In meinen Augen...
... ist das Loslassen, der Schritt, den man tut, um sich
selber wiederzufinden.
Wenn es also, wie hier in einigen Beispielen darum geht, dass ein Partner sich aus der bestehenden Bindung loslösen möchte, muss man das leider akzeptieren ...
Man muss dem Verlorenen, dem Entsagten, dem Liebenden nicht unbedingt alles erdenklich gute wünschen, das ist wohl kaum machbar, wenn man ihn doch selber an seiner Seite haben will.
Es ist, die Entscheidung zu akzeptieren und sich zu verabschieden.... Abschied von ihm, Abschied vom "uns".
Der nächste Schritt ist dann ebend mit der Verletzung umzugehen.
Ersteinmal sollte die eigene Trauer über den Verlust zu Tage kommen. Es ist wichtig, diese zuzulassen, zu weinen ... zu schreien, etwas kaputt machen oder alle Gedanken niederschreiben, sich damit auseinandersetzen... dabei sollte man sich nicht auf "Ewig" in sein Loch fallen lassen.
Irgendwann kommt der Punkt, an dem man alte Interessen aufgreift, die vlt vergessen sind; oder Freunde aufsucht um sich abzulenken oder über den Schmerz zu sprechen. Man spürt, dass der Schmerz da ist, jedoch mit der Zeit verblasst. Es wird einem jeden bewusst, dass das Leben weiter geht; die Blüten blühen, die Blüten verblühen, es kommt der Winter ... und im Frühling blühen die Blüten wieder.
Das Leben besteht aus einem ständigen Wandel; Vergängnis. In dem Moment der Trauer glaubt man nicht daran, dass es wieder schöne Tage geben wird, und wenn diese dann eingetreten sind, denkt man an die traurigen Momente zurück; vlt schüttelt man den Kopf darüber, dass man dachte, alles sei aussichtslos.
Einerseits möchte man seinem Exfreund/in alles gute wünschen und ihn mit der neuen Liebe gut aufgehoben finden ... "Er ist mir lieb, so wünsche ich ihm alles Gute". Das ist das rationale Verständnis (der Kopf) doch die emotionalen Empfindungen möchten davon nix hören... " Ich bin eifersüchtig, weil er in den Armen einer anderen Frau liegt. Ich Hasse, weil sie bekommt, was mir zusteht" usw ...
Loslassen ist dann von der Trauer loszulassen, um sich selber wieder zu realisieren und zu tun, was einem gut tut.
Loslassen von allen negativen Gedanken, von allen Ängsten, loslassen der vermeintlichen Hilflosigkeit und Ausichtslosigkeit.
Wenn man das dann geschafft hat, hat man sich selber wiedergefunden, man lebt wieder ... man lebt weiter ...
und erst wenn man an seinen Freund denken kann, ohne diesen tiefen stechenden Schmerz zu spüren (ein kleiner Schmerz... die Erinnerungen bleiben immer ... aber sie verändern sich), diese tiefe Eifersucht über die neue Freundin,
hat man gelernt loszulassen ....
Und auch diese Erfahrung wird im Leben vlt immer wiederkehren ... denn alles ist im Wandel ... die Bäume, der Mensch ... die Liebe ...
lg
das turnchen