Mein Partner hat sich auf eine Stelle beworben, die 800 km entfernt ist. Als ich fragte, wie er auf so eine Idee komme und ich ihm noch einmal verdeutlichte, dass ich mich beruflich für 2 Jahre verpflichtet habe, sagte er mehr oder weniger lächelnd: Wo ein Wille ist ist auch ein Weg!
Ich habe ihm daraufhin x -mal meine Bedenken geschildert - hat wohl nichts genützt. Das Vorstellungsgespräch ist gelaufen und es sieht so aus, als würde er den Job bekommen. Man muß dazu sagen, dass der Job unheimlich super ist und er vermutlich den Fehler seines Lebens machen würde, ihn nicht zu nehmen. Und in finanzieller Hinsicht wird es auch viel besser. Ein Job, der ihm so richtig gut tut!
Nur ich kann nicht mit (was er irgendwie nicht erkennt). Und irgendwie will ich auch nicht 800 km weit weg. Aber ich kann auch nicht. Ich fühle mich so übergangen. Er geht keine Risiken beim Jobwechsel ein, aber von mir wird jetzt erwartet, einfach mitzukommen und alles stehen und liegen zu lassen. Aufgrund der Verpflichtung würden Rückzahlungen auf mich zukommen. Das geht ganz klar nicht. Fazit: Ich bleibe zurück.
Ich bleibe in einer Stadt zurück, in der ich so gut wie niemanden kenne und dann noch nicht einmal die Whg. weiterführen kann (wir sind vor 2 Jahren beruflich dorthin gezogen und sind von 6.00-20.00 Uhr "on the road"). Denn er geht ja und dann wird die Miete für mich zu teuer.
Ich fühle mich total hilflos - ich kann`s ihm ja nicht verbieten, und er wäre auch schön blöd, diese Chance nicht anzunehmen - aber trotzdem krieg ich mich gerade nicht mehr ein. Habt ihr auch manchmal das Gefühl, dass man an Männern erst hart arbeiteten muß (bis alles läuft) und trotzdem nie daran profitiert?
Meine Güte, in Anbetracht der Tatsache, wie sehr er schon von mir profitiert hat und ich nun so hängen gelassen werde (denn auch das "Nicht-Einsehen" von Tatsachen empfinde ich als hängen lassen bzw. dieses kurzfristige blinde einseitig optimistische Denken) macht mich irre traurig. Ich habe schlichtweg das Gefühl, genötigt und verlassen zu werden. Er wird das wohl so nicht sehen und auch sagen, dass ein besserer Job im beiderseitigen Interesse ist - aber bitte dann, wenn es beide auch können oder einer nicht seinen eigenen Traum aufgeben muß.
800 km - 6-8 h Zug für 200 oder fliegen für 160 - ich fasse es einfach nicht.
Ich sitze hier im Büro und mir kullern die Tränen vor lauter Enttäuschung.
2 Jahre Fernbeziehung, die man sich nicht leisten kann.
Alle 3-4 Wochen Treffen. Es tut mir leid, aber ich glaube das halte ich nicht aus.
Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie von jmd. in so eine Situation gebracht worden.
Was er hätte tun sollen? Sich erst gar nicht dort bewerben.
Was kann ich jetztnoch tun?