Ihr habt unterschiedliche Bedürfnisse und Prioritäten. Während Dir beispielsweise Partnernähe sehr wichtig ist, sind ihr persönliche Freiräume wichtiger. Es ist für sie schon das Maximum, Dich ein oder zwei mal in der Woche zu sehen. Das klingt wie ein Opfer. So als würde sie eine Liste abarbeiten: Studium (check), vier mal Fußball (check), Freunde und Familie (check), Zeit für mich (check), Freund treffen (check). Letzteres sorgt bei ihr mittlerweile schon für Stress oder Druck und "sie tut doch schon was sie kann". Das klingt nicht so wie "ich habe so wenig Zeit, will aber unbedingt meinen Freund treffen, die Termine sind mir heilig!".
Menschen sind unterschiedlich. Wenn in entscheidenden Bereichen die Unterschiede zu groß sind, dann ziehen sich diese entgegen des Sprichworts nicht an sondern stoßen sich ab. Du bist jetzt schon am Kämpfen, nach 7 Monaten! Die aufrgegende Anfangszeit ist vorbei (ziemlich früh, wie ich finde, vor allem, wenn man nicht täglich aufeinander hockt), nun setzt ein Ankommen ein und ihr erkennt, wie der/die andere wirklich tickt, welche Prioritäten er/sie setzt und wie er/sie in Krisen oder Unstimmingkeiten reagiert. Wenn Deine Freundin nun andere Prioritäten setzt und Du eben nicht das Wichtigste in ihrem Leben bist (kann man auch nicht verlangen), dann wird sich das mit ziemlicher Sicherheit auch in Zukunft nicht ändern, im Gegenteil. Ihr Leben wird nicht weniger stressig, wenn sie später als Volljurist im Beruf steht.
Ich will Dich nicht entmutigen. Ich glaube aber, es ist sehr sinnvoll, dass Du Dir jetzt ernsthaft Gedanken machst, ob das zwischen euch funktionieren kann. Du wirkst sehr reflektiert, das finde ich gut. Und auch wenn Du jetzt sehr starke Gefühle für sie hast, heisst das nicht zwangsläufig, dass es "richtig" ist, zusammen zu bleiben. Denn neben den starken "schönen" Gefühlen, die sie in Dir auslöst, hast Du eben auch viele sehr belastende Gedanken und eigentlich geht es Dir nicht gut. In einer Beziehung sollte es doch aber so sein, dass der Gedanke an den Partner nicht belastend ist, ganz vorsichtig ausgedrückt. Andernfalls sind das deutliche Hinweise darauf, dass etwas nicht stimmt oder es grundsätzlich nicht passt.
Wenn Deine innere Klausur dazu führt, dass Du glaubst, mit der Situation umgehen zu lernen, dann kannst Du es ja weiter laufen lassen. Aber so wie Du schreibst, wirkst Du auf mich anders. Sich für den Partner zu verbiegen und die eigenen Bedürfnisse zu verleugnen ist immer der falsche Weg!