Hallöchen zusammen,
muss mir mal ein paar Dinge von der Seele schreiben, nachdem ich meinem Mann gerade auch schon eine elendlange WhatsApp geschickt hab und momentan auf seine Antwort warte.
Ich will mal versuchen, unsere Beziehung in kurze Worte zu fassen:
Wir kennen uns seit über 11 Jahren, waren von Anfang an sehr verliebt und wussten, dass wir zusammen gehören. Haben 2 Kinder (fast 6 + 2 1/2) und sind seit knapp 5 Jahren verheiratet.
Er ist ein toller Mann, ich habe mich in den ersten Jahren gefühlt als wäre ich "angekommen". Er war mein Anker, meine Festung, mein Ein und Alles.
Nach ein paar Jahren kamen dann die ersten Schwierigkeiten. Bzw. eigentlich dreht sich alles um eine einzige Schwierigkeit (denke ich).
Mein Mann (und mittlerweile leider auch ich) redet nicht gern. Es finden kaum bis gar keine Gespräche statt. Weder über das alltägliche, und schon gar nicht über uns.
Versteht mich nicht falsch, ich möchte keine Dauergespräche führen oder so. Aber so grundsätzliches fehlt einfach.
Ich habe ihm vor Jahren gesagt, dass das Reden in einer Beziehung das A und O ist. Hab ihm mit Sicherheit zu sehr die Pistole auf die Brust gehalten und es gab dadurch öfter Streit.
Das hat sich alles über Jahre hinweg gezogen. Unsere große Tochter kam zur Welt, dann die Hochzeit. Irgendwann kam allerdings bei mir der Punkt, dass ich ebenfalls aufgehört habe zu reden. Und seither sind die Fronten sehr verhärtet. Ich kann kaum normal mit ihm reden, geschweige denn ihm in die Augen sehen. Ich fühle mich verletzt, nicht ernst genommen, nicht respektiert.
Manchmal frage ich mich, wie wir es geschafft haben, trotz diesem angespannten Verhältnis, noch ein zweites Kind zu bekommen und immer noch zusammen zu sein.
Worum's mir mittlerweile eigentlich nur geht... Wie schafft man es, aus einer solchen verfahrenen Situation rauszukommen?! Sich einfach hinsetzen und reden funktioniert denke ich nicht.
Letztes (oder vorletztes) Jahr war ich wegen diverser Familienkonstellationen meinerseits beim Psychologen. Hab mich bei ihm ausgeweint, er hat mir zugehört, Dinge hinterfragt. Und was kam raus?! Dass ich zusammen mit meinem Mann mal zur Partner-Therapie kommen soll. Hab das damals meinem Mann erzählt und er war nicht wie angenommen ablehnend, sondern meinte, dass er sich das auch vorstellen könnte.
Nun geht mir das ständig im Kopf rum. Bekommt man solche verzwickten und angespannten Verhältnisse überhaupt alleine wieder hin? Hab das Gefühl, wir bräuchten immer einen Schlichter, wenn's dann doch mal zur Sache geht. Mein Mann war bisher entweder still wenn ich doch mal versucht habe mit ihm zu reden oder er wurde gemein und hat die Dinge verdreht. (Vielleicht bin aber auch ich diejenige, die die Dinge falsch betrachtet. Wer weiß das schon...)
So, nun erstmal genug geschrieben. Vielleicht war jemand mal in ner ähnlichen Lage und kann mir etwas Mut machen und Tips geben.
Danke