Update
6 Monate später. Ich muss mir nochmal ein bisschen was von der Seele schreiben. Es hat sich doch einiges getan.
Er hat dann so lange genervt, dass ich mich doch auf ein Gespräch einließ. Er meinte, er komme einfach nicht von mir los, seit Jahren, und das hätte wohl etwas zu bedeuten. Er wolle mit mir eine Beziehung. Wir würden zusammengehören, ich sei die Frau die an seine Seite gehöre. Und ich hab gemerkt, dass bei mir auch noch viele Gefühle da sind- sie sind etwas ruhiger geworden, aber es war alles wie früher.
Ich hab ihn damit konfrontiert, dass er ein Betrüger ist. Dabei ist er aus allen Wolken gefallen- er sei sonst nicht der Typ zum Betrügen. Seine Freundin und er hatten sich zu dem Zeitpunkt bereits getrennt, sie wohnte aber noch bei ihm, sei jedoch bereits auf Wohnungssuche gewesen.
Wir haben uns daraufhin regelmäßig getroffen. Immer bei mir. Da die Ex noch bei ihm wohnte, wollte er nicht, dass ich zu ihm komme. Aus Respekt vor ihr. Auf der einen Seite fand ich das gut - auch wenns zu meinem Nachteil ist- auf der anderen Seite hab ich mir natürlich Gedanken gemacht, ob die Geschichte wirklich so stimmt. In der ganzen Zeit hab ich mich jedenfalls ziemlich zurück gehalten. Er meinte mehrmals dass er es schade fände, dass ich mich so selten melde. Wobei ich meine, da spielte vor allem seine Wahrnehmung als die Realität mit rein. Und es nervte ihn, dass wir uns so selten sehen konnten - ich hab die Treffen nur zugelassen, wenn wir wirklich allein waren, weil ich nicht wollte dass das mit uns aus meiner Umwelt jmand mitkriegt solang er mich wegen seiner Ex so in der Schwebe hält. Immerhin sollte er die suboptimale Situation auch richtig zu spüren bekommen, um die Motivation zu haben, dass sie sich ändert und er sich nicht ausruhen kann.
In der Zeit sind aber immer wieder die selben Probleme aufgetaucht. Klar, was erwartet man, wenn man alte Geschichten wieder aufwärmt? Die alten Probleme kriegt man wieder mit dazu. Ich hab ihm gesagt, wenn das was werden soll, müssen wir hart an uns arbeiten und offen zueinander sein. Und ich sagte ihm auch, dass ich weg bin, wenn er sich nicht anständig verhält. Offenheit und Kommunikation- das war immer unser größtes Problem. Jedenfalls fing er wieder an, sich immer mal zurückzuziehen. Ich hatte den Eindruck, dass er seine Gefühle mir gegenüber abblockt... irgendwie war er ziemlich oft ziemlich unterkühlt. Auf der anderen Seite war er trotzdem immer wieder da und hat sich dann doch wieder gemeldet. Und manchmal ist er doch drauf eingegangen, was ich über meine Gefühle gesagt hat und hat sich bemüht. Obwohl er nicht der Typ ist, der so seine romantische Seite rauslassen kann. Irgendwas ist dann vor einigen Wochen passiert. Vielleicht lags daran, dass ich seinen Geburtstag mal geflissentlich ignoriert habe (er hat sich mir gegenüber doof verhalten - das war die Retourkutsche) oder dass ich meinte, ich käme mit der Wohnsituation und der Ex nicht zurecht. Jedenfalls schwieg er wieder. Wochenlang. Drei sms hat er von mir ignoriert. Letzte Woche hat er sich dann kurz gemeldet und gestern kam ne Nachricht rein, seine Ex sei jetzt endlich ausgezogen und er wohne wieder allein.
Ich weiß nicht, was ich denken soll :-/ Ich weiß auch ehrlich nicht mehr was ich will.Ich steh jetzt vor der Gelegenheit die Arbeitsstelle zu wechseln. Ich könnte hier bleiben, ich kann aber auch bundesweit wegziehen. Das wäre für meine Karriere natürlich günstiger und es gibt einige wirklich gute Angebote für mich. Mit einem Bein steh ich bereits in meinem neuen Lebenskapitel, mit einem Bein steh ich noch bei ihm. Er weiß davon - ich hätte mir zwar lieber die Hand abgebissen, aber ich hab ihm davon erzählt und dass wir reden müssten. Wies nun weiter geht. Daraufhin kam 2 Wochen nix und nun, dass seine Ex raus sei.
Ich hab ihm auch noch nichts darauf zurückgeschrieben, dass er wieder allein wohnt. Genau wegen der Problematik, weil ich nicht mehr weiß, wo ich stehe. Wäre es in den letzten Wochen und Monaten anders gelaufen, wäre für mich die Entscheidung klar: neuer Job aber in der Entfernung, dass das mit uns noch lebbar ist. Ich bin auch nicht sauer, dass wir uns wochenlang nun nicht gesehen haben. Wir sind beide ziemlich vielbeschäftigt, ich hatte eh genug zu tun und brauchte die Zeit. Die Schweigephase war zeitlich sogar wirklich günstig für mich :-/ Ich bin auch niemand der da klammert. Er ist eben so eine kleine Prinzessin auf der Erbse, der immer mal für ein paar Tage abtauchen muss, wenn er was hat. Das kann ich akzeptieren, wenn sich das in einem gewissen Rahmen bewegt.
Ich bin viel mehr enttäuscht, dass er es so schleifen lässt, dass er nicht offen gesagt hat, was wieder in ihm vorging. Dass er sich keine Gedanken macht, wie es mir geht.
Es ist immer so: er ist wegen irgendeiner lapalie sauer und schweigt. Und irgendwann kommt er wieder an und tut als wäre alles in Ordnung, als wäre nie was gewesen und will auch nichts klären. So kann man an keiner Pseudo-Beziehung, oder was das auch immer ist, arbeiten. Ich seh da einfach schwarz. Dass es auf Dauer genauso wird wie in den vergangenen Jahren.
Ich weiß wirklich nicht wo ich stehe. Ich weiß nicht, ob ich jetzt was mit ihm klären soll, ob ich es wortlos abbrechen soll, so wie er es immer tut und einfach eine starke räumliche Trennung initiieren soll. Keine Ahnung :-(