Überlegungen
Du fokussierst das auf Männer und auf die heutige Zeit ("nicht mehr").
Ich denke, das könnte man ein bißchen differenzierter aufziehen:
== Generell gibt und gab es immer Menschen, und zwar Männer wie Frauen, die in ihrer Umgebung jemanden brauchen, der ihnen unterlegen zu sein scheint, um ihr eigenes Ego zu stabilisieren. Da hat sich glaube ich nicht viel im Laufe der Zeit geändert.
== Nicht jeder Mensch, der von sich behaupten würde er/sie sei selbstbewußt, ist das auch wirklich. Viele versuchen aus eigener Schwäche, den Partner zu dominieren, einfach aus Angst. Darunter fallen nicht wenige Frauen, denen die Frauenbewegung ins Aufgabenheft geschrieben hat, sie müßten stark sein. Es sind aber eben nicht alle stark und so übertünchen sie in ihrer Not ihre Schwäche mit dominantem Auftreten.
== Wirklich selbstbewußte Menschen haben es nicht nötig dominant, aggressiv und herrisch aufzutreten. Sie sind eher kompromissbereit und unterstützend, weil sie sich ihrer selbst sicher genug sind. Diese Menschen sind für die meisten Menschen eine angenehme Gesellschaft. Das gilt umso mehr in engen Partnerschaften wie Beziehungen. Da ist jeder selbstbewußte Partner ein Gewinn, egal ob Mann oder Frau, es sei denn das Gegenüber hat so starke Probleme mit seinem Ego, dass sie einen schwachen Partner brauchen aus den oben beschriebenen Notwendigkeiten.
== Generell ist die Tendenz wohl, dass es gesamtgesellschaftlich schwieriger geworden ist, "Mann" zu sein, da die Aufgaben aus denen viele Männer ihre Rolle und damit subjektive Daseinsberechtigung definiert haben, immer mehr in Frage gestellt werden. Ebenso haben heute mehr Eltern denn je, aus der gleichen Verunsicherung heraus, ein Problem ihre Jungs richtig auf das Leben vorzubereiten. Das Ergebnis sind heute sicher mehr unsicher Männer als früher. Da ist vielleicht die einzige zeitliche Komponente.
jaja