Ein ähnlicher thread hat mich gerade zum Nachdenken gebracht.
Die weichen, übersensiblen, gerade auch oft über-passiven Männer, die Softies der Siebziger, die Metros der Neunziger, die Windeleier von heute...korrumpieren sie den Charakter einer Frau?
Stimmt es, was eine Schreiberin meinte, dass Frauen immer verhärmter und aggressiver werden, je mehr Zeit sie mit einem so weichlichen Mann verbringen?
Mich hat diese Aussage fast erschrocken, aber (und gerade darum) ich habe mich darin wiedergefunden. Auch bei mir war es definitiv so, dass sich mein Charakter mit einem schwachen Partner zum Negativen gewandelt hat. Ich wurde mit der Zeit richtig "bissig" und biestig, weil ich innerlich so wütend über seine Passivität war, und entwickelte plötzlich Seiten an mir, die lange - zum Glück - unentdeckt schlummerten. All das Gemeine, Gewaltsame kochte während der Beziehung zu einem über-passiven Mann in mir hoch, ich wurde zunehmend intoleranter, rüder in der Sprache und unbeherrschter im Benehmen -- nein, noch kein Hooligan, aber doch eine sehr unausgeglichene Frau. Meine jetzige Beziehung ist völlig eskaliert in einem Ausbruch der Gewalt -- und dieser Mann ist nach Aussen hin die grösste Weichflöte der Welt.
Könnte das ein dynamisches Muster sein, das auf viele Frauen zutrifft: je schwächer der Mann --- umso härter die Kompensationsleistung für die Frau, umso grösser Frust und Aggression?