Langjährige Beziehung beenden?
Hi liebe Community,
ich weiß mir gerade keinen Rat mehr und hoffe auf die Einschätzung von Außen, die mir vielleicht etwas helfen kann.
Mein Partner und ich sind beide mitte 30 und seit fast 9 Jahren zusammen. Ich habe aus einer ziemlich schlimmen Ehe eine Tochter (11). Wir wohnen seit etwas mehr als drei Jahren nun zusammen. Vorher haben wir aufgrund meiner Ausbildung nicht zusammen gelebt. Probleme gab es bei uns schon immer mehr oder weniger. Er hat noch nie gern über Gefühle gesprochen oder mir mal Koplimente gemacht, das hat mir von Anfang an gefehlt. Da wir uns aber sonst so gut verstanden haben, viele Werte teilen und vor allem der Humor uns sehr verbindet, habe ich das eben so in Kauf genommen - niemand ist perfekt, ich ja auch nicht.
Als ich mein Studium begann, sind wir zusammengezogen. Er ist ein sehr penibler Mensch. Alles hat seinen Platz und seine Ordnung. In seiner Wohnung sah es aus wie in einem Versandhauskatalog. Als würde da gar keiner wohnen. Da er aber in einen Haushalt mit einer Teenagerin, einem Hund, einer Katze und mir Chaotin zusammenzog, war ich am Anfang erstmal überrascht, dass er sich so gut arrangierte. Mit der Zeit störten ihn aber immer häufiger Dinge und da er so schlecht über etwas reden kann, die ihn stören, staut sich das dann so lange auf, bis er explodiert. Leider ließ bzw. lässt er das dann oft an meiner Tochter aus. Er pöbelt sie dann richtig blöd an. Dass man mal sauer wird ist ganz normal, aber oft steigert er sich so rein, dass meine Tochter wirklich gar nichts mehr richtig machen kann und er bei jeder Kleinigkeit sofort anfängt rumzumeckern.
Wir hatten natürlich oft Streit deswegen. Irgendwann hab ich dann gesagt, dass das so nicht mehr geht und wollte Schluss machen. Da hat er zurückgerudert. Natürlich haben wir gemeinsam überlegt, wie wir mehr Ordnung reinbekommen (wobei es hier wirklich nicht so unordentlich ist, nur eben nicht seinem Standard entsprechend) und das dann auch so umgesetzt. Da er weiß, dass ich es nicht mehr zulassen werde, dass er meine Tochter als Ventil benutzt, ist er jetzt dazu übergegangen an mir rumzumeckern.
Also habe ich wieder versucht mit ihm darüber zu sprechen. Versucht herauszubekommen, woher seine Unzufriedenheit kommt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er ein Selbstwertproblem hat. Er ist normaler Arbeitnehmer und arbeitet zudem in einer Branche, in der er nicht gelernt hat, während ich studiere. Ich habe da nie ein großes Ding draus gemacht, da ich selbst mich über den zweiten und dritten Bildungsweg hochgekämpft habe und bevor er da war mit gar nichts dastand. Dennoch habe ich immer das Gefühl, dass er da ein Defizit seinerseits empfindet. Es gibt Tehmen, über die kann ich mit ihm absolut nicht sprechen. Eigentlich alles, was mein Studium betrifft: daran hat er kein Interesse, das zieht er ins Lächerliche, oder er ist genervt davon, dass ich von einem Thema spreche zu dem er nichts beitragen kann. Andersherum kann er mir aber von seiner Arbeit erzählen, oder von seinem Hobby - Rollerschrauben - und erzählt mir lang und breit welche Teile er dort ausprobiert hat, um bessere Leistung zu erzilen etc. auch Themen, von denen ich null Ahnung habe.
