Ihr Lieben,
ich lese schon lange Zeit mit und habe auch schon zu ein oder zwei Diskussionen was geschrieben. Die Probleme ähneln sich, aber sie sind eben immer individuell, darum schreibe ich jetzt mein Problem und hoffe darauf, dass ihr mir antwortet und ich nach euren Antworten entweder damit leben kann oder den nötigen "Tritt in den Allerwertesten" annehme und dann handel ;-)
Mein Problem: Wir (beide um die 40) sind 2 Jahre zusammen und haben seit ca. einem Jahr nicht miteinander geschlafen oder uns sonst irgendwie körperlich "gutgetan"... anfangs lief es relativ normal, wobei er von Anfang an eher irgendwie bemüht war als tatsächlich leidenschaftlich. Ich hoffte darauf, dass es daran lag, dass er solang allein und ohne Leidenschaft gelebt hat, dass er das aber wieder genießen können würde. Überhaupt dachte ich, ich könne ihm die Freude am Leben zeigen, denn er ist ein eher depressiver, eigenbrödlerischer Mensch, der kaum Menschen an sich heran läßt.
Nun gut, wir kamen zusammen und sahen uns immer mehr, bis es schließlich so wurde, dass er ganz selbstverständlich immer bei mir ist, auch wenn ich allein oder mit Freunden weggehe (sei es zum Sport oder irgendwo nett weg). Ich habe ihn in meinen Freundeskreis mit einbezogen, aber er zieht es zu 99%vor, zuhause (bei mir) zu bleiben und ich komme dann irgendwann heim... damit will ich beschreiben, dass er sich bei mir anscheinend zuhause und geborgen fühlt, mir zu recht vertraut. Aber was kann ich tun, damit wir wieder mit einander schlafen??? Ich leide darunter, er "anscheinend" nicht. Wir haben seit Monaten darüber nicht mehr gesprochen (seine letzte Aussage war: "Sex wird immer so hochgejubelt, sei aber nicht wichtig.", ich habe ihm gesagt, dass es für mich aber sehr wohl wichtig ist). Meine letzten Versuche, körperliche Nähe herzustellen sind auch schon wieder Monate her, immer wieder abgewiesen zu werden, tat einfach zu sehr weh...
Wenn ich das so schreibe, dann denke ich auch: das ist doch nur eine gute Freundschaft, keine Partnerschaft/Liebe... aber dann denke ich, er hat Probleme (Arbeitslos und was damit so zusammenhängt), da kann die Lust schon mal auf der Strecke bleiben... dann denke ich, nein, er ist ja schon vorher so gewesen... was soll ich nur tun? Wir verstehen uns so im (fast-)Zusammenleben gut, d.h. es funktioniert wie bei einem Uralt-Ehepaar (80 aufwärts): harmonisch, händchenhaltend, fehlt nur, dass wir auf einer Bank sitzen und die Spatzen füttern... da fehlt mir aber gaaaaaanz viel :-( versteht mich jemand? Aber es ist irgendwie so, dass man auch selten einen Menschen findet, dem man sich vom Herzen her so nahe fühlt, mit blindem Vertrauen und diesem Zusammengehörigkeitsgefühl. Wenn man mich fragt, ob ich ihn liebe, weiss ich es nicht mehr, ich bin mittlerweile schon tot, spüre garnichts mehr, nur noch Leere/Nichts...schwer zu beschreiben. Ohne "Sex" (doofes Wort, sagt viel zu wenig aus) stirbt man irgendwie... so fühle ich mich jedenfalls :-( was würdet ihr tun?
wie ich bei anderen, die hier das gleiche/ähnliche Problem beschrieben haben, gelesen habe - und so geht es mir gedanklich auch manchmal -, fragt man sich, soll ich "fremdgehen"? Man nimmt dem anderen ja eigentlich nichts, weil er das ja garnicht will... toll, so gelangt man zu der Diskussion "Liebe und Sex kann man trennen", ja, sehe ich auch so, habe da auch so meine Erfahrungen. Aber das ist eben nur Konsum von Sex (da paßt das Wort); besser als nichts... auch wieder richtig ;-) trotzdem würde einen das nicht glücklich machen, oder doch? Ich glaube das ist kein Weg für mich, könnte ihm nicht mehr in die Augen schauen...
Wenn ihr so weit mit gelesen habt, seht ihr ein klein wenig meines "hin und her" ;-) vielleicht kann mir jemand seine Erfahrung oder Meinung auf den Weg geben?
Lg