Schon als Teenager (mit etwa 13 oder 14) habe ich gemerkt, dass ich mich sehr für Mädchen interessiere und dass mich allein der Gedanke an einen nackten Jungen anwidert und dass ich damit absolut nichts anfangen kann und mich das irgendwie "befremdet". Was andere Mädels daran toll fanden, war/ist mir immer ein Rätsel...
Mittlerweile bin ich 21 Jahre alt und mir geht es schlechter denn je :cry: Ich hatte nie wirklich enge Freunde und nach der Schule haben sich alle Kontakte verloren. Ich hatte stets das Gefühl, ein bisschen "anders" zu sein als die anderen - eher so eine Einzelgängerin. Eigentlich war/bin ich immer für mich allein... was ich zwar manchmal als etwas schade, aber nie als extrem belastend empfunden habe, obwohl ich ab und zu schon gerne eine große Schwester bzw. einen großen Bruder gehabt hätte, die/der mich beschützt und das wünsche ich mir auch heute insgeheim noch - sogar mehr als früher!
Ich war schon als Kind ziemlich ruhig, zurückhaltend und eher der "ernste", vorsichtige Typ Mensch. Introvertiert ist wohl ein gutes Wort, aber seit über einem Jahr fühle ich mich psychisch einfach nur noch schrecklich... :cry: Da ist eine nahezu unstillbare Traurigkeit in mir, die nicht verschwinden will und immer wieder an die Oberfläche kommt, sobald es ein Problem gibt - davon gibt es in letzter Zeit reichlich.
Es ist nicht (nur) die Einsamkeit, das Alleinsein was mich so fertig macht, denn ich wohne in einer sehr ländlichen, abgeschiedenen Gegend und das Wort "Lesbe" existiert hier praktisch nicht. Mit "so was" setzt sich niemand auseinander. Die meisten Mädels haben einen Freund und gut ist.
Obwohl das Verhältnis zu meiner Mutter soweit gut ist, KANN ich einfach nicht mit ihr darüber sprechen, dass ich mich oft einsam fühle und nach einer Frau als Partnerin sehne. Das würde sie nie und nimmer verstehen bzw. bestenfalls als "Phase" abtun.
Ich fühle mich so allein, minderwertig, unfähig, überflüssig, nur als Ballast für andere...es ist schlimm :cry: Ich will mein Leben leben und KANN nicht :cry: Irgendwie gibt es für mich bloß noch Zweifel, Hoffnungslosigkeit, Schuldgefühle und vor allem :!!!: ANGST :!!!:
Würde es hier IRGENDWO eine Beratungsstelle geben, wäre ich längst dagewesen, aber solche Einrichtungen sind hier im Umkreis irgendwie nicht in Mode, anscheinend braucht keiner so was. Jeder kennt jeden und die Leute zerreißen sich ständig ihr dämliches Maul :mad:
In meiner Familie war ich schon immer ein bisschen das Sorgenkind - verhätschelt bis zum Geht-nicht-mehr und total überbehütet :MAL: Ein Geständnis, dass ich lesbisch bin, wäre die größte SCHANDE, die ich meinen Eltern noch antun könnte und sie würde meiner Unfähigkeit (in ihren Augen) quasi die Krone aufsetzen... ich bin eine Versagerin, eine Niete, eine Null und kriege nichts auf die Reihe, gar nichts!!!
Sorry wegen meines Romans, aber ich muss meine Gedanken einfach loswerden... ich hasse es, dass ich so nah am Wasser gebaut bin und ständig heulen muss, wenn ich an den ganzen Mist denke :cry: