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...ja, also um ehrlich zu sein, raff ichs wirklich nicht. Der Mann geht arbeiten um die Familie zu versorgen, dann kommt er heim und will seine Ruhe, stattdessen kommt die böse böse Frau und macht ihm das Leben schwer mit Ansprüchen wie "Du sollst dich um unsere Kinder kümmern" und "kannst du mir was abnehmen, mir geht es nicht gut." Schlimm, nicht wahr? Betrachte mal folgende drei Konstellationen:
Mann arbeitet, Frau arbeitet. Eventuell arbeitet Frau nur halbtags um für die Kinder sorgen zu können und schupft nebenher den Haushalt. Dann kommt der Mann zu einer Zeit nach Hause, wo ihr "Arbeitstag" mit Sicherheit längst nicht beendet ist - Kinder sind ein Vollzeitjob und nebenher halb- oder ganztags arbeiten plus Hausarbeit ist auch nicht zu vernachlässigen. Ich persönlich finde es nicht unangebracht, den Partner um Hilfe und Unterstützung zu bitten, ja dies sogar einzufordern - er war ja auch am Kinderzeugen beteiligt, er isst und schläft auch im selben Haus. Und wenn er sich nach einem harten Arbeitstag entspannen will, ist das komplett verständlich und natürlich gerechtfertigt - das sollte er dann aber auch seiner Frau zugestehen können. Schließlich ist man nicht umsonst ein PAAR - wenn jeder nur für sich denkt und arbeitet und nur das nötigste für sich selbst tun will, wird er Single besser dran sein. Man schließt doch normalerweise keine Partnerschaften, damit man gelegentlich Sex hat und wieder mehr zeit für Hobbys hat weil einem der partner alles abnimmt (sowohl auf Mann als auch auf Frau bezogen! ).
Zweites Szenario: Frau arbeitet nicht, sondern kümmert sich um Kinder und Haushalt, Mann geht vollzeit arbeiten. Auch dann ist es gerechtfertigt, dass der Mann der Frau Arbeit mit den Kindern (!) abnimmt - dass er Haushalt macht würde ich nicht verlangen. Aber wozu hat er Kinder, wenn er sich nicht mit ihnen beschäftigen möchte oder nur dann wenn sie brav und lieb und goldig sind? Außerdem hat die Frau dann im Gegensatz zu ihm die Kinder quasi nonstop um sich und kann eine Pause auch mal gut brauchen. Und wenn der Mann nach seiner anstrengenden Arbeit nichts anderes tun will als sich selbst gut zu tun und seine absolute Ruhe will - braucht er weder Partnerschaft noch Kinder. Ab und an ist das natürlich okay, das versteht jeder - aber deswegen zu sagen es wäre die Wurzel allen Übels zu fordern, dass der Mann sich um seine Familie kümmert, und zwar über das finanzielle hinaus, geht zu weit.
drittes Szenario: beide arbeiten, beide beteiligen sich gleichwertig am Haushalt, es haben also beide unterm Strich dieselbe Kraft und Zeitinvestition. Dann kann trotzdem keiner von beiden einfach die Kinder links liegen lassen und noch nicht mal mit vorgeschobenen Ausreden wie "ich war den ganzen Tag arbeiten und ernähre die Familie" die Kinder zum Partner hinüberschieben!
Last but not least - in einer Partnerschaft schaut man aufeinander. Dass heißt, man kümmert sich um den anderen, hilft ihm, und erkennt vor allem dass der Partner Hilfe braucht - als Frau zb. kann man ergründen, und wenn man einfach direkt nachfragt, ob der Mann eine Pause braucht und seine rühre möchte und handelt entsprechend. Als Mann kann man selbiges ergründen. Erst wenn beide Interessen kollidieren, muss man eine andere Lösung finden - und als Paar sollte man das schaffen. Dann könnte zb der Mann die Kinder übernehmen und die Frau dafür des Mannes Beitrag zum Haushalt wie vllt Müll Raus bringen und den Abwasch machen. Dann sind beide etwas entlastet. Einfach weil die Aufgabe, wegen derer man gerade eine Pause braucht, einen nicht mehr bedrückt und runterzieht, das allein kann schon viel helfen.
damit will ich übrigens nicht sagen, dass man in einer Partnerschaft nicht auf sich selbst auch schauen sollte - aber auch das sollte nie zum Schaden des Partners geschehen. Kommunikation ist das Stichwort! Und, so komisch es klingt, die beleidigte Leberwurst außen vor lassen und einander mit Verständnis begegnen.
Sorry für den langen Text - aber so etwas lässt sich nicht sinnbringend in weniger Text fassen.
LG Arya