hallo anna,
wieso hast du den rat deines therapeuten denn mit einem "na toll" abgeschmettert ... hast du mal versucht, dir dein verhalten ohne bewertung anzuschauen? dir klar zu machen, wo du gerade stehst, ohne es im gleichen atemzug zu verurteilen? bestimmt wäre das hilfreicher, als so zu leben, als wärest du ein anderer mensch als der, der du in diesem moment bist.
so gehst du doch kein stück auf das ein, was in dir ist. spielst eine rolle. gibst etwas vor, was du im moment einfach (noch?) nicht bist. mir kommt es so vor, als würdest du dich selbst übergehen und dich dann wundern, warum du unglücklich bist.
frag dich mal, warum du heiraten willst. was erhoffst du dir davon, soll sich etwas in dir dadurch verändern? soll die ehe den "reiz" in dir zum verschwinden bringen, der dir so zu schaffen macht?
schau dir an, worum es bei dem *reiz* überhaupt geht. soll er etwas überdecken, kompensieren? wo entspringt er?
machst du das alles eigentlich im stillen kämmerlein und mit dir selbst aus? du hattest geschrieben, dass du dir hilfe suchen willst, das finde ich sehr gut.
und dein verlobter - wieviel weiß er über dich, deine zweifel, dein vorleben? ich meine, weiß er, worauf er sich einlässt? das ist nicht böse gemeint ... aber ihr wollt heiraten. euer leben gemeinsam verbringen. soll das auf diesen inneren wie äußeren *nebelfeldern* aufgebaut sein?
wie nah steht ihr euch denn wirklich, dass du ihm deine gedanken (nicht) anvertrauen magst?
meine gedanken dazu.
liebe grüße