Seit einigen Monaten ist es jetzt so schlimm, dass ich eigentlich gar nicht mehr mit ihm reden kann. Ich höre eigentlich nur noch zu, wenn er was erzählt. Wir unternehmen so gut wie nichts mehr miteinander. Da ich mit dem Hund viel spazieren gehe, bin ich eigentlich nur noch allein unterwegs. Mitkommen will er nicht, weil ihm das zu lang ist (eine - eineinhalb Stunden). Von ihm selbst kommt null Initiative was zu machen. Er kümmert sich nur um sich selbst. Er plant seinen Urlaub, ohne es mit mir abzusprechen, er fragt nicht, was wir am Wochenende machen wollen... da kommt nichts. Wir leben irgendwie so nebeneinander her und das stört mich massiv. Ihn anscheinend nicht.
Beim letzten größeren Streit habe ich gesagt, dass es keinen Sinn mehr macht, weil wir gar kein Paar mehr sind, sondern eher ne Zweck-WG. Da hat er mir dann gesagt, dass er nicht weiß, was mit ihm los ist, weil er sich einfach so hoffnungslos und leer fühlt und das gefühl hat, dass alles gar keinen Sinn hat. Es war das erste Mal, dass er sowas hat durchscheinen lassen. Wir haben dann gleich einen Termin beim Arzt gemacht und er soll sich eine/n Therepeut*in suchen. Auch haben wir über eine Paartherapie gepsrochen, aber dazu muss er erstmal aus diesem Loch wieder rauskommen, in dem er offenbar ist.
Jedenfalls ist jetzt wieder alles so in der Schwebe. Eine/n Therapeut*in hat er noch nicht, es ist bisher auch keine Besserung in Sicht und ich ertrage und halte aus. Und bin unglücklich. Und einsam. Ich weiß auch gar nicht, ob ich das alles überhaupt noch will... andererseits ist da unsere gemeinsame Zeit, alles was wir füreinander getan haben und ich habe so das Gefühl all das wegzuwerfen. Andererseits ist ja keiner von uns glücklich. Und vielleicht geht es ihm auch mit einer anderen Partnerin viel besser. Ich hab aktuell aber tatsächlich auch ein bisschen Angst, dass er was Dummes tut, wenn ich ihn verlasse. Und irgendwie kann ich ihn auch gar nicht verlassen, weil ich aufgrund meines Studiums mir die Wohnung gar nicht allein leisten könnte - was aber kein Grund sein soll, dass ich so weitermache. Und dann ist da noch seine Familie, die ich dann ebenfalls verliere. Und ich selbst hab eigentlich niemanden mehr, außer meiner Tochter.
Ich weiß, es gibt jetzt definitiv keine schnelle Lösung. Aber es musste einfach mal raus. Wahrscheinlich kann man dem auch gar nicht so richtig folgen. Dennoch: vielleicht mag jemand seine Einschätzung abgeben, oder mal drüber philosophieren, was er/sie selbst tun würde, oder in die Rolle meines Freundes schlüpfen, oder mir Mut machen, oder oder...
Danke fürs Lesen!
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Hi liebe Community,
ich weiß mir gerade keinen Rat mehr und hoffe auf die Einschätzung von Außen, die mir vielleicht etwas helfen kann.
Mein Partner und ich sind beide mitte 30 und seit fast 9 Jahren zusammen. Ich habe aus einer ziemlich schlimmen Ehe eine Tochter (11). Wir wohnen seit etwas mehr als drei Jahren nun zusammen. Vorher haben wir aufgrund meiner Ausbildung nicht zusammen gelebt. Probleme gab es bei uns schon immer mehr oder weniger. Er hat noch nie gern über Gefühle gesprochen oder mir mal Koplimente gemacht, das hat mir von Anfang an gefehlt. Da wir uns aber sonst so gut verstanden haben, viele Werte teilen und vor allem der Humor uns sehr verbindet, habe ich das eben so in Kauf genommen - niemand ist perfekt, ich ja auch nicht.
Als ich mein Studium begann, sind wir zusammengezogen. Er ist ein sehr penibler Mensch. Alles hat seinen Platz und seine Ordnung. In seiner Wohnung sah es aus wie in einem Versandhauskatalog. Als würde da gar keiner wohnen. Da er aber in einen Haushalt mit einer Teenagerin, einem Hund, einer Katze und mir Chaotin zusammenzog, war ich am Anfang erstmal überrascht, dass er sich so gut arrangierte. Mit der Zeit störten ihn aber immer häufiger Dinge und da er so schlecht über etwas reden kann, die ihn stören, staut sich das dann so lange auf, bis er explodiert. Leider ließ bzw. lässt er das dann oft an meiner Tochter aus. Er pöbelt sie dann richtig blöd an. Dass man mal sauer wird ist ganz normal, aber oft steigert er sich so rein, dass meine Tochter wirklich gar nichts mehr richtig machen kann und er bei jeder Kleinigkeit sofort anfängt rumzumeckern.
