Ich bin so hin- und hergerissen.
Es ist nun eine Woche her, dass ich (21) mich von meinem Freund (27)getrennt habe - eine Entscheidung, die ich mir nicht einfach gemacht habe und über die ich schon mehrere Monate nachgedacht habe.
Wir waren 4 ganze Jahre zusammen - klar gab es viele sehr schöne Momente, die ich richtig arg vermisse, aber es gab schon immer etwas, das mir in der Beziehung fehlte: das war Zuneigung (zumindest sichtbare) und Zärtlichkeit. Wenn ich auf ihn zuging, dann ist er meist zurückgewichen - auch bei einer kleinen Umarmung, bei einem Kuss. So etwas gab es zwischen uns nicht - nur wenn wir abends allein in unserem Bett lagen.
Er kam nie von sich aus. Aber er hatte so etwas auch nie in seiner Kindheit kennen gelernt, aber er machte auch keine Anstalten, sich in dieser Sache verändern zu wollen, wenn ich ihn daraufhin angesprochen habe.
Das zweite ist, das er nie über die Zukunft mit mir sprechen wollte - ich wollte mit ihm zusammenziehen, doch er schreckte davor total zurück und sagte, dass wir das frühestens in ein bis zwei Jahren machen könnten. Auch bei anderen Sachen verkroch er sich und sagte, wer weiß, was da ist und kommt...
ich habe die ganzen Jahre immer um uns gekämpft, ihn abgöttisch geliebt (er ist meine erste große Liebe und ich hatte mir nichts sehnlicheres gewünscht, als mit ihm für immer zusammen zu bleiben, mit ihm eine Familie zu gründen und zu heiraten...) Doch er machte nie den Eindruck, dass er das auch mit mir teilen wollte.
Erst jetzt, wo ich ihm gesagt habe, dass ich nicht mehr kann, dass mich das alles so kaputt gemacht hat, dass ich nicht mehr kämpfen kann, meine ganze Kraft am Ende ist, erst jetzt, erzählt er mir, dass er sich natürlich ein Leben mit mir vorstellen kann und dass er gerne eine zweite Chance hätte. Er sagte zum allerersten Mal in den ganzen Jahren, dass er mich liebt <(vorher sagte er immer, er wüsste nicht, was das ist - damit hat er mir immer extrem weh getan). Er möchte sich ändern.
Ich bin total hin- und hergerissen. Vorher hatte er sich teils einen Dreck geschert, wie es mir in der Beziehung geht und jetzt sagt er so etwas... Kann ich dem denn trauen? Was soll ich nur machen? Die Woche ohne ihn, war nicht viel anders als sonst, denn es gab öfters Wochen, wo wir uns nicht gesehen haben. Allerdings hatte ich gestern ein ganz schönes Tief, als ich es seiner Schwester erzählte, die auch gleichzeitig eine sehr gute Freundin von mir ist. Ich musste den ganzen Abend weinen, dachte an die schönen Stunden, aber auch an die vielen Momente, wo er mir weh getan hat.
Kann sich denn ein Mensch überhaupt ändern, wenn er es eigentlich nie gelernt hatte, Gefühle zu zeigen?