an0N_1224888099zJa ich *meld*
Liebe Sternenhimmel,
ohne es zu wollen habe ich auch diese hässliche abstoßende Seite in mir entdecken müssen.
Ich glaube, mein Freund war nur der Auslöser, ein Vehikel, die Ursache muss aber doch tiefer liegen, in mir selber irgendwo.
Das Schlimme ist, also ich hab ganz oft und lange versucht das vom Kopf her in den Griff zu kriegen. Aber das kannst du vergessen, das bringt gar nichts!! Irgendwann war es JEDESMAL wie bei nem Gummiband, mein Kopf zog dran und es schnalzte früher oder später umso stärker in diesen suchtartigen Beziehungswahnsinn zurück.
Also manchmal dachte ich echt ich werde verrückt. Ich kannte mich überhaupt nicht mehr, total außer Kontrolle, und vor allem überraschten mich die Ausbrüche selber ... ich konnte gutgelaunt mit ihm zu ner Party gehen und plötzlich in einer Sekunde hakte es dann aus. Wegen absoluter Kleinigkeiten! Ich sah mich dann oft mit seinen Augen ... eine total klammrige, hysterische Person, die ihm keine Luft mehr zum Atmen ließ, und hasste mich umso mehr dafür.
Und dazu die pure Verzweiflung, die Angst alles dadurch nur noch schlimmer zu machen, und genau diese Angst ließ mich dann nicht aufhören und alles nur noch mehr auf die Spitze treiben.
Ich bin nun 35, in meinem ganzen Leben habe ich mich NIE so verhalten!! Im Gegenteil, immer schön ruhig, fröhlich, ausgeglichen ... und wie ich dachte auch selbstbewusst. Aber das war wohl kein echtes Selbstbewusstsein, sonst wäre mir so was wie mit IHM nie passiert.
Ich versuche im Moment herauszufinden wo der Knackpunkt liegt.
Es klingt blöd aber ich glaube, man muss sich wirklich selbst akzeptieren lernen.
Mir ist aufgefallen dass ich mich doch irgendwie immer über das Feedback von anderen definiert habe. Ich komme bei Männern ganz gut an und habe mich dran gewöhnt mich gut zu fühlen wenn jemand sich für mich interessiert. Ich blühe dann auf und fühle mich verliebt, aber vielleicht ist es gar nicht wirklich echt, sondern nur die Freude an der Selbstbestätigung, das Gefühl wenigstens einer Person etwas wert zu sein.
Ich weiß es liegt an meiner Kindheit, das muss ich hier jetzt nicht vertiefen.
Denn sonst würde man sich doch auch "nette" Männer suchen und nicht komplizierte oder distanzierte oder so. Ich weiß ja nicht wie deiner ist? Ich hatte immer so schwierige in die ich wirklich verliebt war, bei denen WUSSTE ich aber trotzdem dass sie mich auch liebten, daher war es nie so schlimm wie bei meinem letzten Freund, der mir total die kalte Schulter zeigen konnte. Und die netten waren mir schnell zu langweilig und ich hab mit ihnen Schluss gemacht.
Also dass da was nicht stimmt ist klar.
Helfen konnt ich dir jetzt sicher nicht, aber diese Ausbrüche, das Ausrasten, dieses Entsetzen über sich selbst, dieser Selbsthass und dass man sich nur noch fühlt wie ein winziger nicht lebenswerter Mist, und dass man genau weiß dieser Mensch hat diese Macht über einen und man kann sich einfach nicht befreien, das kenn ich auch zu gut und vielleicht tröstet dich das doch etwas.
Ich bin über den Typ imemr noch nicht ganz drüber, am Rande gesagt, aber es geht aufwärts und ich bin froh, durch diese schlimme Erfahrung hoffentlich und endlich auf dem richtigen Weg zu dem zu sein, was ich eigentlich bin oder sein sollte.
lG Glen