Wir hatten natürlich oft Streit deswegen. Irgendwann hab ich dann gesagt, dass das so nicht mehr geht und wollte Schluss machen. Da hat er zurückgerudert. Natürlich haben wir gemeinsam überlegt, wie wir mehr Ordnung reinbekommen (wobei es hier wirklich nicht so unordentlich ist, nur eben nicht seinem Standard entsprechend) und das dann auch so umgesetzt. Da er weiß, dass ich es nicht mehr zulassen werde, dass er meine Tochter als Ventil benutzt, ist er jetzt dazu übergegangen an mir rumzumeckern.
Also habe ich wieder versucht mit ihm darüber zu sprechen. Versucht herauszubekommen, woher seine Unzufriedenheit kommt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass er ein Selbstwertproblem hat. Er ist normaler Arbeitnehmer und arbeitet zudem in einer Branche, in der er nicht gelernt hat, während ich studiere. Ich habe da nie ein großes Ding draus gemacht, da ich selbst mich über den zweiten und dritten Bildungsweg hochgekämpft habe und bevor er da war mit gar nichts dastand. Dennoch habe ich immer das Gefühl, dass er da ein Defizit seinerseits empfindet. Es gibt Tehmen, über die kann ich mit ihm absolut nicht sprechen. Eigentlich alles, was mein Studium betrifft: daran hat er kein Interesse, das zieht er ins Lächerliche, oder er ist genervt davon, dass ich von einem Thema spreche zu dem er nichts beitragen kann. Andersherum kann er mir aber von seiner Arbeit erzählen, oder von seinem Hobby - Rollerschrauben - und erzählt mir lang und breit welche Teile er dort ausprobiert hat, um bessere Leistung zu erzilen etc. auch Themen, von denen ich null Ahnung habe.
Seit einigen Monaten ist es jetzt so schlimm, dass ich eigentlich gar nicht mehr mit ihm reden kann. Ich höre eigentlich nur noch zu, wenn er was erzählt. Wir unternehmen so gut wie nichts mehr miteinander. Da ich mit dem Hund viel spazieren gehe, bin ich eigentlich nur noch allein unterwegs. Mitkommen will er nicht, weil ihm das zu lang ist (eine - eineinhalb Stunden). Von ihm selbst kommt null Initiative was zu machen. Er kümmert sich nur um sich selbst. Er plant seinen Urlaub, ohne es mit mir abzusprechen, er fragt nicht, was wir am Wochenende machen wollen... da kommt nichts. Wir leben irgendwie so nebeneinander her und das stört mich massiv. Ihn anscheinend nicht.
Beim letzten größeren Streit habe ich gesagt, dass es keinen Sinn mehr macht, weil wir gar kein Paar mehr sind, sondern eher ne Zweck-WG. Da hat er mir dann gesagt, dass er nicht weiß, was mit ihm los ist, weil er sich einfach so hoffnungslos und leer fühlt und das gefühl hat, dass alles gar keinen Sinn hat. Es war das erste Mal, dass er sowas hat durchscheinen lassen. Wir haben dann gleich einen Termin beim Arzt gemacht und er soll sich eine/n Therepeut*in suchen. Auch haben wir über eine Paartherapie gepsrochen, aber dazu muss er erstmal aus diesem Loch wieder rauskommen, in dem er offenbar ist.
