine Familie haben mich darauf angesprochen, noch ehe ich es selbst bemerkt habe. Ich hätte mich verändert, würde mich weniger melden, sie fragten mich, ob ich traurig sei oder mir was fehle.
Frust, Stress, Angespanntheit: das beschreibt die Beziehung momentan ganz gut.
Es fehlt: Entspannung, Beständigkeit, Vertrauen, Sex.
Habt ihr ähnliche Probleme oder eine Idee?
Ich liebe ihn sehr und unsere Beziehung hat viel Gutes, wofür ich dankbar bin und das ich sehr zu schätzen weiß.
Und der Gedanke an eine Trennung zerreißt mir mein Herz, aber auf Dauer kann das nicht so weitergehen. Es tut uns beiden nicht gut, auch wenn er es selbst nie zugeben würde, aber ihn laugt es auch aus...