Bei...
... solchen Threads frage ich mich immer, ob sich auch Männer solche Gedanken machen - ob es "schlampige" Jobs gibt, die sie niiiieeee antreten würden, weil ihre Frau/ Freundin sonst eifersüchtig wäre und weiß Gott was von ihnen denken würde?
Ich bezweifle das stark. Worin liegen die Ursachen dafür, dass Frauen immer meinen, sie müssten "als Frau" so viel mehr "Rücksicht" nehmen auf das, wovon sie glauben, dass die "die Männer" wollen, denken, wünschen, fühlen, nicht fühlen, nicht wollen, nicht wünschen?? :shock:
Wünscht "der Herr", dass seine Gattin nicht arbeitet, lassen es viele Frauen einfach. Wünscht der Herr, dass sie nicht als Kellnerin, Kassiererin, etc. oder überhaupt generell arbeitet, dann lassen es viele Frauen. Wünscht er, dass sie sich nicht mit Freunden trifft, dann unterlassen es diese Frauen, hat er was gegen kurze Röcke, dann bleiben die im Schrank... Etc etc. blabla.
Der Grund für all das ist die Angst etlicher Männer vor Machtverlust in der Beziehung. Ist vielen nicht mal bewusst, da sie sich das nicht wirklich vergegenwärtigen. Das Muster findet sich insbesondere gern bei traditionell erzogenen Männern, denen von kleinauf beigebracht worden ist, dass der Mann das Sagen haben muss und nicht die Frau. Hat er das Sagen nicht, ist er ein "Weichei" und "Loser"... Um diesem Machtverlust vorzubeugen, der auch durch Gleichberechtigung entstehen würde, wird dann der Freundin/ Frau vorgeheuchelt, es ginge ihm ja nur um das, was "am Besten für sie" sei, etc. bla.
Dabei will er schlicht und einfach nicht, dass sie mit Freundinnen unterwegs ist, weil die Freundin/ Frau damit Selbstständigkeit zeigt und Unabhängigkeit demonstriert. Er will nicht, dass sie als Kellnerin arbeitet, weil a) die Gefahr besteht, dass ihr da ein Typ begegnet, der ihr vielleicht besser gefallen könnte als er, b) seine Freunde ihm vorhalten könnten, dass er offenbar seine Freundin "nicht im Griff hat", sein Image also leidet, und c.) weil es seinen Stolz verletzt, wenn die Freundin mit einer "solchen" Arbeit dazu beiträgt, das Budget aufzubessern, er sich also "klein" fühlen würde und unzulänglich...
Da die meisten Frauen sich nach Liebe und Aufmerksamkeit sehnen, setzen sie dieses Verhalten - der Mann wolle "ja nur das Beste für sie" und die damit einhergehenden Verbote mit einem "Liebesbeweis" gleich. Er verbietet mir dies und das = er liebt mich. Und diese "Liebesbeweise" müssen natürlich vor der Umwelt verteidigt werden, die nicht versteht, dass es dem Typen doch bloß um seine Liebe geht... Dass es dabei aber nicht wirklich darum geht, sondern lediglich darum, als Mann die Hosen in der Beziehung anzubehalten, übersehen diese Frauen gern bzw. ahnen sie möglicherweise, machen aber die Augen davor zu... Wer will schon der Tatsache ins Auge sehen, dass der heißgeliebte Partner in Wirklichkeit nicht das Beste für sie will, sondern eigentlich hauptsächlich an sich denkt, wenn er Verbote ausspricht?? Dass es ihm in Wirklichkeit nicht um eine gleichberechtigte Beziehung geht, sondern um seine eigene Macht? Und man müsste sich auch mit der eigenen Rolle als Frau auseinandersetzen: Lass ich mir gefallen, dass ein Mann meine Rechte beschneidet - und das als moderne, westlich erzogene/ aufgewachsene Frau??
"Er meint es ja nur gut" - ist dann die Universalausrede für die meisten Frauen... Und man lässt sich weiterhin alles gefallen aus Angst vor Liebesentzug/ -verlust.
LG