Jedenfalls ist jetzt wieder alles so in der Schwebe. Eine/n Therapeut*in hat er noch nicht, es ist bisher auch keine Besserung in Sicht und ich ertrage und halte aus. Und bin unglücklich. Und einsam. Ich weiß auch gar nicht, ob ich das alles überhaupt noch will... andererseits ist da unsere gemeinsame Zeit, alles was wir füreinander getan haben und ich habe so das Gefühl all das wegzuwerfen. Andererseits ist ja keiner von uns glücklich. Und vielleicht geht es ihm auch mit einer anderen Partnerin viel besser. Ich hab aktuell aber tatsächlich auch ein bisschen Angst, dass er was Dummes tut, wenn ich ihn verlasse. Und irgendwie kann ich ihn auch gar nicht verlassen, weil ich aufgrund meines Studiums mir die Wohnung gar nicht allein leisten könnte - was aber kein Grund sein soll, dass ich so weitermache. Und dann ist da noch seine Familie, die ich dann ebenfalls verliere. Und ich selbst hab eigentlich niemanden mehr, außer meiner Tochter.
Ich weiß, es gibt jetzt definitiv keine schnelle Lösung. Aber es musste einfach mal raus. Wahrscheinlich kann man dem auch gar nicht so richtig folgen. Dennoch: vielleicht mag jemand seine Einschätzung abgeben, oder mal drüber philosophieren, was er/sie selbst tun würde, oder in die Rolle meines Freundes schlüpfen, oder mir Mut machen, oder oder...
Danke fürs Lesen!
Hallo. Ich kann dich natürlich verstehen. Ihr seid ja schon so lange zusammen, das möchte man eigentlich nicht wegwerfen, zumal man scheinbar ja auch einen tollen Draht zu seiner Familie hat. Wenn er aber nicht hinterher ist, sich einen Therapeuten zu suchen, sehe ich ehrlich gesagt schwarz. Immerhin wart ihr deswegen ja schon einmal bei einem Doc. Der euch das geraten hat. Das macht doch den Schritt einfacher, ihm zu sagen, wenn er sich keinen Therapeuten sucht, suchst du einen für eine Paartherapie. Das wäre allerdings dann für mich der letzte Ansatz den ich dann noch angehen würde. Will er das nicht und kommt er auch sonst nicht in die Gänge, würde ich eure Beziehung als gescheitert ansehen. Und denk daran: du bist ja nicht allein. Du hast ja eine Tochter. Und Freunde findet man auch wieder wenn man Aktivitäten dann wieder für sich findet, die einem Spaß machen, zum Beispiel in einen Hundeverein/Gruppe oder ähnliches.
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Ich kann dich gut verstehen. 9 Jahre ist eine lange Zeit. Und für deine Tochter ist er quasi ein VaterersatzDie Entscheidung kann leider keiner für dich treffen. Für mich hört es sich aber etwas an, als ob du gar nicht mehr möchtest. Alle sagen immer, man muss reden und kämpfen. Aber wenn der Mann nicht viel dazu sagt, bringt es auch nichts.
Auf einen Termin beim Therapeuten mus dein Freund wahrscheinlich lange warten, wenn er nicht gerade privat versichert ist. Die haben oft lange Wartezeiten. Und ob das dann tatsächlich was bringt, weißt du auch noch nicht. Du musst wissen, ob du bereit bist noch 1 Jahr zu warten und zu hoffen oder nicht.
Oft ist es jedoch tatsächlich so, dass, wenn der Gedanke an einer Trennung da ist, dieser auch immer wieder kommt und man ggf zu lange bleibt. Anderseits willst du den Menschen, der dir jahrelang wichtig war ja nicht einfach aussortiert, nur weil es ihm gerade scheinbar nicht so gut geht. Daher musst zu dir selber ehrlich sein, ob du bereit bist zu kämpfen und die Beziehung halten möchtest. Hast du innerlich schon abgeschlossen? Sei ehrlich zu dir selbst. Dann würde ich es auch in die Tat umsetzen.
Finanziell bekommst du dann doch bestimmt Leistungen vom Amt.
Natürlich ist die Entscheidung gerade mit einem Kind auch noch etwas schwerer.
Nimm dir einfach die Zeit zu überlegen was du wirklich willst. Zeit genug alleine scheinst du ja (leider) zu haben. Du sollst glücklich sein. Aber du sollst deine Entscheidung später auch nicht bereuen.
