Anderer gedanklicher Schwerpunkt
Ja, das mit der "Liebe, die eigentlich nicht sein darf", ist so eine Sache.
Denn sie passiert nun mal. Und im Grunde genommen ist es immer etwas schönes, Liebe zu entdecken und zu genießen. Sie macht einen jung, man fühlt sich attraktiv, man wird begehrt, man hat diese Schmetterlinge im Bauch, wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr.
Wenn da nicht das wäre, was man schon hat: Ehepartner, Kinder, Hund, Haus, Kredite, Aktien, jahrelang gewachsener Freundeskreis.
Ihm ist das wichtig. Er wird sich davon nicht trennen. Egal aus welchen Gründen, seine Kinder sind der Grund, den er angibt. Aber es spielt noch mehr rein, seine Reputation, sein Geschäft, sein Bekanntheitsgrad.
Was ich herauslese (kann mich täuschen) ist, dass es euch beiden dabei nicht unbedingt um eure Partner geht. Sie werden mit keinem Wort erwähnt. Außer indirekt in dem Satz: "... denn wir wollen ja eigentlich niemanden verletzten."
Bei dir lese ich heraus, dass es für dich sogar nicht ganz so tragisch wäre, wenn es herauskäme. Daher interpretiere ich, dass deine Ehe nicht mehr so läuft, wie du es dir von deiner Ehe wünschen würdest.
Vielleicht ist der Moment gekommen, um über dein Lebenskonstrukt nachzudenken. Sich daraus zu lösen, unabhängig von dem Mann, der sich nicht lösen wird. Oder zusammen mit deinem Mann darüber nachzudenken, was sich ändern muss. Denn es muss sich etwas ändern. Du wirst nicht mehr ohne Weiteres zum status quo ante Affäre zurückkehren können. Der andere Mann geht dir sonst gar nicht mehr aus dem Kopf und du wirst immer fragen, was wäre wenn. Und es wird eine stille, unbefriedigte Sehnsucht zurückbleiben. Es stimmt etwas nicht in deiner Ehe, das ist der eigentliche Knackpunkt. Das Nachdenken darüber lenkt ungemein ab, von den Gedanken an den Anderen!