GROSSES LIEBESDILEMMA!
Ich befinde mich derzeit, genauer gesagt seit fast 3 Jahren in einem ziemlichen Dilemma. Kurz etwas zu meiner Vorgeschichte. ich bin 20 und kenne nun seit über 6 Jahren meinen Freund, mit welchem ich auch bereits 5 Jahre zusammen bin. Er ist ein recht einfach gestrickter Mensch mit simplen Ansichten vom Leben, einem Hauptschulabschluss und einer abgeschlossenen Handwerksausbildung. Als wir uns kennenlernten war das alles natürlich nie DAS Thema, da Bildung keine sonderlich hohe Priorität für mich hatte. Wir waren all die Jahre immer sehr glücklich miteinander und über beide Ohren verliebt. Es gibt und gab nie Streit zwischen uns, denn Gründe dazu gab er mir nie. Er versucht mir jeden einzelnen Wunsch von den Augen abzulesen und liebt mich wirklich über alles. Ich könnte mir nicht vorstellen, wie ein Mann mehr um seine eigene Frau werben könnte. Er trägt mich seit all diesen Jahren auf Händen.
DOCH, nun der Knackpunkt. Seit einiger Zeit, vielleicht etwas über einem Jahr ist es anders. Ich bin aufs Gymnasium gewechselt, habe mehr Interesse für die Wissenschaft und Bildung entwickelt und möchte demnächst mit Studieren beginnen. Ich möchte absolut nicht überheblich klingen, wirklich nicht! Aber es fehlt mir immer mehr, einen Mann an meiner Seite zu haben, zu dessen Intelligenz auch ich einmal "aufsehen" kann. Mag zwar komisch klingen, aber anders weiß ich es leider nicht auszurücken. Über die vielen Jahre entstand eine starke Differenz zwischen unserem Bildungsstand und Wissensstand. Wie ich bereits erwähnte, ist er recht einfach gestrickt und ist auch nicht sonderlich bestrebt, etwas für seine Weiterbildung zu tun. Ich hingegen möchte im Leben noch so viel lernen, lesen, erleben und erkunden. Er würde sich am liebsten schon jetzt ein gemeinsames Haus bauen, 3 Kinder in die Welt setzen und heiraten. Aber ich möchte noch wachsen und mich weiter entwickeln.
Leider ist es inzwischen so, dass ich in ihm viel mehr den besten Freund sehe, der sein letztes Hemd für mich geben würde und auf den ich mich IMMER verlassen kann, aber weniger den Partner, zu dem ich mich sexuell und durch tiefe Liebe hingezogen fühle. Es ist, als wäre er seit meiner Kindheit ein fester Bestandteil meines Lebens. Doch ist da wirklich noch das, was man "Liebe" nennt? Es ist traurig, aber oft habe ich das Gefühl, einem Kind die Welt erklären zu müssen, da er manchmal nicht versteht, wovon ich überhaupt spreche.
DOCH JETZT KOMMT NOCHT DAS TOPPING OBEN DRAUF:
Als ich vor 3 Jahren auf das Gymnasium wechselte lernte ich einen jungen Mann kennen, der ebenfalls in meine Klasse geht und nun auch studieren möchte. Er hat das Ziel, hoch hinaus zu kommen und ähnliche Wünsche/Ziele im Leben wie ich. Doch es ist nicht nur das, denn seit dem ersten Tag liegt da irgendetwas zwischen uns. Irgendetwas, was keiner von uns in diesen Jahren zu deuten wusste. Ich habe unglaublich oft darüber nachgedacht, was das denn für Gefühle zu diesem Mann sind, denn sie waren ständig da. Ich kann ihm bis heut noch nicht lang in die Augen sehen, ohne verlegen wegschauen zu müssen. Zwei Jahre lang lief dieses "Gefühle-versteck-Spiel" nun schon zwischen uns. Vor knapp einem Jahr gestand er mir seine tiefen Gefühle zu mir, welche er angeblich seit dem ersten Augenblick für mich hatte. Es war für mich unglaublich, wenn auch zugleich kaum überraschend. Noch im selben Moment küsste er mich. Dies unterband ich auf der Stelle, da ich es als moralisch verwerflich finde, in einer festen Beziehung einen anderen Mann zu küssen. Doch seit diesem Tag war alles anders. Wir wussten beide von unseren Gefühlen (auch ich gestand ihm, dass da mehr von meiner Seite her ist) und konnten kaum noch ohne einander. Wenn auch nur als "Freunde", da ich nach wie vor mit meinem Freund zusammen war/bin. Als die Gefühle zu dem anderen jedoch immer stärker und stärker wurden, habe ich mehrfach den Kontakt zu ihm abgebrochen, in der Hoffnung, die Gefühle würden so verschwinden. Aber was ich auch tat, es half NICHTS. Eher das Gegenteil trat ein. Ich habe mich absolut unvollständig gefühlt, ihn und seine Sticheleien vermisst und sogar fast jede Nacht von ihm geträumt. Es tat einfach nur weh, ohne ihn zu sein. Somit ging ich wieder zu ihm und wollte es wieder mit einer normalen Freundschaft versuchen, um ihn wieder in meinem Leben zu haben. "Als Freund". Wie eigentlich schon fast zu erwarten war, ging das Spiel wieder von vorn los. Seine Gefühle wurden wieder unkontrollierbar stark und auch ich muss erneut ständig an ihn denken und träume sehr oft von ihm. Zudem vermisse ich ihn sehr oft.
Nun mein Hauptproblem:
Ich weiß nicht, was ich noch tun soll??? Ich liebe meinen Freund, aber wie meinen Bruder und besten Freund. Er ist ein wunderbarer Mensch und nach all dem, was er für mich getan hat, kann ich ihn einfach nicht verletzen. Es würde ihm das Herz brechen, würde ich ihn verlassen. Doch diese Leidenschaft ist einfach nicht mehr da, obwohl er sich stets darum bemüht, sie aufrecht zu erhalten.
Auf der anderen Seite ist da dieser andere Mann, der mir schon seit fast 3 Jahren im Kopf herumschwirrt und mich immer wieder in emotionale Ströme zieht. Er ist gebildet, intelligent und hat ähnliche Vorstellungen vom Leben wie ich. Auch ihn kann und möchte ich unter keinen Umständen verlieren!
Bitte helft mir, was soll ich tun?? Ich fühle mich innerlich so zerrissen und mich plagt ein enorm schlechtes Gewissen.