Wenn du dauerhaft nicht zufrieden bist oder dich unglücklich fühlst, bringt es nichts....
Alles Gute für dich.
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Hallo. Ich kann dich natürlich verstehen. Ihr seid ja schon so lange zusammen, das möchte man eigentlich nicht wegwerfen, zumal man scheinbar ja auch einen tollen Draht zu seiner Familie hat. Wenn er aber nicht hinterher ist, sich einen Therapeuten zu suchen, sehe ich ehrlich gesagt schwarz. Immerhin wart ihr deswegen ja schon einmal bei einem Doc. Der euch das geraten hat. Das macht doch den Schritt einfacher, ihm zu sagen, wenn er sich keinen Therapeuten sucht, suchst du einen für eine Paartherapie. Das wäre allerdings dann für mich der letzte Ansatz den ich dann noch angehen würde. Will er das nicht und kommt er auch sonst nicht in die Gänge, würde ich eure Beziehung als gescheitert ansehen. Und denk daran: du bist ja nicht allein. Du hast ja eine Tochter. Und Freunde findet man auch wieder wenn man Aktivitäten dann wieder für sich findet, die einem Spaß machen, zum Beispiel in einen Hundeverein/Gruppe oder ähnliches.
Lieber Michael,
vielen Dank erstmal für die Antwort.
Gestern Abend habe ich mit ihm gesprochen... es hat sich alles wieder im Kreis gedreht.
Ich bin schuld, dass er sich nicht männlich fühlt, ich gebe ihm das Gefühl, dass er das 5. Rad am Wagen ist... Er will sich einfach nicht eingestehen, dass er da ein Problem mit sich selbst hat, das ich nicht lösen kann.
Ich mache den letzten Versuch einer Paartherapie, weil ich denke, dass er, selbst wenn er zu eine/r Therapeut*in geht, gar nicht das eigentliche Theme bespricht, sondern wieder vorschiebt, dass es ihm zu unordentlich ist und er sich da einfach nicht wohlfühlt und deshalb immer rummeckert. Er hatte nämlich schon zwei-drei Termine bei einer Therapeutin, wo es nicht so richtig gepasst hat und die hat ihm gesagt, dass sie ihn total verstehen kann, wenn er sich zuhause nicht wohlfühlt, dass er da unleidig wird. Das war für mich echt ein Schlag ins Gesicht. Offenbar hat er nur davon erzählt und den Rest einfach komplett ausgelassen. Von daher ist es wahrscheinlich eh das Beste, wenn wir gemeinsam wo hingehen, wo man auch meine Seite hört und er nicht vor seinen Problemen davonlaufen kann.
Wenn das nichts bringt, dann muss ich wohl in den sauren Apfel beißen und es beenden. Denn du hast, dann sind wir einfach gescheitert.
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Ich kann dich gut verstehen. 9 Jahre ist eine lange Zeit. Und für deine Tochter ist er quasi ein VaterersatzDie Entscheidung kann leider keiner für dich treffen. Für mich hört es sich aber etwas an, als ob du gar nicht mehr möchtest. Alle sagen immer, man muss reden und kämpfen. Aber wenn der Mann nicht viel dazu sagt, bringt es auch nichts.
Auf einen Termin beim Therapeuten mus dein Freund wahrscheinlich lange warten, wenn er nicht gerade privat versichert ist. Die haben oft lange Wartezeiten. Und ob das dann tatsächlich was bringt, weißt du auch noch nicht. Du musst wissen, ob du bereit bist noch 1 Jahr zu warten und zu hoffen oder nicht.
Oft ist es jedoch tatsächlich so, dass, wenn der Gedanke an einer Trennung da ist, dieser auch immer wieder kommt und man ggf zu lange bleibt. Anderseits willst du den Menschen, der dir jahrelang wichtig war ja nicht einfach aussortiert, nur weil es ihm gerade scheinbar nicht so gut geht. Daher musst zu dir selber ehrlich sein, ob du bereit bist zu kämpfen und die Beziehung halten möchtest. Hast du innerlich schon abgeschlossen? Sei ehrlich zu dir selbst. Dann würde ich es auch in die Tat umsetzen.
