Pha.. Wenn ich das schon höre!!
"Heute geht es doch gar nicht mehr um Gefühle..."
"Früher waren die Leute noch bereit, was für ihre Beziehung zu GEBEN"
"Heute wird alles einfach gleich weggeworfen, früher hat man es repariert"
Leute, es ist genau umgekehrt- warum kapiert das denn keiner? Früher waren Mann und Frau voneinander ABHÄNGIG. Sie mussten einen Partner finden, um ein vollwertiges Leben führen zu können (Frau ermöglicht Familie, Mann ermöglicht Wohlstand).
Das heißt, früher musste man quasi in einer Beziehung sein, denn Männer konnten nicht, was Frauen konnten und Frauen konnten nicht, was Männer konnten. Da ging es überhaupt nicht um Gefühle oder um die große Liebe oder darum, was ganz, ganz tolles zu erkennen und zu reparieren. Es ging darum, dass beide keine andere Wahl hatten.
Dann passierte die Emanzipation- d.h. Männer und Frauen können plötzlich beides (ein Mann kann plötzlich den Haushalt schaukeln und eine Frau Karriere machen, wenn sie will). Und "Familie" ist nicht mehr alles im Leben, man kann auch anders Erfüllung finden. Also, was passiert jetzt? Genau, man BRAUCHT sich gegenseitig nicht mehr, sondern eine Beziehung ist etwas, dass man WILL, also ein Bonus. Und wenn dieser Bonus mehr Ressourcen kostet als er einem einbringt, ist es absolut nur verständlich, dass das Ganze nichts bringt.
Tatsächlich sind wir quasi das erste mal in der Geschichte in der Lage, Beziehungen zu 100% wegen Gefühlen zu führen- wenn diese nicht mehr da sind, haben wir die Freiheit, die Beziehung zu beenden. Beziehung aus wahrer Liebe- das gibt es streng genommen erst seit der Generation X (Ausnahmen hat es natürlich immer gegeben!)
Es ist nicht so schlimm, wie alle tun- im Gegenteil. Wenn man heutzutage eine Beziehung nicht mehr WILL, dann kann man sie beenden. Das ist doch was schönes?!
(Außer für Menschen, die nicht alleine sein können- aber daran muss in unserer modernen Gesellschaft eben gearbeitet werden).