Hallo,
Ich lese nun schon seit Wochen diverse Foreneinträge und bin nun auf Ratschläge und Erfahrungen gespannt, da ich langsam nicht mehr weiter weiß.
Ich (w,28) bin seit 8,5 Jahren mit meinem Freund (29) zusammen. Seit längerer Zeit merke ich immer wieder, dass ich unglücklich in der Beziehung bin. Ich habe das Gefühl, dass sich mein Freund nicht mehr wirklich für mich interessiert und mich nicht mehr begehrt.
Seit ca. +- 1 1/2 Jahren haben wir i.d.R. Nur noch 1x pro Monat sex. Ich habe mMn alles versucht, aber wurde im Schnitt von 10 Versuchen 9x abgewiesen. Ich habe ihn schon oft drauf angesprochen, irgendwann reagierte er nur noch genervt davon. Er sagt er hätte Unistress (berufsbegleitendes Studium) und ich würde oft meckern, dann hätte er keine Lust. Es wäre für ihn „erzwungen“ und „emotionslos“. ich kann solche Aussagen nicht verstehen, da mir nie die Lust auf ihn verging. Ich fühle nicht, dass er Mich einfach mal wieder wirklich „will“ und mich begehrt. Phasenweise könnte ich es nachvollziehen aber über einen so langen Zeitraum?! Die Ablehnung führt leider dazu, dass ich mich immer mehr zurück ziehe.
Hinzu kommt, dass er mir zunehmend das Gefühl gibt, sich nicht wirklich für mich zu interessieren und ich mich nicht wertgeschätzt fühle. Situationsbeispiele:
Ich stecke mitten in meiner Bachelorthesis (berufsbegleitend). Seine Aussage: du glaubst doch nicht dass ich jetzt 2 Monate lang jeden Tag koche?!
Ich habe zum 2. mal kein Geschenk zum Geburtstag bekommen.. Wenn ich versuche ihm zu erklären, dass es mir nicht um das Geschenk geht, behauptet er, es gehe mir sehr wohl nur um das Geschenk, sonst würde ich das nicht erwähnen.
Essensvorbereitung für einen Geburtstag. Ich frag ihn ob er mir hilft. „Nö hab jetzt keine Lust“. Außerdem meinte er, ich könnte ja meine Zeit besser planen und es war abgesprochen dass ich mich um den Salat kümmer und er sich um was anderes (= ein Anruf bei seiner Mama, da sie es gemacht hat..). Ich könne nur nicht akzeptieren, dass er jetzt keine Lust hat.
In einem Streit hat er auch mal gesagt, die Beziehung wäre nur noch ein Aushalten für ihn. Die Aussage hat er aber 5 min später revidiert bzw. behauptet, er hätte es nie gesagt. Denke das reicht als kleiner Einblick..
Dazu muss ich sagen, dass es natürlich nicht permanent so ist und wir uns sonst wirklich sehr gut verstehen und auf einer Wellenlänge sind, gleiche Interessen was Unternehmungen angeht (auch wenn die in letzter Zeit sehr selten geworden sind), Ansichten zum Großteil teilen etc. Ich weiß auch dass er mich sehr liebt und ich ihn.
Mittlerweile denke ich aber, dass ich über die „Trauerphase“ hinweg bin und einfach nur noch sauer darüber bin. Dass das nicht förderlich ist weiß ich. Ich habe immer gedacht, ich würde ihn heiraten und mit ihm alt werden, aber zweifel nun immer mehr daran.
Vor 2 Monaten habe ich ihm gesagt, dass ich weg bin wenn es sich nicht ändert. Er gibt sich auch mehr Mühe aber ich fühle mich, als könne ich das nicht richtig annehmen. Da ist so ein komisches Gefühl in mir. Ich möchte das gerne annehmen aber KANN einfach nicht. Das hatte ich noch nie! Und das verwirrt mich so.
wenn er dann wieder so lieb zu mir ist tut es mir unheimlich leid, dass ich solche Gedanken hab und auch über eine Trennung nachdenke. Er würde aus allen Wolken fallen und ich würde ihm sein Herz brechen. Gleichzeitig schnürt es mir die Luft ab, wenn ich daran denke ohne ihn zu leben. Andererseits kann ich auch nicht so weiter leben. Ich mach mir nur noch Gedanken. Zu allem übel kommt hinzu, dass ich Interesse für andere Männer entwickel. Das war vorher nie! Der Fall. Das macht mir echt Sorgen.
Ich bin ratlos, weiß nicht ob ich übertreibe und bessere Zeiten kommen oder ich besser gehen sollte. Aber wer sagt dass es mit jemand anderem nicht ähnlich wird nach so einer langen Zeit?! Oder aber betrachte ich alles zu negativ? Vielleicht sogar zu egoistisch? Er ist mein erster Freund und Vergleichsmöglichkeiten habe ich somit nicht (auch nicht im Freundeskreis, da niemand bisher eine so lange Beziehung hatte).
Danke & viele Grüße