Finanziell bekommst du dann doch bestimmt Leistungen vom Amt.
Natürlich ist die Entscheidung gerade mit einem Kind auch noch etwas schwerer.
Nimm dir einfach die Zeit zu überlegen was du wirklich willst. Zeit genug alleine scheinst du ja (leider) zu haben. Du sollst glücklich sein. Aber du sollst deine Entscheidung später auch nicht bereuen.
Wenn du dauerhaft nicht zufrieden bist oder dich unglücklich fühlst, bringt es nichts....
Alles Gute für dich.
Liebe Alena,
vielen Dank für deine Antwort.
Wir haben gestern noch lange gesprochen, siehe Antwort oben.
Der Entschluss es noch mit der Paartherapie zu probieren, ist nun wirklich mein letzter Anlauf. Ich bin bereit da noch Arbeit reinzustecken. Es gibt bestimmt Dinge, die ich besser machen kann, auf die ich mehr Achten muss. Ich weiß, dass ich oft zu gleichgültig bin. Aber es ist halt auch schwer für mich, emotionale Nähe zuzulassen, wenn ich mich eigentlich nur alleingelassen fühle.
Finanziell bekomme ich wahrscheinlich keine Leistungen mehr. Ich falle grad so noch ins Bafög, da bin ich zumindest dahingehend abgesichert, aber das reicht für Miete und Leben trotzdem überhaupt nicht. Aber dann such ich mir einfach noch nen Job. Irgend einen Weg finde ich schon und ich bin ja in einem Jahr fertig und kann dann voll verdienen. Ich hab schon andere Sachen hinbekommen, da mach ich mir eigentlich gar keine Sorgen. Es ist nur so, dass wir uns schon ausgemalt haben, dass wir uns Eigentum anschaffen wollen, wenn ich fertig bin, dass wir uns eine größere Wohnung oder ein kleines haus holen mit einem schönen, kleinen Garten... und diese Zukunftsvision, auf die ich mich eigentlich so gefreut habe sie in die Tat umzusetzen, droht grad zu zerplatzen und unerreichbar zu werden. Sich dafür unglücklich zu machen ist natürlich auch Blödsinn, klar, aber das hat mich die letzten Jahre irgendwie getragen.
Danke dir noch mal
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Lieber Michael,
vielen Dank erstmal für die Antwort.
Gestern Abend habe ich mit ihm gesprochen... es hat sich alles wieder im Kreis gedreht.
Ich bin schuld, dass er sich nicht männlich fühlt, ich gebe ihm das Gefühl, dass er das 5. Rad am Wagen ist... Er will sich einfach nicht eingestehen, dass er da ein Problem mit sich selbst hat, das ich nicht lösen kann.
Ich mache den letzten Versuch einer Paartherapie, weil ich denke, dass er, selbst wenn er zu eine/r Therapeut*in geht, gar nicht das eigentliche Theme bespricht, sondern wieder vorschiebt, dass es ihm zu unordentlich ist und er sich da einfach nicht wohlfühlt und deshalb immer rummeckert. Er hatte nämlich schon zwei-drei Termine bei einer Therapeutin, wo es nicht so richtig gepasst hat und die hat ihm gesagt, dass sie ihn total verstehen kann, wenn er sich zuhause nicht wohlfühlt, dass er da unleidig wird. Das war für mich echt ein Schlag ins Gesicht. Offenbar hat er nur davon erzählt und den Rest einfach komplett ausgelassen. Von daher ist es wahrscheinlich eh das Beste, wenn wir gemeinsam wo hingehen, wo man auch meine Seite hört und er nicht vor seinen Problemen davonlaufen kann.
Wenn das nichts bringt, dann muss ich wohl in den sauren Apfel beißen und es beenden. Denn du hast, dann sind wir einfach gescheitert.
Ist genau das, wo ich sagen würde, das kann etwas bringen. Wenn er sich darauf nicht einlässt oder bei der Therapie nichts rauskommt soll es wohl nicht sein. Viel Glück dass es vielleicht doch noch etwas daraus wird.
