Hallo Leute,
seit einiger Zeit mach ich mir Gedanken über mein Leben und die Beziehung mit Frauen. Vor ca. 6 Monaten hat sich meine Freundin von mir getrennt, mit der ich 2,5 Jahre zusammen gelebt habe. Die Trennung war für mich sehr schwer, weil ich noch nie so eine intensive Beziehung, die von vielen Schwierigkeiten geprägt war, hatte. Ich glaube, dass diese Schwierigkeiten die Beziehung so gefestigt haben.
Während der Trennungsphase habe ich eine andere Frau kennen gelernt, die mir ein normales Leben ohne dauernde Tabus gezeigt hat. Ich habe aber nach einigen Wochen festgestellt, dass sie und ich keine Zukunft haben. Sie war vom optischen nicht so recht mein Fall und ich konnte mich auch nicht einfach in sie verlieben- sie war zu anders.
Einige Wochen darauf habe ich wieder eine Frau kennen gelernt. Ich habe so den Eindruck, dass auch hier etwas nicht stimmt. Wir sind auch sehr verschieden und ich fühle mich eingeengt in meinem Leben.
Nach dem der Trennung vor 6 Monaten hatte ich mich darauf gefreut, endlich wieder alleine zu sein, einfach jemand kennen zu lernen, den ich lieben könnte und der mich liebt. Trotzdem dachte ich daran, dass ich viele Dinge, die ich die letzen Jahre aufgegeben hatte, wieder tun wollte. Meinen Hobbys nachgehen, eigenständig sein. Nur so recht klappt das nicht. Alle Frauen die ich in den letzten 14 Jahren kennen gelernt habe, haben mich sofort in Beschlag genommen und machen mir ein schlechtes Gewissen, wenn Zeit für mich haben will.
Mir ist es zuviel, wenn man den ganzen Tag auf einander hängt und doch nichts rechtes tut. Man kann ja nicht immer irgendwas trinken und reden gehen. Irgendwann ist doch das meiste mal gesagt- vor allem, wenn dein Gegenüber selber nicht so viel erzählt. Ich habe so den Eindruck, dass dann auch schnell Routine in eine Beziehung einkehrt. So stelle ich mir das nicht vor!
Ich würde gerne mit jemand zusammen sein, der wie ich auch alleine sein kann. Und bei dem man nicht nur aufeinander hockt.
Ich bin nun ja nicht mehr der Jüngste, was mir allerdings auch nichts ausmacht. Ich fühle mich noch nicht so, als müsste ich jetzt bald heiraten und ein Haus bauen. Ich würde gerne mit einem anderen Menschen noch ein paar kleine Träume leben, bevor es dann mal konkreter wird mit Familienplanung. Ich würde gerne diesen anderen Menschen verehren, achten und für ihn alles tun. Nur komme ich immer öfter zu dem Entschluss, dass das nicht so ganz funktioniert.
Man muss erst mal die Richtige dafür finden. Jemand der mich sein lassen kann, wie ich bin. Der sich nicht schon von Anfang an damit anfreundet, dass ich die Welt mit etwas anderen Augen sehe, als das vielleicht für Leute in meinem Alter angebracht ist.
Ich bin einfach noch nicht so weit, dass ich mich dem tristen normalen Leben hingeben möchte. Arbeiten, fernsehen, arbeiten. Ich gehe arbeiten, weil ich mich dort zum Teil verwirklichen kann. Dem entsprechen investiere ich viel Zeit in Arbeit, denn das gibt mir ein gutes Gefühl. Das Gefühl, etwas zu können, etwas geschafft zu haben. Anerkennung bekommt man dafür so wie so nicht. Aber mir reicht es, wenn ich sehe, dass etwas funktioniert, das ich angepackt habe.
Ich frage mich manchmal, ob es vielleicht andere Gründe hat, weshalb ich lieber an einem Projekt arbeite, anstatt weg zu gehen. Es gibt mir überhaupt nichts, wenn ich fortgehe um irgend welche Leute zu sehen oder gesehen zu werden. Oder über Belangloses zu reden. Das gibt mir alles nichts. Nur, warum ist das dann für so viele Menschen wichtig? Und da kommt dann schon wieder das nächste Thema: Alle gehen weg, nur ich nicht. Völlig untypisch für Alter...
Wenn ich an meine vergangene Beziehung zurück denke, dann hat diese Frau ziemlich viele Eigenschaften besessen, für die ich sie geliebt habe. Es sind Kleinigkeiten, die ich heute sehr vermisse. Und auf der anderen Seite ist sofort klar, diese Frau kann nicht mehr in mein Leben treten. Wobei, was ist heute schon sicher? Nur realistisch gesehen geht das nicht.
Ich bin heilfroh dass sie weg ist. Endlich habe ich mein eigenes Leben wieder in der Hand. Das habe ich mir damals nehmen lassen. Weil ich es nicht besser wusste.
Nur jetzt habe ich den Eindruck, dass ich jemand verloren habe, der viele meiner Wunscheigenschaften besessen hat.
Und weil es kein zurück mehr für diese Frau geben wird, möchte ich gerne wieder jemand haben, der mehr meinen Wünschen entspricht.
Wenn man hier in diesem Forum liest, dann findet man ziemlich viele Klischees von Männern und Frauen. Es deprimiert mich sehr, das zu lesen. Die einen schwören auf Brasilianerinnen (bald wundert mich nichts mehr) und die anderen heulen rum, dass Männer ab 40 nur Sex wollen und Männer denken generell mit dem Schwanz.
Leider passiert es mir in der letzten Zeit relativ häufig, dass ich Menschen um die 40, 50 kennen lerne, die genau das wiederspiegeln. Vor allem Frauen erzählen gerne von Männerklischees. Das deprimiert mich und ich versuche krampfhaft nicht so zu werden. Doch irgendwie sieht die Zukunft einfach etwas schwarz aus. Es gibt kaum positive Beispiele!
Dabei träume ich lediglich von einer normalen Frau, die einigermaßen gut aussieht und meine Wellenlänge hat. Mal sehen obs klappt. Ich bin irgendwie misstrauisch.
Falls es jemand bis zum Schluss gelesen hat, Danke.