Hallo liebe Mittrauende,ich habe mich schonmal an Euch gewendet, nur ist es jetzt dazu kommen, dass sich mein Freund nach vier Jahren inniger Beziehung, trotz einiger Differenzen, von mir getrennt hat. Die letzten Wochen waren unglaublich schwer für mich. Ich habe nächtlich die schlimmsten Albträume, sehr viel an Gewicht verloren und jeder Gedanke kreist weiterhin um ihn, was mir bisher auch noch nicht gelungen ist: ihn in Ruhe zu lassen, obwohl ich es mir sehr fest vorgenommen habe. Jeder Kontaktversuch hat natürlich nicht das ausgelöst was ich mir erhofft habe, sondern hat ihn immer weiter von mir weggetrieben. Die Erkenntnis habe ich jetzt zumindest.Kurz zu den Trennungsgründen: Mein Ex befindet sich in einem kritischen Zustand, spricht von Depressionen und persönlichem Unglück, dass er nicht überwinden könne, wenn er nicht alleine sei. Die Trennung habe nichts mit mir zu tun, sondern mit den Verpflichtungen die eine Beziehung mit sich bringt. Er weiß nicht mehr ob er mich noch liebt, da er gerade keine Emotionen verarbeiten und spüren kann. Das bezieht sich wohl auf sein komplettes Leben und es wäre nicht primär unsere Beziehung. Also quasi keine Kraft sich mit jemandem emotional auseinanderzusetzen, weil er keine Emotionen verarbeiten kann. Ich mache ihn nicht unglücklich, aber er müsse alleine sein um seinen Zustand zu überwinden, da er alle Kraft für seine Genesung aufbringen müsse. Wenn es ihm besser geht, will er gucken ob wir beide noch Gefühle füreinander entwickeln können, er wünscht es sich und hofft dass er irgendwann wieder etwas empfinden kann, ich solle mich aber nicht daran festhalten, weil er nicht möchte, dass ich nicht loslassen kann und er gerade nicht einmal seine eigene Zukunft vor Augen hat. Zu Anfang der Trennung fielen noch Aussagen wie ,,Ich möchte es nicht dauerhaft beenden, wünsche mir dass wir uns wieder annähern, da ich irgendwo an unsere Beziehung glaube''. Er hat aber vieles zurückgezogen, weil ich ihn mit seinen Aussagen konfrontiert habe und er sich wahrscheinlich eingeengt gefühlt hat. Er will momentan keinen Kontakt mehr, will mich aber auf keinen Fall für immer aus seinem Leben, ob es freundschaftlich sein soll oder wir dann einen Neustart wagen, weiß er jetzt noch nicht. Für jetzt will er auf alle Fälle aber erstmal für sich sein.Was mich am meisten irritiert ist, dass gemeinsame Freunde mir sagen, dass sie nicht den Eindruck haben, dass er depressiv ist und mir etwas vormacht um sich aus der Affäre zu ziehen, da sie ihn nicht als traurig wahrnehmen und er auch sehr viel mit ihnen feiern geht. Ich bin es leid, für jemanden Stellung zu beziehen, der mich so verletzt hat, zweifel aber im gleichen Moment auch wieder. Zwar hat er keine dieser Aussagen getätigt und sich dazu wirklich von jeglicher Verpflichtung losgesagt, sprich Arbeit, Studium, Beziehung. Er sagt ihm mache nichts mehr Spaß und er müsse jetzt seinen Weg finden um wieder glücklich zu werden.Es fällt mir so unsagbar schwer ihn nicht zu kontaktieren. Seine Freunde nehmen ihn nicht ernst, obwohl er Antidepressiva nimmt und eine Therapie anfängt. Einige Freunde sagen ,,Er macht nicht den Eindruck eines Depressiven, hör auf dich an diesen Aussagen festzuklammern, jeder Blinde sieht, dass es ihm nicht so schlecht geht''. Es macht mich wütend und verzweifelt. Traue ich ihm das zu? Nein. Und es nimmt mir auch die Möglichkeit wütend zu werden, man kann doch nicht auf einen Kranken wütend sein und mache mir natürlich auch Sorgen, jedoch will er nicht, dass ich momentan in seinem Leben bin. Ich mache mir solche Hoffnungen, dass wir wieder eines Tages zusammen kommen, denkt ihr es besteht eine Chance? Wir haben uns nicht im schlechten voneinander getrennt, keine Beleidigungen, keine Vorwürfe. Er zieht in zwei Wochen aus der gemeinsamen Wohnung aus, ist aber gerade mit seinem Vater im Urlaub.Was sagt ihr dazu? Wie werde ich die Hoffnung los? Besteht sie überhaupt? Mir gehts echt Elend.