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Verständlich. Der Traum scheint zu platzen. Das ist immer traurig. Und du selber bist ja sicherlich auch traurig, falls du gehen musst/solltest.
Ich drück euch die Daumen. Vielleicht könnt ihr es noch retten.Berichte gerne.
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Er klingt antriebslos. Wenn er das ist, würde ich den Therapeut suchen, vorher fragen ob das in Ordnung ist.
Dann mehrere anrufen und die Themen durchgehen. Die Therapeuten die dir erstmal das beste Feedback geben, dir kompetent vorkommen und nicht nur Honig ums Maul schmieren dass du ja wieder kommst, die würde ich ihm vorschlagen, egal wie lange man auf einen Termin wartet. Selbst wenn du dich von ihm trennst, hätte er immer noch n hoffentlich kompetenten Therapeuten in der Hand.
Den Termin muss er dann aber selbst ausmachen.
Auch solltest vorschlagen nach paar Sitzungen mal mitzukommen.
Außerdem klingt deine Erzählung danach als hätte er werder Freunde noch gute Arbeitskollegen.
Wäre noch ein Thema.
Ich schwafel meinen Freund nicht mit Details zu bei Themen von der er keine Ahnung hat und schon gar kein Interesse. Erstens merkt man sowas und zweitens gibt es da doch gar nicht das gewünschte Feedback. Dafür habe ich andere Leute wi ich das ablassen kann.
Hat er wohl nicht.
Wie geht es deiner Tochter bei alldem?
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Er klingt antriebslos. Wenn er das ist, würde ich den Therapeut suchen, vorher fragen ob das in Ordnung ist.
Dann mehrere anrufen und die Themen durchgehen. Die Therapeuten die dir erstmal das beste Feedback geben, dir kompetent vorkommen und nicht nur Honig ums Maul schmieren dass du ja wieder kommst, die würde ich ihm vorschlagen, egal wie lange man auf einen Termin wartet. Selbst wenn du dich von ihm trennst, hätte er immer noch n hoffentlich kompetenten Therapeuten in der Hand.
Den Termin muss er dann aber selbst ausmachen.
Auch solltest vorschlagen nach paar Sitzungen mal mitzukommen.
Außerdem klingt deine Erzählung danach als hätte er werder Freunde noch gute Arbeitskollegen.
Wäre noch ein Thema.
Ich schwafel meinen Freund nicht mit Details zu bei Themen von der er keine Ahnung hat und schon gar kein Interesse. Erstens merkt man sowas und zweitens gibt es da doch gar nicht das gewünschte Feedback. Dafür habe ich andere Leute wi ich das ablassen kann.
Hat er wohl nicht.
Wie geht es deiner Tochter bei alldem?
Liebe Adele,
danke erstmal für deine Einschätzung.
Das Problem ist, denke ich, dass er gar nicht sieht, dass er ein Problem hat. Selbst wenn ich einen Therapeuten oder eine Therapuetin briefe, wird er es kaum einsehen. Wir waren ja gemeinsam beim Hausarzt und der hat, ganz unabhängig von mir, zu ihm gesagt, dass er wohl ein Selbstwertproblem hat und auch das hat er sofort abgestritten. ICH soll daran schuld sein, dass er sich nicht wertvoll fühlt, das hätte sich erst durch mich so entwickelt. Daher denke ich, dass eine gemeinsame Therapie am sinnvollsten ist. Er muss es einfach erstmal verstehen, dass er da ein Problem hat. Natürlich ist er nicht allein an unseren Problemen schuld. Ich bin bestimmt auch nicht einfach und kann viel ändern. Aber ich glaube einfach, dass es nicht viel Sinn macht, wenn er sich immer schlechter fühlt. Ich kann und will das nicht auffangen und alles nach ihm richten müssen, damit er sich gut fühlt. Wo bleibe ich da?
Er hat tatsächlich keine Freunde. Das hat er komplett einschlafen lassen. Er hat aber auch nen schlechten Freundeskreis in seiner Jugend gehabt und von denen hat er sich dann halt irgendwann distanziert und da keine neuen Freundschaften geschlossen. Ein Freund ist ihm geblieben, der auch den Absprung aus diesem Millieu geschafft hat. Aber viel Kontakt ist da nicht... die sehen sich halt 1-2 mal im Jahr oder auch mal ein Jahr gar nicht. Seine Arbeitskollegen sind nicht so wirklich auf seiner Wellenlänge. Er versteht sich mit ihnen, aber das wars.
