Ich kannte mal einen wie dich
Er war ein lieber Kerl und ich verliebte mich in ihn, weil ich in ihm einen sehr seltenen Ruhepol gefunden hatte, den es in dieser Gesellschaft noch gibt. Ich suchte innere Ruhe und Harmonie und mit ihm spürte ich sie ohne etwas dafür tun zu müssen. Sie war einfach da.
Aber dann entschied er sich dafür, zu einem von diesen vielen Arschies zu werden, die sowieso schon rumlaufen und damit wurde mein Interesse weniger. Es tat sehr weh, mich von ihm zu verabschieden, aber er war nicht mehr der gleiche Mann, in den ich mich verliebt hatte. Aufeinmal fing er an zu lügen und die halbe Welt zu bescheissen. Er spielte genau die gleichen Spiele wie andere auch und statt noch weiter zu träumen, daß es auch für ihn mal schön sein könnte, zerstörte er sich seine Träume vorsätzlich, indem er sich völlig änderte.
Mit diesem Verhalten hat er meine Achtung vor ihm eingebüst und ich sehe ihn inzwischen auch als eine spezielle Arschvariante von Mann, um die ich mein Leben lang (bin auch 30) einen Bogen gemacht habe. So einen Mistkerl will ich nicht.
Ein bißchen merkwürdig finde ich nur, daß er selbst mit dieser Wandlung nicht zufrieden zu sein scheint und ständig mich versuchte, auch so zu verbiegen, daß ich endlich mal zum Arsch werde. Aber damit wird er keinen Erfolg ahben, weil ich mich so wohl fühle wie ich bin. Mit meiner lieben Art habe ich mehr erreicht als andere mit ihrem Machogehabe und einen dicken BMW wollte ich eh noch nie haben. Mir reicht ein Focus oder Golf völlig aus. Hauptsache fährt ;)
In meiner Umgebung sind übrigens alles eher liebe und nette Leute und die haben trotzdem beruflich schon viel erreicht. Es geht also schon. Belogen werde ich auch nie und um Lügner habe ich eh schon mein Leben lang einen Bogen gemacht, genauso um kleine, dumme Tussis, die ihr eigenen Selbstbewußtesein damit aufmöbeln wollen, indem sie andere runtermachen.
Ich kiffe und betrüge nicht, bin kein Aufschneider.
Ich bin bodenständig und Realist, glaube an Gott, aber nicht an die Kirche und suche mir die Leute aus, die mir ähnlich sind. Alle anderen können mich mal. Und deshalb jammere ich auch nicht über die schlechte Gesellschaft.
Schließlich kann ich mir selbst aussuchen, mit welchen Leuten ich mich umgebe. Enttäuschen mich Leute, dann können sie mich eben mal. Behandeln sie mich mit Respekt, dann geh ich wieder zu ihnen.
Meine Möglichkeiten, mein Leben zu bestimmen sind sehr groß.
Hör auf zu jammern, lebe.
Du kannst viel tun.