Ich verfolge hier seit längerem die Beiträge und bin irgendwie erstaunt darüber, wie leicht hier doch immer von Liebe, von verliebt sein und "Ich liebe dich!" geredet wird. Irgendwie traurig. Diese Worte werden hier (oder generell heutzutage in der großen weiten Welt) teilweise so im Übermaß verwendet, dass sie an Bedeutung zu verlieren scheinen. Liebe...
Wenn ich jemanden gerade erst kennengelernt habe (wenn überhaupt, womöglich sogar nur in der S-Bahn gesehen), wie kann ich dann schon von "verliebt" sein reden? Verknallt sein, verschossen sein, in jdn. verguckt haben, von jdm. angetan sein, jemanden mögen - ok. Aber verliebt?
Kann man im Ernst nach 5 Monaten *erwarten*, dass mir mein Partner "Ich liebe dich!" sagt? Und sich auch noch beschweren, wenn er's nicht tut?
Und dann nach einem Jahr ist es aus. War das wirklich Liebe? Oder kann man nicht eher erst anfangen von "Liebe" zu sprechen, wenn die ersten 12-24 Monate vorbei sind und die anfängliche hormonelle Anziehung (mit rosaroter Brille etc.) "verpufft" ist? So lange kann das wissenschaftlich gesehen dauern... Vielleicht sogar noch viel länger. Muss man einen Menschen nicht kennen, um ihn zu *lieben*?
Das schwirrt mir nur schon seit einiger Zeit im Kopf rum. Bin auf die Meinungen anderer gespannt.
Grüße
Aykina