Guten Morgen,
ich möchte Ihnen/Euch mal mein derzeitiges Problem schildern.
Nach langjähriger Ehe wurde ich im letzten Jahr geschieden. Meine beiden Kinder sind volljährig. Seit einiger Zeit bin ich wieder mit einem Mann zusammen, an dem ich viele gute Eigenschaften erkannt habe. Jeder hat seine eigene Wohnung ( er ist ebenfalls geschieden ). Wir sehen uns nicht jeden Tag, telefonieren aber täglich und, wenn wir zusammen sind, machen wir auch viele schöne Unternehmungen. Eigentlich bin ich ganz zufrieden mit der Situation, aber jetzt ist folgendes passiert:
Besagter Mann war viele Jahre Raucher. Trotz eines Herzinfarktes mit Herzstillstand (wurde glücklicherweise mit einem Defribrillator wiedergeholt) und einer anschließenden By-Pass-Operation mit 45 Jahren hat er weiter geraucht. Er hatte bisher immer Partnerinnen, die ebenfalls rauchten. Insofern keine Frage, das zu hinterfragen. Nachdem wir zusammenkamen, merkte er, dass mich das Rauchen abstößt. Wenn wir mal in einer Gaststätte waren, in der geraucht wurde, hatte ich am nächsten Morgen Atemprobleme. Für mich überraschend, hat er dann das Zigarettenrauchen eingestellt, indem er auf die E-Zigarette umgestiegen ist und das Nikotin sukzessive reduziert hat. Relativ schnell war er bei 0 mg Nikotin und kam damit wohl auch gut zurecht. Ich habe ihm das hoch angerechnet. Natürlich hat er selber gemerkt, dass es ihm auch besser ging: er hatte viel mehr Luft und an Ausdauer gewonnen, und er sparte im Monat ich denke mal an die 100 Euro ein, Geld, das er auch gut gebrauchen kann.
Vor einigen Wochen hat er dann bei einer Promo-Veranstaltung eine kleine Packung Zigarillos bekommen. Damit hat es wohl angefangen. Jedenfalls hat er sich jetzt wohl mehrfach wieder Päckchen gekauft; einmal behauptete er, weil er seine E-Zigarette vergessen habe. Es hat sich also wieder eingeschlichen, dass er geraucht hat ( da ich nicht mit ihm zusammen wohne, weiß ich ja nicht, wie viel es war ). Vor zwei Tagen konnte ich dann morgens nicht mehr. Hatte nachts schon davon geträumt und auch wach gelegen, weil ich mir Gedanken machte.
Meine Angst ist, dass er wieder in die Nikotinsucht abrutscht. Als er sich vor dem Frühstück auf dem Balkon einen Zigarillo anmachte, fiel bei mir eine Klappe. Ich konnte nichts mehr sagen und mir kamen die Tränen. Ich bin ins Bad, um mich anzuziehen, habe mir meine Sachen geschnappt und wollte gehen. Er kam zu mir und hat gefragt, was los wäre. Ich habe ihm gesagt, dass er wohl wieder dabei wäre, in die Nikotinsucht abzugleiten und dass ich damit nicht umgehen könne. Als ich ging, hatte er Tränen in den Augen. Ich bin dann weg. Unterwegs versuchte er mich noch mehrfach, auf meinem Handy anzurufen, was ich nicht angenommen habe. Ich ging durch die schöne klare Morgenluft, um den Kopf freizubekommen. Ein paar Tränchen sind auch geflossen. Er kam mir dann mit dem Auto hinterher, stellte es irgendwo im Halteverbot ab und kam mir dann entgegen. Er weinte und sagte zu mir, dass er mich nicht verlieren wolle und dass er mich aus ganzem Herzen lieben würde. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn auch nicht verlieren möchte, Wir haben uns dann umarmt und im Auto haben wir uns dann weiter unterhalten. Zu meiner Vorgeschichte ist zu sagen, dass ich Jahrelang einen Mann " ertragen " habe, der sehr viel getrunken und geraucht hat und zudem auch Medikamente unzuverlässig nahm, kaum zum Arzt ging, kurz, seine Gesundheit mit den Füßen getreten hat. Um diesen Mann habe ich mir lange großem Sorgen gemacht, und dazu bin ich heute nicht mehr bereit. Ich kann es nicht tolerieren, dass mein Partner, auch bei seiner starken Gefäßvorschädigung, sich vergiftet.
Ich sagte zu meinem Freund, dass ich ihm keine Vorschriften machen wolle, aber mir Sorgen um seine Gesundheit machen würde, auch im Hinblick auf eine gemeinsame Zukunft. Die möchte man doch möglichst gesund und leistungsfähig erleben. Er hat gesagt, dass er sich auch schon Gedanken gemacht hätte und dass er den Willen habe, wieder aufzuhören. Er wisse, dass das Kopfsache sei.
Jetzt habe ich leider einen ellenlangen Text geschrieben, es ging nicht anders-
Falls jemand antwortet, möchte ich bitten, zu schreiben, ob er oder sie Raucher oder Nichtraucher ist und wie es mit dem Partner ist.
Was kann ich tun, um meinen Partner zu unterstützen ? Wie soll ich mich verhalten ?