Ich habe lange in einem britischen Unternehmen gearbeitet. Ich komme sehr gut zurecht, wenn man durch posiives Lob verstärkt wird. In dem Unternehmen war es oft so, dass man erst mal das positive hervorhob und dann am Ende nochmal das weniger Gute betont wurde. Das konnte ich dann in dieser Kombination annehmen.
Jetzt arbeite ich wieder in einem deutschen Unternehmen und das einzige was mir meine Kollegin immer entgegenbringt ist Kritik. Es handelt sich dabei meist um so Ordnungsgeschichten. Dinge, die dann irgendwo falsch hingestellt wurden, nicht ordentlich genug....
Ich kann damit total schlecht umgehen, fühle mich wie in ein Korsett gesteckt. Es zieht mich total runter. Die Strukturen dort sind eingefahren, alt, authistisch. Alles muss so sein, wie es immer war und ich fühle mich als müsste ich mich dem unterordnen. Irgendwie dreht sich dadurch alles in so eine Negativspirale. Es liegt aber auch daran, dass die Kollegin sonst so keine Gesprächsinhalte einbringt. Also alles beschränkt sich darauf, wie Dinge besser gemacht werden sollen. Kann mir jemand sagen, wie ich damit besser umgehen kann, zumindest, dass mich das innerlich nicht so runterzieht?
Das letzte Mal habe ich mich so angestrengt, mich verausgabt, mehr geleistet als ich konnte und dann kam wieder nur die Bemerkung, dass eine winzige Sache schlecht gewesen sei. Einerseits will ich mich dem ja auch gar nicht unterorden, da ich selber total locker drauf bin, wenn jemand irgendwo neu anfängt und immer das positive verstärke. Aber ich passe mich extremst an, immer angespannt nichts falsch zu machen. Furchtbar dieser Druck, den ich mir wohl selber auferlege. Denn es sind eigentlich Dinge, die ja nicht unbedingt die Arbeitsabläufe stören, gefährden.