Hallo Maggie,
ich mag Dir antworten, auch wenn ich mich mit 'Feminist' nicht angesprochen fühle (ich mag Frauen, aber als Feminist seh ich mich nicht).
Es gibt Beziehungen, die krank machen und Du scheinst in einer solchen gesteckt zu haben. Du kannst Dich drehen und wenden wie Du willst. Du kannst Dir die Haare abschneiden, sie färben und die Konturen Deines Körpers unter weiten Umhängen verstecken, es wird nichts nutzen. Dein Freund wird die Ängste, die ihn beherrschen, nicht verlieren und er wird sie vermutlich nur mit professioneller Hilfe in den Griff kriegen.
Es ist tragisch, wenn man so starke Emotionen für jemanden verspürt, der derart gestrickt ist, aber die einzige Hilfe, die Du ihm geben kannst, ist, ihm höflich aber unmissverständlich klar zu machen, dass seine Ängste die Ursache für die Schwierigkeiten zwischen Euch sind. Vielleicht reagiert er ja, wenn er erkennt, was er verliert. Aber wenn nicht, bleibt Dir nichts anderes, als stark zu bleiben und nicht wieder in dieses krank machende Verhältnis zurückzukehren.
Und vielleicht hilft Dir die Vorstellung, dass es Männer geben soll, die es geniessen, wenn sie spüren, dass ihre Partnerin auf viele Männer wirkt, denen es aber fern liegt, sie einzuschränken, sondern die darauf vertrauen, dass sie sich so verhält, wie sie es auch von ihrem Partner erwartet. Und vielleicht wartet irgendwo so ein Exemplar auf Dich ...
Stell vor die Frage 'Wen und wie stark liebe ich?' die Überlegung 'Was oder wer tut mir gut und was oder wer schadet mir?'. Trotz noch so starker Gefühle kannst Du keine Beziehung führen, in der Dich laufend Schmerzen erwarten.
Die Alternative lautet aber nicht, sich die Kugel zu geben (höchstens in Schokoladenform wie jemand so schön schrieb), sondern los zu lassen, wenn keine Besserung in Sicht ist und wieder offen für eine neue Beziehung zu werden.
Kopf hoch, blonde Maus, es ist immer Licht am Ende des Tunnels, Du darfst nur nicht auf dem Weg dorthin stehen bleiben.
F.