Meine Tochter verzieht sich meistens in ihr Zimmer, um Konfrontationen mit ihm aus dem Weg zu gehen. Ich bin dann halt öfter mal bei ihr oder wir nutzen die Zeit, wenn er nicht da ist. Es ist schwierig. Sie arrangiert sich, wie ich halt auch.
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Ich hab auch den Fehler gemacht und bin wegen der Kinder bei meinem Mann geblieben (23 Jahre) obwohl ich überhaupt nichts mehr für ihn empfand. Habe dann aber beschlossen, dass das Leben zu kurz ist für Kompromisse und haben uns scheiden lassen. Haben noch immer Kontakt wegen der Kinder und verstehen uns sehr gut. Ich kenne sehr viele Paare die aus Gewohnheit, Bequemlichkeit, der Kinder bzw. haus zusammenbleiben. Das ist der größte Fehler!!
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Ich hab auch den Fehler gemacht und bin wegen der Kinder bei meinem Mann geblieben (23 Jahre) obwohl ich überhaupt nichts mehr für ihn empfand. Habe dann aber beschlossen, dass das Leben zu kurz ist für Kompromisse und haben uns scheiden lassen. Haben noch immer Kontakt wegen der Kinder und verstehen uns sehr gut. Ich kenne sehr viele Paare die aus Gewohnheit, Bequemlichkeit, der Kinder bzw. haus zusammenbleiben. Das ist der größte Fehler!!
Liebe Whynot,
also wegen meiner Tochter bleibe ich nicht. Ich empfinde durchaus noch was für ihn. Es tut mir weh, wenn ich dran denke, dass wir nicht mehr zusammen sind. Aber im Moment tut es noch mehr weh mit ihm zusammen zu sein. Ich hoffe, dass wir es irgendwie wieder hinbekommen. Auf jeden Fall stimmt unsere Kommunikation nicht. Er redet gerell zu wenig und ich hab irgendwie auch aufgehört im Laufe der Zeit. Mir scheint es immer so, als wäre für ihn immer alles okay wie es ist, bis ich anfange mich zu beschweren. Erst dann fällt ihm auf, dass für ihn ja auch was nicht passt.
Freut mich, dass du für dich bzw. euch ein gutes Ende gefunden hast.
LG
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Mein Ex hat sich auch immer beschwert, dass ich zuwenig rede. Aber das ist halt meine Art, ich bin halt so und kann mich nicht ändern. Er hat mich immer in Grund und Boden geredet, ich hatte keine Chance zu argumentieren. Irgendwann hab ich einfach resigniert. Aber ich weiß, dass er es heute bereut mich so behandelt zu haben und ich habe gehört, dass er mich sofort wieder "nehmen" würde. Aber bei mir ist der Ofen defintiv aus!
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Vielleicht hilft Dir folgendes bei der Suche nach einer richtigen Entscheidung.
Ich bin geschieden und jetzt wieder Verheiratet (aktuell mit einem nicht ganz so kleinen Problem in der Beziehung).
Als ich mit meiner erste Frau in den Dauerkriesenmodus gerutscht bin habe ich eine Entscheidung über eine Trennung immer vor mir weg geschoben, schon allein wegen unserer zwei gemeinsamen Kinder - letztendlich kam es doch zur Trennung. Damals habe ich nur Eiseskälte in meinem Herzen gespührt wenn ich an meine erste Frau gedacht habe. Unvermeidbares lässt sich nur aufschieben.
Heute wo ich mit meiner zweiten Frau auch ein Problem habe schaue ich in mich rein und frage mich was ich spühre wenn ich an sie denke. Wenn ich trotz Beziehungskriese an meine zweite Frau denke wird mir warm im Herz und der Gedanke an sie zaubert ein Lächeln auf mein Gesicht.
Schau also in Dich rein und dann weißt Du was Du tun musst.
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