:FOU:
also ich bin seit sehr langer Zeit keine monogame Beziehung mehr eingegangen und ich mache da kein Geheimnis daraus. So gar nicht. Freunde, Bekannte, Kollegen wissen jetzt nicht die Details, aber dass ich so gar keine Nonne bin, dass wissen die schon. Natürlich gibt es auch Menschen, die das nicht mögen und einige wenige, die damit wirklich grundsätzlich nicht klar kommen.
Das ist bei jeder menschlichen Eigenschaft so - ich habe auch so einige Charakterzüge mit denen ich nicht umgehen kann und / oder will. Aber von dem, wie Du es beschreibst, ist meine eigene Erfahrung um Welten entfernt.
Ja, natürlich gibt es "Idealbilder" - die sind wichtig. Nicht für jede Person im einzelnen, aber grundsätzlich für eine Gesellschaft.
Und natürlich gibt es immer Menschen, die anderen erklären möchten, was für diese jetzt richtig wäre und was nicht - mit den verschiedensten Intentionen. War schon immer so, wird immer so sein.
Gibt auch genug, bei denen es mehr Naivität ist, dass sie wirklich glauben, es gibt ein generelles "richtig" und "falsch" - weil sie nie darüber nachgedacht haben und nie darüber nachdenken mussten, meistens.
Es gibt auch immer Menschen, die sich an dem orientieren, was ihrer Meinung nach die anderen gut finden und demnach für ein Urteil über sie fällen.
Ein Mensch, der völlig frei davon ist, ist ein waschechtes @rschloch, weil das auch eine gewisse "Feedback"- Funktion hat, Menschen, die davon zu viel haben, putzen eben anderen gern rektal die Zähne. Die meisten Menschen sind in beiden Extremen nicht, aber diese Eigenschaft ist grundsätzlich unerlässlich für Gemeinschaften. Jetzt sind wir Menschlein aber Gemeinschaftswesen und eine Gemeinschaft, eine Kultur, eine Gesellschaft wird nie funktionieren, wenn es allen völlig egal ist, wie ein anderer die eigenen Handlungen findet.
Ein Problem ist meiner Meinung nach nichts davon.
Auch nicht die Tatsache, dass Gesellschaften, Werte, Ideale nicht statisch sind, sondern sich verändern.
Wenn die Geschichtsschreiber das richtig deuteln, hatten die Menschheit in der Zeit wo es Neandertaler noch gab und unsere direkteren Vorfahren gerade so schon, das Matriachat. Da war Vaterschaft völlig irrelevant, ein Kind gehört immer zur Familie der Mutter und die Mutter ist immer recht eindeutig zu ermitteln - man geht davon aus, dass das u.a. völlig freie Sexualität bedeutet hat.
Das hat sich seit dem mehrfach recht gründlich gewandelt - es wandelt sich noch und das wird es weiter tun.
Es gibt immer einzelne Menschen, die mit dem "aktuellen Status" nicht sonderlich gut zurecht kommen, weil der eben nicht der Art entspricht, wie sie selbst die Welt sehen. Die Verschiebung folgt der Mehrheit, ist eine Folge von Kultur und "Umständen" - das ist Pech für die, die gerade nicht in der Masse sind (je nach Zeit und Bedingungen auch gefährlich), aber keine Gefahr und keine Katastrophe allgemein.